18Mai
2024

Vorbereitungen laufen

Dies ist der erste Eintrag in meinem neuen Blog. In Zukunft werde ich hier über meine Erlebnisse im Ausland berichten.

 

16Juli
2024

Endlich geht es los

Endlich geht es los. Vom Flughafen in Düsseldort startet meine Asienreise, die erste Etappe meiner Reise um die halbe Welt.

Erste Hürde: Check-In

Habe knapp 25min für die Kofferaufgabe gebraucht. Nicht, weil die Schlange so lang war (Dauer 5min). Das System war mit meiner Reiseroute überfordert. Nachdem sich 6 Mirarbeiter mit dem System beschäftigt haben, endlich die Bordkarte erhalten. Das geht schon mal gut los. 😔

Zweite Hürde: Boarding
Mit 20min Verspätung beginnt das Boarding. Beginnend mit Gruppe 1, ich habe Gruppe 3, das kann dauern. Gut das ich bequem sitzen kann. Dann endlich: Gruppe 3. Ich zeige mein Ticket vor, die Dame scannt es und verweist mich an ihre Mitarbeiterin hinter dem Schalter. Was ist jetzt wieder? 😧

Die Dame nimmt meine Boardkarte, lächelt mich an und sagt: heute ist ihr Glückstag, sie fliegen BuissnesClass. 🎉🎊

Noch vor dem TakeOff: Begrüßungsdrink ( für Champagner bin ich zu aufgeregt, ne Cola reicht erstmal), Menü für den heutigen Flug bestellen, Chips+Schokolade+Müsliriegel als kleiner Imbiss vor dem Start.



Buisnessclass ist super, einziger Wermutstropfen: der Flug dauert nur 6Std.

Nach dem schönsten und gemütlichsten 6stündigen Flug meines Lebens lande ich in Doha. Jetzt erstmal 2,5std Pause und dann geht es endlich weiter nach Jakarta.

17Juli
2024

Willkommen in Jakarta

Nach 8,5 Std endlich  in Jakarta gelandet. Nachdem die Einreiseformalitäten alle erledigt sind geht es zum Hotel

An das feuchtschwüle Klima muss ich mich erst gewöhnen, kaum aus dem Flugzeug und ich bin schon durchgeschwitzt.

Im Hotel kurz frisch machen und dann bei einem Welcomedrink die ersten Mitteisenden kennengelernt.

Ein nächtlicher Spaziergang durch die nähere Umgebung lassen wir uns nicht nehmen.

Abseits der Hauptstraße schlendern wir durch die kleinen Gassen, die teilweise schön bemalt sind oder durch eine Vielzahl von Pflanztöpfen, die vor den Häusern stehen, geschmückt sind.




Auch einen kleinen Mitternachtssnack an einer Bude am Straßenrand gönne ich mir (Wantan-Suppe 😋), während die Anderen lieber auf das Experiment verzichten.

 

18Juli
2024

von Jakarta nach Bandung

Heute morgen Anfahrt 8h.

Vorher noch schnell frühstücken. Auch wenn mein Magen um die Uhrzeit noch lange nicht soweit ist Nahrung aufzunehmen: Nudeln mit Gemüse und scharfem Hühnchen geht immer. Ich liebe die asiatische Küche 😋

Wir besichtigen den Hafen Batavia von Jakarta, der in der Kolonialzeit von den Holländern gebaut wurde und noch heute neben dem modernen Hafen genutzt wird.


Die Schiffe transportieren größtenteils Nahrungsmittel auf die Inseln. Indonesien besteht übrigens aus mehr als 15000 Inseln, die jedoch nicht alle bewohnt sind.

Armenviertel mit Hütten unter der Brücke
In Indonesien herrscht viel Armut, jedoch kein Hunger. Die Regierung bezahlt jedem Bedürftigen einen kleinen Betrag, so dass er sich zumindest Reis zum Essen leisten kann.

Mit dem Bus geht es weiter Richtung Bandung. 


Der Weg ist gespickt von typischen Dörfern, kolonialen Teeplantagen und malerischen Reisfeldern. Abgeerntete Felder werden abgebrannt, um neues fruchtbares Land zu erhalten.

An vielen Kreuzungen stehen Menschen, die entweder etwas verkaufen oder aber mit Kostümen und Schaustücken, die Menschen während der Rotphasen erheitern. Natürlich mit dem Ziel, dass ein nettes Trinkgeld herausspringt. Hier gibt zum Beispiel ein Musiker sein Können zum Besten.


Heute lernen wir ein traditionelles Instrument kennen, das Angklung. Das aus Bambus hergestellte Instrument kann nur einen bestimmten Ton spielen, abhängig davon wie das Rohr geschnitzt ist. Erst mehrere Angklungs bilden gemeinsam ein sogenanntes "Orchester".

Unsere Mittagspause verbringen wir in einem kleinen Lokal neben der Musikschule. Für mich gibt's heute Mie Goreng (Mie=Nudeln, Goreng=Gebraten)

Anschließend nehmen an einer Aufführung der Musikschule teil.

Dargeboten wird ein kurzer Ausschnitt (15min) eines Holzpuppenspiels - normalerweise dauert eine solche Vorführung 7std.


Außerdem gibt es Gesang und Tanz, begleitet von Musikdarbietungen auf traditionellen indonesischen Instrumenten.


Und schließlich sind wir gefragt: Jeder bekommt ein Angklung und muss mitspielen. Endlich ein Instrument, das sogar ich bedienen kann, zumindest die Anfängerversion. 😉



Nach der Aufführung gehts ab ins Hotel. Zeit für eine Erfrischung im Pool. Das Wasser fühlt sich jedoch eisig kalt an. 🥶



Das heutige Hotelzimmer gleicht einem Zwei-Zimmer-Appartment.


Nach dem Baden geht's mit einem mutigen Teil der Gruppe raus in die Stadt. An der Straße gibt es viele kleine mobile Garküchen. Heute haben wir uns für Satespiesse entschieden.



Eine Portion Spieße mit Erdnusssosse und Reis in Bananenblatt gedämpft für 20000 ( umgerechnet knapp 1,30€).

19Juli
2024

Bandung: Mount Patuha

Wir fahren von Bandung aus in südlicher Richtung.

Schon bald wird die Stadt durch weite Reisfelder und kleine Dörfer abgelöst.

Auf dem Weg besichtigen wir eine "Bambuswandfabrik"

Die Bambusrohre werden per Hand in feine Streifen geschält und dann zu "Wandteppichen" geflochten.

Auch bei einer Grundschule schauen wir spontan vorbei.




Aufgrund von Renovierungsarbeiten werden zur Zeit die zwei 5ten-Klassen gemeinsam unterrichtet. 60 Kinder in einem Klassenraum mit einer Lehrkraft 😮

Ausstattung der Klassenräume ist recht interessant. Grüne Tafel aus Papier 🤔

Die Fingergeste, die unsere Reiseleiterin macht, bedeutet übrigens nicht "Ich will Geld", wie wir ursprünglich dachtet, als uns Kinder in der Stadt entgegenkamen, sondern "Ich hab dich lieb".

Anschließend geht es weiter den Patuha hinauf.

Für die letzten Höhenmeter wechseln wir das Fahrzeug und fahren die kurvige Straße hinauf auf 2194 Meter zum Kawah Put Ih (Weißen Krater).

Dieser Kratersee gehört zu einem der vielen noch aktiven Vulkane Indonesiens.

Während auf der einen Seite der Kratersee einem Traumstrand mit üppiger Vegetation gleicht ...


... wird auf der anderen Seite deutlich, dass der Vulkan noch immer Rauchzeichen sendet und jederzeit wieder ausbrechen könnte.

Spätestens auf dem Kratersee ist dann jedem klar, dass wir es hier mit einem Vulkan zu tun haben. Ein stechender Schwefelgeruch liegt in der Luft.


Auf dem Weg hinunter fahren wir an unzähligen Erdbeerfeldern und Teeplantagen vorbei.

Erdbeerfeld
Bei einem kurzen Spaziergang erzählt uns unsere Reiseleiterin Iis einige interessante Fakten zum Teepflücken. In Indonesien gibt es nur eine Teesorte.

Erst bei Teepflanzen, die mindestens drei Jahre alt sind, kann Tee gepflückt werden. Dabei werden nur die feinen jungen Spitzen per Hand geerntet. Das oberste feine Blatt wird für grünen Tee genutzt, die nächsten zwei Blätter ergeben den qualitativ hochwertigen schwarzen Tee. Die nächsten drei Blätter sind Minderware, die nur von den Plückern getrunken wird. Ein Wunder, dass Tee so günstig verkauft werden kann, bei dem Aufwand.


Die vielen Eindrücke verarbeiten wir bei einem Nachmittagstee inklusive Snack ( Bananen mit Käse) mit Blick auf den von Teegärten umgebenen Patenggang-See, bevor es zurück nach Bandung geht.



Im Hotel schnell Handgepäck für morgen packen und Koffer abgeben. Diese reisen heute Nacht ohne uns weiter.  

Mit drei Mitstreitern spaziere ich runter in die Stadt. Etwas gewöhnungsbedürftig: Da die Fußgängerwege entweder zu kaputt oder zugeparkt sind, wird hier einfach auf der vielbefahrenen Straße gelaufen. Das faszinierende ist, es klappt problemlos, alle Autos und die unzähligen Motorräder umfahren dich in sicherer Entfernung.

Wir sind experimentierfreudig.


An einem Streetfood-Stand wird sich durchprobiert:

Innereien ( zumindest sieht es danach aus) und irgendwelche Teile vom Huhn ( wahrscheinlich das Hinterteil)


Anschließend noch leckere Sate-Spieße vom Huhn 😋


Jetzt aber ins Bett. Morgen geht's sehr früh los. 

20Juli
2024

Von Bandung nach Yogyakarta

Heute morgen geht es früh los. 6.45h Abfahrt am Hotel. Es erwartet uns eine 7stündige Zugfahrt.


Der Eintritt in den Bahnhof ist nur mit gültigem Fahrschein möglich. Dieser kann nur unter Vorlage eines Personalausweises gekauft werden um Schwarzmarkt zu verhindern. Jedoch prüft meiner Meinung nach keiner die Ausweise beim Eintritt 🤔


Der Babnhof ist, wie alle öffentlichen Gebäude, die wir gesehen haben super sauber und liebevoll gestaltet.


Wir reisen erste Klasse. Der Zug ist super modern und hat Sitze, da kann man im Flugzeug nur von träumen. Jede Menge Beinfreiheit und die Sitze lassen sich nach hinten klappen, so dass man gemütlich chillen kann.

Auf dem Weg von Bandung nach Yogyakarta. 
begleiten uns wunderschöne Landschaftsszenarien.

Auch fürs leibliche Wohl hat unsere Reiseleiterin gesorgt und am Vortag Essen in einem Restaurant in Banjar bestellt. Der Zug hält dort für einige Minuten, so dass der Lieferjunge uns das Essen bis zum Zug bringen kann. Sowas kann nie funktionieren, wenn man nicht mit der Deutschen Bahn unterwegs ist. Pünktlicher Zug = warmes Essen.

In Kroya angekommen geht es mit unserem Bus weiter zum Borobudur Tempel.

Dieser ist mit 25,51ha die größte buddistische Tempelanlage der Welt und zählt zu den 7 neuen Weltwundern. Zutritt nur in Tempelschuhen. Nicht die bequemsten Schuhe 🙈


Gebaut wurde die kolossale Pyramide, die keine Innenräume hat, vermutlich zwischen 750 und 850 während der Herrschaft der Sailendra-Dynastie. Als sich das Machtzentrum Javas im 10. und 11. Jahrhundert nach Osten verlagerte, geriet die Anlage in Vergessenheit und wurde von vulkanischer Asche und wuchernder Vegetation begraben. 1814 wurde sie wiederentdeckt; im Jahr 1835 brachten Europäer sie wieder ans Tageslicht. Ein Restaurierungsprogramm von 1973 bis 1983 brachte große Teile der Anlage wieder zu früherem Glanz.

Von außen gesehen erinnert der Borobudur an einen gemauerten Hügel. Seine Struktur besteht aus sechs quadratischen Ebenen, drei kreisförmigen Terrassen und einem zentralen, die Spitze bildenden Stupa. 


Gemäß der buddhistischen Kosmogonie ist das Universum in drei Welten unterteilt: Ārūpyadhātu, Rūpadhātu und Kāmadhātu. Kamadhatu, die „unterste“ Welt, ist die Welt der Menschen, die „Sinnenwelt“.

Rupadhatu ist die Übergangswelt, in der die Menschen von ihrer körperlichen Form und weltlichen Angelegenheiten erlöst werden, die „Feinkörperliche Welt“.

Arupadhatu schließlich, die Welt der Götter, ist die Welt der Perfektion und der Erleuchtung, die „Unkörperliche Welt“.

Die Architektur des Borobudur wurde in Übereinstimmung mit dieser Kosmologie gestaltet. Jeder Teil des Monuments ist einer anderen Welt gewidmet.

Das Kamadhatu ist eine große rechteckige Wand außen am Fuß des Monuments. Die Reliefs auf dem Kamadhatu wurden mit einer Extrawand abgedeckt, bevor sie komplett fertiggestellt wurden. Es gibt zwei Theorien für diese zusätzliche Wand: 1. Die gesamte Struktur begann zu rutschen und brauchte eine Stütze. 2. Möglicherweise wurden die dargestellten Szenen später als zu freizügig empfunden.

Über dieser Basis erhebt sich das Rupadhatu, das aus vier rechteckigen Terrassen mit Prozessionswegen besteht, die mit zahlreichen Statuen und 1300 szenischen und 1200 figurativen Reliefs dekoriert sind, darunter 120 Hauptreliefs, die das Leben des Buddha dargestellt, wie es in der Lalitavistara, einer Schrift aus dem Sanskrit, überliefert ist. Auf derselben Galerie beginnt ein weiterer Zyklus, der auf der zweiten und dritten Galerie fortgesetzt wird und in 720 Reliefs die Erzählungen der 500 früheren Existenzen Buddhas illustriert. Die Reliefs der zweiten bis vierten Galerie zeigen dazu parallel die Suche Sudhanas nach Weisheit und Erleuchtung. 



Darüber erhebt sich das Arupadhatu, bestehend aus drei kreisförmigen Terrassen, in deren Zentrum sich eine große glockenförmige Kuppel erhebt. Vor der endgültigen, obersten Ebene, dem Arupadhatu, müssen wir durch Doppeltore zwischen der dritten und der vierten Terrassenebene gehen. Diese werden die doppelten Tore von Nirwikala genannt.

Nachdem wir diese Tore passiert haben, verlässt unser Körper die materielle Gestalt, die des Rupadhatu, und geht in den körperlosen Geist über, das Arupadhatu. Das Nirwikala ist das letzte Tor, das zu der höchsten endgültigen Stufe des Buddhismus führt. Sobald wir das Arupadhatu betreten, haben wir ein befreites und offenes Gefühl, anders als in den eingegrenzten, rechteckig verlaufenden Korridoren der Terrassen weiter unten. Vor uns liegen nun drei kreisförmige Terrassen.

Auf den Terrassen sind 72 mit Gittersteinen aufgebaute Stupas geometrisch angeordnet, die jeweils Statuen des Buddha Vajrasatwa beinhalten.


Leider fehlen bei vielen Buddhafiguren die Köpfe. Diese sind von Plünderern in alle Teile der Welt gebracht wurden und stehen heute in Privatsammlungen oder Museen.



Nach einem langen und erlebnisreichem Tag geht es schließlich ins Hotel.


Heutiges Abendessen - Alles vom Hähnchen. Mein eindeutig größte kulinarische Abenteuer auf Java.

21Juli
2024

Yogyakarta: Sultanpalast und Prambanan

Heute startet um 8.30h ein anstrengendes Programm. Schon am frühen Morgen werden wir mit heißen Temperaturen verwöhnt. Endlich Wetter ganz nach meinem Geschmack.

Erster Tagespunkt heute: Der Sultanspalast


Der 1790 fertiggestellte Sultanspalast ist noch immer der Wohnsitz des Sultans, wird aber auch zu zeremoniellen Zwecken genutzt und ist seit dem 9.Sultan auch für Touristen geöffnet.

Emfangen werden wir von traditionellem Tanz der Wächter (ähnelt ein wenig TaiChi), die von dem uns schon bekannten Orchester musikalisch begleitet werden.

Bei der Vorführung handelt es sich jedoch nicht um einen Auftritt, sondern um ein täglich stattfindendes Training. Zwei "Trainer" gehen durch die Reihen und korrigieren Haltung und die richtige Schrittfolge.


Interessant sind auch die verwendeten "Notenblätter"

Ein Teil des Palastes wird noch als privater Wohnsitz der Sultanfamilie genutzt und ist natürlich nicht für Besucher geöffnet.

Die Architektur überzeugt durch fein gestaltete Verzierungen, ansonsten ist die Anlage jedoch nicht übertrieben protzig sondern eher unauffällig schlicht.
Musikpavilion

In den Gärten der Sultane können wir den Badebereich des ehermaligen Harems besichtigen. Dieser wird schon länger nicht mehr genutzt, obwohl der jetzige 10.Sultan der erste ist, der nur eine einzige Frau hat.

Während die Frauen unten gebadet haben, konnte der Sultan oben im Turm seine Frauen betrachten und gegebenenfalls einer eine Blume ins Wasser zuwerfen, um ihr zu signalisieren, dass er sie in seinen Privatgemächern sehen wollte.

Bei der Höhe musste man schon gut zielen, um auch wirklich die richtige Dame auszuwählen. Sicherheitshalber befindet sich der Badebereich für die Töchter des Sultans im abgegrenzten hinteren Bereich.


Im Palast arbeiten rund 3000 Palastwächter, die nicht nur als Sicherheitspersonal, sondern auch als Putzkräfte, Köche und vieles mehr arbeiten. Die Arbeit ist quasi ehrenamtlich, auch wenn sie eine kleinen finanzielle Entschädigung erhalten. Daher gehen die meisten von ihnen außerhalb des Palastes arbeiten. Seit der Regierungszeit des 9ten Sultans dürfen die Familien der Wächter, die schon lange im Dienste des Sultans arbeiten, in der Palastanlage wohnen. So wurden aus den idyllischen Gärten des Palastes verwinkelte Gässchen in denen sich zahlreiche Geschäfte und Wohnhäuser befinden.

Ein kulinarischer Tipp: Wingko, ein Kokos-Reismehl-Küchlein.

Kleiner Funfact: In Indonesien haben die Häuser keine Briefkästen. Jedes Dorf, Bezirk oder Wohnkomplex wählt einen Nachbarschaftswächter. Dieser wird aufgesucht bei Streitigkeiten, koordiniert die Nachbarschafzswache und ist zuständig für die Post. Der Briefträger gibt also alle Briefe bei ihm ab und er verteilt diese dann an die einzelnen Menschen.

Übersichtsliste über die Nachbarschaftsvorsteher.

Anschließend machen wir eine Fahrt mit der Motorad-Rikscha. Wo normalerweise eine ganze Familie Platz nimmt, transportiert man uns einzeln. Liegt nicht am Gewicht, sondern an unserer Größe 😉. Im Gegensatz zur Fahrradrikscha bekommen wir hier ordentlich Speed und wuseln uns durch den Verkehr. 

Aufgrund der Temperaturen entscheiden wir erst Essen zu gehen bevor wir unser Programm fortsetzen. In einem schön gestalteten Restaurant genießen wir die Mittagszeit.

Hähnchen richtig schön scharf

Dann wartet der größte Hindu-Tempel Indonesiens auf uns - der Prambanan.


Leider ist der größte Teil der Tempelgebäude im äußeren Rand bei einem Erdbeben zerstört und noch nicht wieder aufgebaut worden.

Die hohe und spitze Form ist Ausdruck hinduistischer Architektur und ermöglichte dem im 9. Jahrhundert erbauten Gebäude sogar eine Anerkennung als UNESCO-Welterbe.


Die Anlage besteht heute aus drei Haupttempeln. Diese drei größten Schreine, Trisakti („drei heilige Orte“) genannt, sind den drei Göttern Shiva dem Zerstörer, Vishnu dem Bewahrer, und Brahma dem Schöpfer geweiht. Davor befinden sich drei kleinere Schreine, die den jeweiligen Tieren gewidmet sind.


Im Inneren der Schreie befinden sich Räume, in denen Statuen der jeweiligen Götter stehen. Im Haupttemple findet man vier Räume, die Shiva als Gott und als Lehrer zeigen, sowie seinen Sohn und seine Frau.

Die Schreine sind in den Sockeln verzieht.


Letzer kulinarische Tipp des Tages: Schlangenhautfrucht. Mich persönlich erinnert die Frucht an Birne, Mitreisende schmeckten Ananas heraus. Auf jeden Fall ist die Frucht super lecker.


Im Hotel angekommen geht's erstmal in den Pool. Wir brauchen eine Abkühlung.



Am Abend besuchen wir mit neuen "Mutigen" ein nettes einheimisches Restaurant, das wir gestern Abend gesehen haben ( voll mit Einheimischen) und das, wie sich später herausstellt, sehr bekannt in Indonesien und in vielen Stätten zu finden ist.


Den Abend lassen wir in netter Runde bei einem Bier ausklingen.

22Juli
2024

Yogyakarta

Heute verbringen wir einen gemütlichen Tag. Erst um 9.30h startet unsere Fahrt Richtung Malioboro Straße mit dem Ziel: Markthalle


Hier findet man fast alles was das Herz begehrt.

Stinkbohne

Stinkbohnen an sich stinken nicht wirklich, jedoch soll ihr Verzehr zu nicht so rosigem Stuhl führen.

Gewürzstand

Hier kann man nicht nur viele verschiedene getrockneten Gewürze kaufen, sondern auch schon fertig gemischte Gewürzpasten für die "faulen" Köchinnen.

Getrocknete und gesalzene Fische

Geschmackssache, der Geruch jedoch ist schon sehr fischig.

Garküchen

In einigen Gängen kann man auch direkt die Ware verspeisen. Kleine Garküchen oder ein einfacher Grill locken die Hungrigen.

Tanarinde

Hier werden die Produte auch direkt abgefüllt um sie zu verkaufen.

Hochzeitskleidung

Geschenke für das Hochzeitspaar

Natürlich findet man auch Begleidung für alle möglichen Anlässe wie Hochzeit, Beschneidungsfeier usw.


In einem abgegrenzten Bereich darf natürlich auch das Fleisch nicht fehlen.


Nach dem Markt geht es dann zur Malioboro-Straße, wo ein Touristenladen auf den nächsten folgt. Zeit zum Shoppen, ich genieße lieber die Sonne auf einer Bank und schaue mir das Treiben an.

Auf dem Rückweg suchen wir noch einen Laden, in dem man Alkohol kaufen kann, diesen gibt es nämlich nicht in einem Supermarkt, sondern nur in speziellen Spirituosenläden. Mindestalter 21Jahre für Bier, 25 für andere Dinge.


Den Biervorrat haben wir dann mal leergekauft. Typisch Deutsch 🍻

Anschließend den Nachmittag im Pool genossen. 

Am Abend heißt es dann: Neue Gesichter-Altes Restaurant. Mit neuen Mitstreitern geht es in das gestrige Restaurant. Heute gibt es Rinderleber in Curry.

Hauptproblem beim Bestellen: es gibt keine Speisekarte sondern man nimmt sich, was man will. Man schafft es meist noch herauszufinden, um welches Tier es sich handelt ( Beef, Chicken, Fish, Seafood), doch weder unsere Englischkenntnisse noch die der Einheimischen reicht aus, um herauszubekommen ob es sich um "Fleisch", Innereien, Magen, Füße und und und. Daher heißt es für uns: Essen geht über studieren. Zur Not muss man morgen die Reiseleitung fragen, was man gegessen hat. Hauptsache ist doch, es schmeckt.

23Juli
2024

Von Yogyakarta zum Mount Bromo

Heute können wir entspannt ausschlafen. Erst um 10h starten wir in Richtung Bahnhof.


Aus Sicherheitsgründen dürfen die Gleise erst betreten werden, wenn der Zug im Bahnhof eingefahren ist, da man hier noch die Gleise queren muss.

Da unser Zug erst in knapp einer Stunde losfährt, machen wir es uns in der Wartehalle bequem. Die Sitzbänke sind bequemer als am Flughafen, der Boden ist blitzeblank und der Ventilator bläst uns kühle Luft um die Nase. Und das Schöne ist, an fast allen öffentlichen Orten gibt es kostenloses Internet. Da können wir in Deutschland nur von träumen.


Auch im Punkto Service kann man hier nicht meckern, egal ob das nette Sicherheitspersonal oder der immer lächenden Boardservice, die immer wieder durch den Zug laufen und zum Beispiel Kaffee, Obst oder Mittagessen verkaufen.

Wir fahren vorbei an zahlreichen Reisfelder, Moscheen, kleinen Dörfern und Städten und dem einen oder anderen Babnübergängen. 

Bei so bequemen Sitzmöglichkeiten kommen einem die 4 Stunden Fahrt gar nicht so lange vor.

In Mojokerto erwartet uns schon unserer Bus mit dem Gepäck und fährt uns durch die immer bergiger werdende Landschaft in Richtung des Vulkans Bromo.

Auf dem Weg sehen wir in der Ferne schon einige Vulkane, der ein oder andere durchaus noch aktiv. Unser Ziel liegt jedoch noch zwei Stunden entfernt.

Erst im Dunkeln erreichen wir endlich fast unser Ziel. Die letzten Kilometer heißt es umsteigen auf kleinere Busse, die kurvigen Straßen schafft unser Bus nicht. Das hat er schon während der letzten Tage immer wieder gezeigt. Manchmal dachte man: Gleich heißt es aussteigen und schieben 🙈.

Unser Hotel liegt fast direkt am Krater und besteht aus kleinen Häuschen in denen jeweils nur ein Zimmer untergebracht ist.

Jetzt wird nur noch schnell was gegessen und dann heißt es auch schon: Schlafen gehen, die Nacht wird kurz.

 

24Juli
2024

vom Mount Bromo nach Kalibaru

Schon in der Nacht merkte man, dass wir hier auf über 2000m Höhe sind. Trotz Wolldecke und warmer Überdecke hab ich die Nacht ganz schön gebibbert. Vielleicht ganz gut so, da fiel es einem nicht ganz so schwer aufzustehen, als der Wecker um 2.30h klingelte.

Um 3h morgens wirkt die Landschaft wie im Skiurlaub.


Und so sind auch einige angezogen. Dabei haben wir es ganz 11grad.


Mit dem Jepp geht es durch die neblige dunkle Landschaft zum Aussichtspunkt. Mein einiger Gedanke: Hoffentlich sieht der Fahrer mehr als ich 😧.

Über 700 Jepps wollen ihre Kunden auf den Berg bringen, so dass es schon bald heißt: Aussteigen, die Straße ist voll. Die nächsten Kilometer müssen wir uns zwischen den Jepps  hindurch schlängeln. Immer wieder müssen wir Pausen einlegen, nicht nur die dünne Höhenluft und der steile Berg machen uns zu schaffen, sondern vor allem die dicke Luft voller Abgase. Wo die Jepps nicht mehr weiter kommen, da machen die Motorradtaxis ihr Geld. Wer will kann sich mit diesen hochfahren lassen.

Je weiter hoch wir kommen, desto enger wird der Weg zwischen den Autos. Drei Jepps nebeneinander passt mindestens.

Wir erreichen den Aussichtspunkt, als das erste Morgenrot am Horizont erscheint.


Eindrucksvoll zeigt sich uns am frühen Morgen die Urlandschaft des gewaltigen Tengger-Kraters, in dessen Mitte sich der Sockel des Mount Bromo erhebt.


Wie ein Wasserfall fliegen die Wolken über die Täler.

Postkartenmotive, die nicht mal im Ansatz die Schönheit dieser Aussicht einfangen können. Ich bin ja kein großer Fan von Bergen, aber selbst ist war fasziniert.


Kurz vor dem Rückweg zeigte uns der Berg nochmal schnell, dass er alles andere als inaktiv ist.


Nach 1,5std ist das Spektakel beendet und wir machen uns weiter auf den Weg.

Durch die von Lavaasche bedeckte Landschaft setzen wir unsere Abenteuerfahrt mit den Jepps fort in Richtung Bromo.


Die Fahrt dauert nicht lange und dann kommt der anstrengende Teil. Circa eine Stunde wandern wir durch den Lavasand ( und das in Turnschuhen 😩). Der ersten Zeil der Strecke ist mehr oder weniger eben und liegt in den Wolken, so dass man nicht erahnen kann, welche Stecke noch vor uns liegt. Wer schlau ist nimmt sich ein Pferdetaxi.

Nicht gerade wenige Tiere laufen an uns vorbei, so dass wir schon sehr bald von einer feinen Staubschicht bedeckt sind.


Als sich die Muskeln so langsam melden taucht in der Nebelwand ein Gebäude auf. Ein hinduistischer Tempel. Wer im Bus aufgepasst hat weiß, da liegt noch eine ganze Strecke vor uns. Das Gelände wird immer steiler und hügeliger. Mittlerweile klinge ich wie eine Dampflok und jeder einzelne Muskel schmerzt. 


In der Ferne sieht man endlich die Treppe, die den Krater hinaufführt. Ziel im Blick behalten und durchziehen. Die Pausen werden immer häufiger und die Motivation immer kleiner.


Bei der Treppe angekommen wird erstmal eine kleine Pause gemacht. Die Jacke habe ich schon auf dem ersten Stück ausgezogen, jetzt weicht auch der Pulli. Die Sonne und die Anstrengung haben ihre Folgen. Also Hose hochkrempeln und auf geht's, es bleibt ja NUR eine Treppe. Die ersten vier Stufen gehen noch gut, doch dann merkt man wieder den Muskel. Da hilft nur Zähne zusammenbeißen und sich bis zu dem ersten "Balkon" hochkämpfen, da kann man dann auch ne kleine Pause einlegen. Von Balkon zu Balkon durchkämpfend ist der Kraterrand endlich erreicht. Vollkommen erschöpft erreiche ich die letzte Stufe in der Vorfreude an ein Geländer angelehnt die Aussicht zu genießen und wieder zu Atem zu kommen.

Doch dann der Schock. Nur an einigen Stellen ist ein mehr oder weniger intaktes Gelände als Abgrenzung ins Kraterinnere vorhanden. Auf der anderen Seite des schmaler Weges ist überhaupt keine Absperrung. Mit zitternde Knien und voller Panik suche ich mir eine mehr oder weniger sichere Stelle um einen kurzen Blick in den Krater zu werfen.


Der Weg zurück ist dann zum Glück körperlich nicht so anstrengend und dauert deutlich kürzer.


Im Hotel geht es dann schnell zum Frühstück. Um 10h ist nämlich wieder Abfahrt. 

Bei der Abfahrt mit dem Minibus sieht man erst wie steil die Berge und üppig die Vegetation hier ist.

An Tabakhäusern vorbei geht die 6stündige Fahrt zu unserem nächsten Hotel, genug Zeit um im Bus die verpassten Stunden Schlaf nachzuholen.

25Juli
2024

Von Kalibaru nach Lovina

Am frühen Morgen verlassen wir wieder das Hotel. Die kleinen Häuschen mit privater Terasse luden gestern Abend zu einem gemütlichen Ausklang des Abend. Raus aus der "Großstadt", weit entfernt von der Hauptstraße wurden wir nur von Kühen und dem zirpen der Grillen begleitet. Schade nur, dass der Pool schon zu war, eine Abkühlung hätte gut getan.

Einen nächtlichen Besucher haben wir glücklicherweise erst am Morgen gesehen. Bei seiner Größe wäre der Schock in der Nacht wahrscheinlich groß gewesen. Die Schlange auf dem Weg zum Zimmer hatte mir gereicht 🙈. Leider oder zum Glück war ich voll bepackt, so dass ich sie nicht fotografieren könnte.

Kleiner Funfact: manche Arten dieser Flughunde gelten hier als Delikatesse.

Bevor wir uns auf den Weg Richtung Ketapang machen, halten wir noch auf einer Plantage an, wo wir einiges über die Fauna Javas lernen.


Um braunen Kokoszucker zu gewinnen werden die Kokosblüten angeschnitten und der  Saft mit einem Bambusgefäß oder Plasikbehälter aufgefangen. Von einer Blüte können bis zu 3Liter Zuckerwasser aufgesammelt werden. Diese farblose Flüssigkeit schmeckt auch schon unbehandelt richtig lecker, kein Vergleich zu dem Zuckerwasser, was beim Pressen von Zuckerrohr gewonnen wird. Die Flüssigkeit wird anschließend über Feuer solange gekocht, bis eine zähe dunkle Masse entsteht, die dann in Form abgekühlt, eine leicht bröselige Masse bildet, die leicht nach Kokos und Malzbonbon schmeckt 😋.

Schade ist nur, dass Kokosblüten, denen der Saft entzogen wurden, keine Kokosnüsse mehr produzieren können. Öffnet sich die Blüte, dann entsteht ein Fächer aus kleinem männlichen Blüten und weiblichen Fruchtkörpern, die mit der Zeit zu schmackhaften Kokosnüssen heranreifen, wovon wir uns während der Führung selbst überzeugen konnten. Leider ohne Rum, Alkohol bekommt man hier nicht so einfach, da der Großteil der Menschen hier muslimisch ist.

Um die Kokosblüten anzuschneiden bzw. den Saft zu ernten muss man zwangsläufig die Palmen hinaufklettern. Nach einer Demonstration dürften auch wir uns auf die Palme wagen, auch wenn nicht ganz so hoch hinauf; Sicherheit geht vor.

Ebenfalls auf Java heimisch ist die Kakoapflanze und Muskatnuss. Kakoa wird hier oft nur mit Wasser und etwas Zucker getrunken, so dass der herzhafte Geschmack der Kakoabohne erhalten bleibt. Von der Muskatnuss wird nicht wie bei uns nur die Nuss verwendet. Die rötlichen Blätter, die die Nuss von der Schale trennen, werden getrocknet für Tee verwendet, die Schale der Muskatnuss ergibt kandiert eine süße Leckerei, die nur leicht an den Geschmack der Nuss erinnern. Generell wird bei zahlreichen Gelegenheiten deutlich, dass die Menschen hier viel nachhaltiger mit den Lebensmitteln umgehen und fast alle Teile der Pfanzen in irgendeiner Weise zu Verwendung kommen.

Die Plantage dient nur der Demonstration und wird nicht landwirtschaftlich betrieben. So spazieren wir durch den liebevoll gestaltete Gartenanlage vorbei an Pfefferpflanzen, die sich an Bäumen hinaufranken, Kaffeesträuchern mit ihren rotenleuchtenden Früchten, Kautschukbäumen und Vanillesträuchern.


Geschmückt mit handgemachtem Flechtwerk nehmen wir am festlichgedeckten Tisch Platz und genießen eine Tanzvorführung, während wir uns kleine Snacks schmecken lassen. Der in Banananblatt eingewickelte Klebereis mit Hähnchen hat einen leicht süßlichen Geschmack und passt ausgezeichnet zu den gebackenen Bananen.

Dann heißt es Abschied von Java. In Ketapang setzen wir mit der Fähre nach Bali. 

Auf der knapp einstündigen Überfahrt lassen wir uns den Wind um die Ohren wehen und genießen den Duft des Meeres.

Der Blick auf die Weite des Meeres weckt in mir direkt die Sehnsucht und ich freue mich darauf, den Swimmingpool heute vielleicht gegen das Meer eintauschen zu können. Unser Hotel soll nicht weit vom Strand entfernt sein.

Entlang der Küste fahren wir zu unserem Hotel in Lovina.


Schon vom Bus aus wird deutlich, warum Bali die Insel der tausend Tempel genannt wird. Im Gegensatz zu Java dominiert hier der Hinduismus, so dass wir nicht nur in jedem Dorf öffentliche Dorftempel finden, sondern vor jedem Haus private Haustempel entdecken können, die mal größer mal kleiner ausfallen, je nach Kaste der Bewohner.

Im Hotel angekommen ist es leider schon dunkel, so dass wir uns schnell im Pool abkühlen und eine Kleinigkeit im Hotel essen. 


Die Sehnsucht nach dem Meer treibt uns jedoch noch zum Meer. Irgendwo hab ich doch im Hotel ein Schild: TO THE BEACH gesehen. Mit dem Taschenlampenlicht des Handys wagen wir uns durch die verwinkelten Winkel der Anlage durch Tore und Türen bis wir endlich am Strand sind. Der dunkle Lavasand und die bellenden Steunerhunde machen den Strand jedoch nicht sehr einladend. Kurz mit den Füße ins warme Meer und dann gehen wir doch lieber zurück. Morgen beginnt der Tag wieder extrem früh. 😴

 

 

26Juli
2024

Von Lovina nach Nusa Dua

Lovina ist bekannt dafür, dass man hier gut Delfine beobachten kann. Mit Hilfe von Iis haben wir also spontan eine Tour gebucht.

Pünktlich um 6h morgens warten wir geduldig auf den Tourguide, der sich erst mal Zeit lässt.

Während am Horizont die Sonne aufgeht, fahren wir mit kleinen Booten aufs Meer hinaus.

Doch schon bald umringen uns hunderte Boote.

Sobald ein paar Delfine gesichtet werden beginnt die Hetzjagd. Alle Boote schmeißen ihre Motoren an und jagen den armen Tieren hinterher.

Spätestens da verging mir auch die Lust ins Wasser zu steigen und neben den Boot "mit den Delfinen zu schwimmen".

Mein dringender Aufruf an alle, die Delfine lieben: LASST DIE FINGER VON DIESER TOUR!!!! Eine größere Tierquälerei hab ich noch nie gesehen. Selbst Delfine im Zoo haben es besser.

 

Nach dem Frühstück lernen wir unseren neuen Reiseleiter kennen, der uns zu unserem nächsten Hotel begleitet.

Auf dem Weg machen wir Halt an einer Bauernkooperation, wo wir einige Tee- und Kaffeesorten probieren können, unter anderem den aus Bali so bekannten Kopi Luwak. Einzigartig wird der Kaffee durch die Luwak Schleichkatze, die mit Vorliebe nur die feinsten und saftigsten Kaffeekirschen verspeist, verdaut und anschließend wieder unversehrt ausscheidet.

Diese nachtaktive Katze bedrohte die Existenz vieler Bauern. Doch statt gegen das Tier vorzugehen machten die Balinesen ganz gemäß ihrer Lebensphilosophie aus der Not eine Tugend. Sie sammeln die Hinterlassenschaften der Katzen auf, waschen sie aus, rösten und mahlen die Bohnen und verkaufen den Kaffee mit hohen Gewinnen ( bevorzugt ins Ausland oder an Touristen 😉). Mittlerweile werden die Katzen nicht verscheucht, sondern man versucht sie möglichst auf dem Grundstück zu behalten. Wäre doch ärgerlich, wenn die Tiere deine Kaffeebohnen fressen, ihr Geschäft aber auf dem Nachbargrundstück verrichten.

Nach der Harmoniepause ( ein gern verwendeter Begriff unseres Reiseleiters für Pinkelpause) machen wir uns weiter auf in den Süden zu unserem letzten Hotel.

Das Hotel liegt im Touristenherzen Balis und ist vom Standard her deutlich gehobener als unsere sonstigen. Bevor wir das Hotel oder die Umgebung erkunden, geht es erst einmal zum Strand.

Erst einmal ab ins Meer. Doch der Spaß hält leider nicht lange an. Die Ebbe hat schon begonnen und so kann sich nur kurze Zeit im knietiefen Wasser erfrischen bis auch das letzte Wasser sich zurückzieht.

Wir lassen uns den Spaß nicht verderben. Dann wird halt Wasservolleyball im Pool gespielt.

Bei Anbruch der Nacht erkunden wir die Umgebung und lassen es uns in einem balinesischen Restaurant schmecken.


ACHTUNG: Kulinarischer Tipp: Avocadosaft 😋😋😋

Da das Restaurant schon um 22h schließt kehren wir ins Hotel zurück und machen es uns an Strand bequem.

Anschließend noch ne Runde spielen, dann geht's ins Bett. Wie immer gilt: Morgen muss ich früh raus!

 

27Juli
2024

Historisches Bali

Während die meistens aus der Gruppe den Tag nutzen um am Strand zu relaxen, ist für uns drei "Smokerinnen" heute volles Programm angesagt. Um 8h geht es mit einem Großraumwagen los auf Historische Balitour.

Vor dem Hotel finden wir ein Tor, das so in Bali an jedem Eingang der Stadt, eines Tempel und vielen anderen "wichtigen" Eingängen steht. Beim Durchschreiten dieses sogenannten gespaltenen Tores sollen schlechte Gedanken draußen gelassen werden, so dass man nur mit positiven Gedanken hineintritt.


Bevor wir uns dem Kulturellen widmen, machen wir einen kurzen Abstecher zum Markt, den heute ist ein besonderer Tag.

Die Hindu feiern heute den Tag des Eisens. Daher gibt es auf dem Markt unzählige Stände auf denen Opfergaben gekauft werden.

Auf dem Markt befindet sich ein Schrein, wo die Besucher Opfergaben (meist Blumen) niederlegen, aber auch an jedem Stand findet man kleine Opfer. Besonders sind heute jedoch die Gestecke aus Blättern. Zum Festtag werden metallische Gegenstände gesegnet, daher findet man die Gestecke an vielen Autos und Motorrädern.

Wissenwertes: Es gibt eine Regel die besagt, das auf einem Motorrad nicht mehr als zwei Erwachsene und zwei Kinder mitfahren dürfen.

Im Anschluss besuchen wir eine Holzschnitzerfamilie. Sie geben ihr Wissen seit Generationen von Vater zu Sohn weiter.


Für mich viel interessanter ist das Haus. Es ist nach traditioneller Philosophie gebaut. 
Das Elternzimmer ( Zimmer sind hier separate Gebäude) liegt zum heiligen Berg hin zugewandt. Rechts daneben befindet sich das Zimmer für den Sohn, rechts die Küche und das Zimmer der Tochter. Gegenüber der Familientempel, der durch eine Mauer getrennt ist und in der Mitte findet sich ein offener Pavilion, der als Versammlungsraum und Schlafplatz für die Großeltern beherbergt.

Nächster Stop: Pura Kehen in Bangli.

Der Eingangsbereich zieht sich in mehreren Terrassen den Berg hinauf. Eine lange, beidseitig skulpturengeschmückte Treppe führt durch ein Steintor mit Kala-Makara-Kopf in den ersten von drei Höfen, die die Trinität im hinduistischen Glauben darstellen.


Die beiden lampenähnlichen Flechtwerke symbolisieren Tempelwächter und befinden sich an allen wichtigen Tempeltreppen.


Das Haupttor darf nur bei wichtigen Anlässen durchschritten werden. Daher betreten wir den Tempel durch das Seitentor.

Im inneren des Vorhofs steht ein riesiger Baum, der keinen Stamm hat und nur auf Luftwurzeln steht.

Die Hindus glauben, dass Götter zwar keine Menschen sind, jedoch brauchen sie alles, was Menschen auch brauchen. Deshalb befindet sich im Schrein ein Bett für den Gott ( auch wenn Götter nicht schlafen) und ein Thron, auf dem der Gott sitzen kann, wenn er die Menschen segnet.


In die Mauer des inneren Vorhofs sind wertvolle Teller aus chinesischem Porzellaneingelassen. Hintergrund ist, das ein balinesischer König eine chinesische Prinzessin geheiratet hat. Diese Teller sollen die Tempelbesucher daran erinnern.

Ebenfalls als Zeichen seiner Liebe ließ der König im Tempel einen chinesischen Schrein bauen. Deshalb findet man in vielen Tempelanlagen auch einen Schrein, der mit chinesischen Lampions geschmückt ist. 

Ein weiterer Torgang führt in das Allerheiligste der Tempelanlage, den inneren Hof.


Hier steht ein Meru mit elf Dächern („Tumpang“), das der höchsten Erscheinung Shivas geweiht ist.

Die Meru-Basis besteht aus einer Schildkröte, die von einer langen Schlange umwunden ist. Die beiden Tiere symbolisieren die Unterwelt, der Schreindarüber die Erdenwelt und das elfteilige Dach den Himmel.

Hinter diesem Hauptschrein stehen eine Anzahl sehr kleiner Schreine, die lokalen Gottheiten geweiht sind.

Jetzt wird es Zeit zum Essen. In einem schönen Restaurant genießen wir beim Buffet eine schöne Aussicht und ein ganz besonderes Spektakel, eine Schaukel über den Abgrund.

Für die Damen gibt es einen weiteren Clou um bei Instagram zu punkten: bunte lange Kleider

Da begnügen wir uns lieber mit einem etwas sicheren Platz. Ich finde die Fotos können sich auch sehen lassen.

Gestärkt und erholt geht es im Anschluss zum Muttertempel Besakih am Fuße des Vulkans Gunung Agung. Pura Besakih ist das bedeutendste auf der Insel Bali gelegene hinduistische Heiligtum in Indonesien und „Muttertempel“ aller balinesischer Tempel.

Am Fuß des Tempels erwartet uns wieder das gespaltene Tor.

Und auch die Schildkröte, die die Welt auf den Rücken trägt, kennen wir schon. Auf diesem Denkmal sieht man übrigens sehr schön die traditionelle Tempelbekleidung für Männer, gelber Sarong getragen über einem weißen Sarong, weiße Oberbekleidung und ein weißes Tuch um den Kopf. Dieser wird normalerweise wie ein Stirnband getragen und soll symbolisieren, dass die Gedanken beim Beten nicht abschweifen, sondern ganz zu Gott gerichtet sind. Priester tragen das Tuch oben geschlossen.

Die Gesamtanlagebesteht aus über 200 Gebäuden, zu denen mehrstufige Tempeltürme, Schreine, offene Pavillons und weitere geschlossene Gebäude gehören.

In der Mitte befindet sich das zentrale Heiligtum, der Pura Panataran Agung Besakih, in dem der eine Gott Sanghyang Widhi Wasa nach der indischen Terminologie als Trimurti – das ist die Hindu-Göttertrinität Brahma-Shiva-Vishnu – verehrt wird.


Der Zugang zu diesem Bereich wird durch eine mit Tempelwächtern verzierte Treppe gewährt. Hier beten alle Gläubigen gemeinsam zu ihrem Gott.

Links von Haupttempel befinden sich Tempel für Schmiedefamilien, rechts vom Haupttempel ein weitläufiges Gelände auf dem die einzelnen Dorfgemeinschaften über eigene Tempelbereiche oder Schreine verfügen. Diese sind durch Mauern umgeben. Gläubige beten hier für ihre Ahnen.

Ebenfalls in diesem Bereich befindet sich, von seinen Untertanen ringsherum bewacht, der Tempel des Königs. Auch hier wieder gut zu sehen: chinesische Lampions.

Wir verlassen die Tempelanlage und machen uns auf den Weg zu unserem letzten Tagespunkt. Unterwegs fahren wir an einer weiteren Besonderheit Balis vorbei: Kreisverkehre

An sehr vielen Kreisverkehren, egal ob in der Stadt oder auf dem Land, findet man riesige Statuen, die Götter darstellen oder Göttergeschichten erzählen. Dies soll Unfälle vermeiden. Wie das funktionieren soll? Ganz einfach: Da Gläubige auch hier Opfergaben darbringen, müssen die Verkehrsteilnehmer vorsichtig fahren, um die Menschen nicht zu überfahren.

 

Letzter Tagespunkt: Kertha Gosa in Klungkung

Der Palast von Klungkung wurde zum Ende des 17. Jahrhunderts errichtet, aber während der niederländischen Eroberung 1908 und Kolonialzeit weitgehend zerstört. Heute dienen die Reste des Palastes mit dem Namen Kertha Gosa Pavilion, Halle der Gerechtigkeit, als Gerichtssitz.
Höflich werden wir begrüßt und hereingebeten.


Kerta Gosa wurde als Höchster Gerichtshof auf Bali geachtet, und Justizfälle, die woanders nicht gelöst werden konnten, gelangten hierher. Drei Brahmanenpriester präsidierten dem Gericht und wurden für ihre harten und unmenschlichen Sprüche bekannt. Die Zuschauer (wie heute die Besucher) konnten die Deckengemälde sehen, auf denen die diversen für sie vorgesehenen Strafen gemalt waren. 

Bauern, die ihre Tiere nicht gut behandelt haben, werden als Strafe als Zugtiere vor den Karren gespannt.Frauen, die untreu waren, werden mit spitzen Dornpfeilen beworfen.

Die Strafen beziehen sich natürlich nicht auf das Leben.

Hindus glauben an Karma. Einer der Götter notiert sich für jeden Menschen alle guten (weiße Punkte) und alle bösen ( schwarze Punkte) Taten. Stirbt der Mensch, dann wandert seine Seele in die Hölle, wo sie für die schwarzen Punkte bestraft wird ( zB wie in den Zeichnungen). Hat die Seele ihre Strafen abgesessen, dann wird sie gebadet und darf, jenachdem wie viele weiße Punkte sie hat, ihre Zeit im Himmel verbringen. Schlechte Taten lassen sich also nicht einfach durch gute Taten tilgen. Im Anschluß wird die Seele wiedergeboren, außer sie erreicht im Leben die siebte und damit höchste Stufe, das Nirwana.



Innerhalb der Palastanlage liegt auch ein schwimmender Pavillon, der Bale Kambing.

Von dem Rest der Palastanlage ist nur noch das frühere Eingangstor erhalten geblieben.

Am Abend heißt es für mich Abschied nehmen, zwar nicht von Bali, aber von der Gruppe. Die Gruppenreise endet hier offiziell. Während die einen schon zurückfliegen oder weiterreisen, verbringen einige noch ein paar Tage im Hotel.

Ihr werdet mir fehlen.

 

 

28Juli
2024

Sanur

Der Morgen beginnt mit einem etwas melancholischen Beigeschmack. Nach zwei Wochen in ständiger Gesellschaft breche ich jetzt im Alleingang auf nach Sanur.

Ein letzter Blick auf das Hotel.

Ein kleines Frühstück. Ich bin und werde nie ein Frühstücksmensch sein! Warum gibt es keine Rundreisen mit Übernachtung und Abendessen 😩. So viel Auswahl und mein Magen will morgens nicht viel genießen.

Im neuen Hotel angekommen muss ich leider noch warten bis mein Zimmer fertig wird. Halb so schlimm, schwimmen gehen kann ich eh nicht, wir haben mal wieder Ebbe.

Also mache ich es mir vor dem Restaurant gemütlich, genieße den Ausblick und schreibe meinen Blog.

Ich habe mir eigentlich vorgenommen, jeden Tag die Bilder zu sichten und den Blog aktuell zu halten, doch dazu blieb nicht viel Zeit. Wenn ich die Wahl habe mit netten Menschen irgendwo gemütlich zu sitzen, zu quatschen und Zeit zu verbringen oder mich um den Blog zu kümmern, dann fällt die Wahl nicht schwer.

Jetzt hier alleine im Hotel hab ich Zeit auch die Bilder zu sichten, die in der Gruppe geteilt wurden und den Blog zu komplettieren, zumindest teilweise. Es sind in den letzten Wochen unglaublich viele Eindrücke zusammengekommen, die niedergeschrieben werden wollen.

Während der nächsten zwei Stunden kommt auch so langsam das Wasser zurück. Blöd nur, dass ich gleich wieder los muss. Baden fällt also erstmal aus.😔


Kurz vor eins kann ich endlich aufs Zimmer. Schnell frisch machen und dann geht's los. Heute wird gekocht.

Mit dem Privatfahrzeug werde ich im Hotel abgeholt und fahre ca. 1std nach Jehem.

Dort angekommen müssen wir zunächst leise sein. Gerade wird im Tempel eine Segnungszeremonie durchgeführt. Die Familie ist so nett und lässt mich, nachdem ich mir einen Sarong der ältesten Tochter umgebunden habe, bei der Zeremonie dabei sein.


Dann geht's aber zurück ins "Wohnzimmer" /Kochbereich. Ich bin schließlich zum Kochen hier, nicht zum Beten 😉

Wir kochen heute Nasi Campur. Das ist eine Reisspeise ( Nasi) mit gemischten Beilagen ( Campur). Mein Indonesisch wird immer besser. Ich kann zwar immer noch nicht "Guten Tag", "Aus Wiedersehen" oder "Danke" sagen, aber die Speisekarte lesen klappt schon mal. Man muss sich im Leben auf das Wichtige beschränken, das Essen 🤪

Wir gehen zunächst gemeinsam die Zutaten durch, leider auf Englisch, deshalb bin ich mir nicht immer ganz sicher, welche Gewürze für welches Gericht genutzt werden.

Bevor wir mit dem Kochen loslegen muss aber die wichtigste Frage geklärt werden: Wie scharf darf es sein. Für mich gerne feurig 🌶️🌶️🌶️
Im Gegensatz zu der Küche auf Java, wo ich immer wieder nachwürzen müsste, damit das Essen scharf ist, kochen die Balinesen vom Grund auf viel schärfer. Für alle Nicht-Scharf-Esser daher der Tipp: Bestellt lieber Soßen separat oder bittet um ein Gericht, dass nicht scharf ist. Den, wer mich kennt weiß, wenn ich schon etwas Schärfe schmecke, dann raucht so manchem der Kopf 🥵

Erste Beilage: Tum


Zunächst müssen die Gewürze im Mörser zukleiner werden, anschließend kommen auch die Bohnen dazu. Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und Ei gebunden, wird die Paste dann in einem Körbchen gedünstet.

Diese Zubereitung hat mir leider nicht so gemundet. Vielleicht, weil sie sich hier noch nicht getraut hat viel Chili reinzumachen und die Füllung deshalb etwas fad war. Man traut Europären nicht zu scharf zu essen. 🤪

 

Zweite Beilage: Maisplättchen

Auch hier ist ersteinmal harte Arbeit angesagt. Die Gewürze und ein Teil des Maises werden zerstampft. Mit Koriander, Salz, Pfeffer und Ei gebunden und dann in Fett ausgebacken. Diese Dinger sind der Hammer. 😋😋

 

Dritte Beilage: Bittermelone oder Bittergurke

Die Bittergurke wird mit ordentlich gehackten Knoblauch und Chile im Wok gebraten. Etwas Ei zum Abbilden, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und fertig ist ein leckeres Gemüsegericht. Leicht bitter und super lecker. Ich weiß, ich wiederhole mich 🙈

 

Vierte Beilage: Ayam-Spieße

Grundlage hier: Jede Menge Chili und dazu Kokosnusszucker. Mit Salz, Pfeffer, Öl und Ketchup abgeschmeckt, werden die Fleischstücke auf dem Grill gebraten. Statt Holzkohle werden hier Kokosnussschalen verwendet.

Der aufmerksame Leser wird beim Bild ins Grübeln gekommen sein und sich denken: Wo ist hier der Ketchup zusehen? 🤔

Unter Ketchup versteht man hier nicht die uns bekannte Tomatensoße, sondern meint die ursprüngliche Bedeutung des Wortes: eingedickte Sojasoße. Also Vorsicht bei Rezepten, die man im Internet findet! ☺️

 

fünfte und sechste Beilage: Süßscharfe Bohnen und Sojasprossensalat.



Das Essen ist angerichtet. Typischerweise wird auf Matten sitzend gegessen. Guten Appetit 😋 




Nach einer halben Ewigkeit durch die immer vollen Straßen Balis komme ich im Hotel an. Noch etwas am Blog schreiben ( dauert oftmals länger als ich dachte ☺️) und dann die Gegend erkunden.

Das Hotel wird vom Strand durch eine Promenade getrennt. Diese schlendere ich am Strand entlang. Überall findet man hier kleine und große Restaurants und Bars, in denen teilweise Livemusik gespielt wird.


Zwischen den Restaurant befindet sich eine kleine Auffangstation für Schildkröten. Ich hoffe, die kriege ich bei Tauchen auch in freier Wildbahn noch zu sehen.

29Juli
2024

Sanur - Tanah Lot Tempel

Heute ist der erste Tag seit meiner Reise, an dem ich quasi selbst entscheiden kann, wann ich aufstehen will. Der Himmel ist verzogen, in der Nacht hat es geregnet. Um9.30h mache ich mich strandfertig und gehe zum Frühstück.

Das Meer lässt mich mal wieder im Stich - es ist mal wieder Ebbe. So langsam frage ich mich, wie ich hier tauchen gehen will 😧

Also lasse ich mich auf der Liege am Strand nieder - zumindest Riechen und Hören kann man das Meer ja - und widmere mich wieder dem Schreiben.

Um 14.30h geht die Reise dann wieder los. Knapp 3 Stunden kämpfen wir uns durch den Verkehr bis wir endlich Tanah Lot erreichen.

Die Tempelanlage besticht durch ihre Lage am Strand, ist ansonsten jedoch nicht so spektakulär.


Nach Durchschreiten des Tores befindet man sich in einem offenen großzügigen Gelände auf dem einzelne kleine Tempe stehen. Leider kann man diese oft nur von Weitem sehen.


Hauptattraktion ist der Tempel auf einer Insel.


Jetzt bei Ebbe - ich hab gehört, es gibt hier auf Bali auch mal Flut, auch wenn ich es noch nicht erlebt habe 😉- kann man trockenen Fußes zur Insel laufen.

Unterhalb des Tempels, der für Touristen jedoch nicht offen ist, kann man sich mit heiligem Wasser segnen lassen.

Ich suche mir einen schönen Platz um den Sonnenuntergang zu betrachten.

Doch leider ist es viel zu bewölkt, so das der Blick nicht ganz so traumhaft ausfällt.

Mit Beginn der Dämmerung erleben wir dann doch noch ein Spektakel. Hunderte von Fledermäuse schwärmen aus den Höhlen aus. Leider lässt sich dies nur schwer auf dem Foto erkennen.


Die Rückfahrt zum Hotel ist dann wieder eine Qual. In den überfüllten Straßen haben nur Motorräder wirklich eine Chance voranzukommen, notfalls auf dem Bürgersteig.

Erst nach 21h erreiche ich das Hotel. Sanur ist leider sehr touristisch. Da gibt es keine Möglichkeit Streetfood zu genießen. Daher suche mir ein kleines verstecktes Lokal in der Stadt um zu Abend zu essen, in der Hoffnung autentischeres Essen zu bekommen.Mie Goreng Spezial (Gebratene Nudeln mit panierter Hähnchenstücken, Satespießen,  Spiegelei und Krabbenchips.

30Juli
2024

Ubud 1

Heute steht Erholung auf dem Plan.

Nach einem kurzen Frühstück und anschließendem Kofferpacken geht es in die Stadt. In einem kleinen Spa in der Nähe des Hotels lasse ich mich mal etwas verwöhnen.


45Minuten Massage für 100 000 [ knapp 6€].

Mehr Zeit hab ich leider nicht, sonst würde ich das Programm etwas erweitern.

Auf dem Weg zurück zum Hotel kommt mir eine Prozession entgegen. Vom Parkplatzwächter erfahre ich, dass es sich um ein Verbrennungsritual handelt.


Hindus werden in einer aufwändigen Zeremonie verbrannt und anschließend wird ihr Asche verstreut. Doch zuvor sind zahlreiche Reiningungszeremonien und Rituale notwendig, die sich über eine Woche hinziehen. Das ist natürlich sehr teuer, was sich hier nicht jeder leisten kann. Diese werden zunächst auf Friedhöfen nahe des Tempels begraben und teilweise erst nach Jahren in Gruppenbestattungen verbrannt. Einige entscheiden sich auch aus Kostengründen für ein Krematorium.

Um 12h wird ausgeheckt und mit dem Taxi geht es weiter nach Ubud.

Das Hotel liegt mitten im Dschungel etwas außerhalb der Stadt. Schon der Eingangsbereich besticht durch seinen Ausblick.






Der Oberhammer ist aber meine Gartenvilla.

Durch ein Tor gelangt man in den privaten Gartenbereich mit einer schönen Terasse.




Im Innerbereich warten ein rießiges Himmelbett, ein Wohnbereich und das Bad.




Ein besonderes Highlight ist die im Außenbereich befindliche Badewanne und Dusche.

Da sich Auspacken eh nicht lohnt, ziehe ich mir nur schnell den Bikini an und schlendere durch die Anlage in Richtung Pool.


 

Die Anlage ist direkt an den Steilhängen gebaut, so dass man von überall eine schöne Aussicht hat, besonders aber am Pool.


Nach einer Abkühlung bleibe ich noch ein wenig am Pool liegen. Leider ziehen immer mehr Wolken auf, so dass man sich nicht sonnen kann. Außerdem ist nicht viel Ruhe hier, eine Familie mit 4 Kindern haben den Poolbereich in Beschlag genommen. Warum müssen Kinder nur immer so laut sein? 😩

Nach einer schönen heißen Dusche will ich runter in die Stadt, doch da fängt es an zu regnen. Also mache ich mir auf den Terasse mit einem Tee und Snacks gemütlich und hoffe darauf, dass der Regen nachlässt.

Doch der Regen lässt nicht nach. Wie gut, dass es hier einen Shuttlebus gibt. Ich schnappe mir den Schirm und mache mich auf den Weg zur Lobby. Der Bus quält sich durch den dichten Verkehr den Berg hinunter.


Und plötzlich: Stillstand. Motor lässt sich nicht mehr starten. Trotz zahlreicher Versuch, keine Chance, wir müssen den Rest des Weges zu Fuß gehen. Zum Glück geht es hier nur leicht bergab und der Regen hat aufgehört.


Ubud ist Touristenhochburg, das wird auf der Hauptstraße deutlich. Überall nur Shops und Restaurants mit internationaler Küche, Pizza kann ich auch zuhause essen. Ich biege also in eine Seitenstraße ein, die etwas ruhiger aussieht. Nicht weit entfernt finde ich, was ich gesucht hab. Ein einfaches Lokal mit lokaler Küche. Kein Schnickschnack.



Ich lasse mir einen Drachenfruchtsaft und Nasi Campur mit einem leckeren Süppchen schmecken.

Um 21.15h nehme ich den letzten Shuttlebus hoch.

Während meiner Abwesenheit wurde mein Zimmer zur Nacht vorbereitet: Terasselicht brennt, damit ich problemlos die Türen öffnen kann, die Vorhänge sind zugezogen und mein Bett ist fürs Schlafen vorbereitet worden.

Die Vorhänge am Bett sollen wohl nicht nur vor Mücken schützen, sondern auch andere Tiere fernhalten. Mitten im Dschungel muss man hier nicht nur mit kleinen Geckos im Zimmer rechnen. Ein Informationsblatt warnt:


Zum Glück sind keine Schlangen dabei, mit dem Rest kann ich leben.

In der Nacht habe ich zwar keins der Tiere gesehen, aber dafür gehört. Das Netz hat aber seinen Zweck erfüllt und ich konnte mit sicherem Gefühl schlafen.

31Juli
2024

Ubud 2

Obwohl ich heute guten Gewissens ausschlafen könnte und den Tag mit reinem faulenzen füllen könnte, treibt mich die Unruhe um 8.30h aus dem Bett.

Heute wird ausgiebig gefrühstückt und um 10h gehts mir dem Shuttlebus in die Stadt. Ubud will schließlich gesehen werden.


Erstes Ziel: Monkey-Forest

Schon vor dem Park tummeln sich die ersten Affen.


Statue der Göttin Sri

Am Eingang des Parks durchschreiten wir ein Tor, welches die Berge mit Wald und Tieren darstellt, darunter Eulen, als Boten des Todes, Schlangen und andere tödlich Bestien.

Auf dem Gelände können einige Tempel und kunstvolle Statuen besichtig werden, die Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut wurden.

Der Pura Dalem ist der Haupttempel der Anlage und dient der Anbetung des Gottes Shiva. Für Zuschauer unzugänglich fühlen sich die Affen hier sichtlich wohl.

Im Nordwesten des Park befindet sich der Pura Beji. Dieser Tempel ist ein Ort der Reinigung vor der Zeremonie. Neben dem Tempelgebäude befindet sich eine heilige Quelle, die von einem riesigen Baum umgeben ist. Auch dieser hat quasi keinen Stamm, sondern wird von unzähligen Luftwurzeln getragen.


Ebenso findet man auf dem Gelände einen Friedhof. Dieser wird nur vorübergehend genutzt, um Leichen zu begraben, bis der Moment der Massenverbrennungszeremonie kommt. Diese findet hier ca. alle 5 Jahre statt.


Daneben steht der Pura Prajapati-Tempel, oder auch Einäscherungstempel. In diesem Tempel berühren Hindus den Gott in Personifizierung von Brahma Prajapati (Praja=Herrscher, Pati=Seele). In balinesischer Hindu-Tradition glaubt man, dass die Seelen der Menschen, die auf dem Friedhof begraben sind, bis zur Einäscherungszeremonie von Gott Prajapati beschützt und kontrolliert werden.


Hauptattraktion bleiben aber die Affen.

Die hier im Park beheimaten Affen sind balinesische Langschwanzaffen. Auf dem Gebiet leben etwa 1260 Affen, die in 10 Gruppen unterteilt sind, die einzelne Bereiche des Parks bewohnen.


Übersll im Park sitzen die süßen Tierchen und fressen.

Doch Vorsicht, die Tiere sind listig.


So manche Besucher kriegen schnell Gesellschaft und die Tiere haben es nicht aufs Kuscheln abgesehen, sondern auf Taschen, Mützen, Handy usw. Was ein Tier sich schnappt, dass kriegt man so schnell nicht wieder.

Ich habe versorglich meine Brille im Hotel gelassen und meine Tasche unterm Tshirt versteckt. Doch eine Sekunde nicht aufgepasst und ich hatte ein Tier schon an meiner Trinkflasche dran. Mit scharfen Zähnen biss es sich durch den Deckel und ließ sich nicht von mir verscheuchen. Einmal gezogen und die Flasche war aus dem Trinkbeutel, ein geschickter Griff und die Flasche war geöffnet. Die leere Flasche hab ich dann zurückbekommen, den Müll entsorgen die Affen nicht. 

Ich verlasse den Park und mache mich auf den Rückweg. Auf dem Weg fällt etwas auf: Opfergaben. Auf dem vielbegangenen Fußgängerweg finden sich vor fast jedem Geschäft oder Restaurant Opfergaben, meist Päckchen mit bunten Blumen und Räucherstäbchen, aber auch teilweise Süßes, Kekse, Reis oder Zigaretten.



Zweiter Tagespunkt: Ubud Palast

Der Palast war die offizielle Residenz der königlichen Familie von Ubud.







Dritter Tagespunkt: Pura Taman Saraswati - Wasserpalast

Hier wird der Zutritt nur in gebührender Kleidung erlaubt. Macht sich sehr gut auf Fotos. Ansonsten ist die Anlage nur bedingt sehenswert, da man nur den vorderen Teil besichtigen kann.


Um halb zwei bin ich fast am Pickup-Platz angekommen. Auf der Suche nach schönen Fotomotiven gehe ich in einen Hinterhof und finde ein kleines verstecktes Spa. Da der Bus erst um 15.15h kommt beschließe ich mich nochmal etwas verwöhnen zu lassen.


Abgeschieden von der Hauptstraße und abgeschirmt durch Häuser, ist vom Lärm der Autos hier nichts zu hören. Daher wähle ich die Massage im Freien. Nachdem man sich gestern vor Allem um meinen Rücken und die Schultern gekümmert hat (war dringend nötig) ist heute eine balinesische Ganzkörpermassage angesagt. Eine Stunde Entspannung pur und das für nur 120 inkl. Trinkgeld.

Entspannt fahre ich zurück zum Hotel und verbringe den Nachmittag gemütlich auf meiner Privatterasse.

Als es draußen dunkel wird, geht die Entspannung weiter. Die Badewanne muss schließlich getestet werden.


Da ich keine Lust habe wieder runter in die Stadt zu fahren und ich eh noch ein Coupon für ein Essen exklusive Getränke habe, beschließe ich heute im Hotel zu dinieren.

Das Essen ist typisch Hotel: Sehr schick angerichtet, aber für Touris gewürzt.


Während des Essens wurden wir von balinesischer Musik unterhalten, die von der unteren Etage des Restaurant kam, in der gerade die Show lief.

Satt, erholt und glücklich bricht nun die letzte Nacht in meinem Palast mit Himmelbett an. Morgen geht's wieder ins nächste Hotel.

 

01August
2024

Tauchen Tag 1

Heute endet mein Aufenthalt in Ubud.

Heute Nacht hatte ich tierischen Besuch. Gut, dass ich die Vorhänge um mein Bett hatte. Wäre ungern morgens aufgewacht mit ihm neben mir im Bett. Hab ja nichts gegen Gesellschaft, aber bitte nicht ihn 😂.

Nach einem herzhaften Frühstück werde ich vom einem Fahrer der Tauchbasis abgeholt.

Schon bald verlassen wir die überfüllten Straßen der Stadt und fahren durch kleine Dörfer, vorbei an unzähligen Reisfeldern. Eins fällt mir bei der Fahrt mal wieder auf: Die Insel ist unglaublich grün. In den Bergen, die wir durchfahren, schmiegen sich die Wohnräume perfekt in den Dschungel.


Entlang der Straße findet man in den Städtchen dicht gedrängt Geschäfte, doch dahinter sieht man die traditionellen Dächer der Wohnhäuser. 
Überall sieht man zudem schon Flaggen und Dekorationen für den Unabhängigkeitstag, der diesen Monat stattfindet.

Nach zweieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir schließlich das Meer und das Tauchresort.

Für die nächsten 5 Tage wird diese bescheidene Hütte mein Zuhause.



Ich hab sogar wieder ein schönes Himmelbett 🥰


Und auch das Badezimmer kann sich sehen lassen.


Das beste ist jedoch die Aussicht von der Terasse bzw. von Bett aus.

Einziges Manko ist der Strand. Da ist schwimmen nicht wirklich möglich.

Bevor ich ein paar Runden im Pool drehe und es mir auf der Terasse bequem mache, werden erstmal die Tauchformalitäten geklärt. Morgen will ich schließlich ins Meer.

Vor dem Abendessen schaue ich mich ein wenig in der Umgebung um. Hier sind die Straßen nicht so überfüllt wie in den anderen Orten. Man findet hier an jeder Ecke Tauchhotel, ein paar Supermärkte und kleine Restsurants. Beschaulich und ruhig.

Da ich das Hotel mit Halbpension gebucht habe, wird heute im Hotel zu Abend gegessen. Ich scheine die einzige zu sein, die hier Abendessen inklusive hat, der Kellner wusste sofort meine Zimmernummer.

Ich wähle einen Tisch mit Blick aufs Meer.


Von einer speziellen Karte kann ich mir Vorspreise, Hauptgang und Dessert bestellen. Die Wahl fällt auf eine cremige Champignonsuppe, thailändisches Hähnchencurry und Schokobrownie, nicht sehr landestypisch aber als Abwechlung mal ganz nett.


Satt genieße ich noch ein wenig den Sound des Meeres, bevor ich mich in mein Schlafgemach begebe.

Im Bett liegend kann ich das Rauschen der Wellen hören. Genauso hab ich mir immer mein Häuschen am Meer gewünscht. 😍

02August
2024

Tauchen Tag 2

Um 7h wurde ich durch den anbrechenden Regen wach und konnte sehen, wie vier junge Männer fleißig damit beschäftigt waren meine Terasse von herabgefallenen Blüten 🌸 zu säubern. Soviel emsiges Treiben am frühen Morgen 😴

Ich drehe mich nochmal um und lasse mich von den Wellen, die gegen die Brandung donnern, in den Schlaf singen.

Zwei Stunden später mache ich mich in Ruhe fertig und gehe zum Frühstück. Beim Blick auf die hohen Wellen wird mir mulmig, da soll ich gleich rein. 😧

So mancher wird sich fragen, wo das Problem ist. Ich kann's euch sagen. Für mich ist heute das erste Mal, dass ich nicht vom Boot ins Wasser springen, sondern vom Ufer aus zum Tauchen gelangen soll. In voller Montur die zwei drei Schritt auf dem Boot sind schon ein Balanceakt, wie soll ich da vom Ufer aus durch den steinigen Grund bis in Wasser kommen. 🤔

Bei der Vorbereitung erfahre ich, dass der Dive heute morgen um 8h wegen zu starker Wellen ausfallen musste. Was für ein Glück, dass ich gestern meinen inneren Schweinehund nicht überwunden und den 8h Dive gebucht hab ☺️

Da auch jetzt noch die Wellen zu hoch sind, fahren wir mit dem Auto ein paar Meter weiter in eine etwas geschütztere Bucht. Die Tauchausrüstung angelegt und die Flossen in der Hand führt uns der Tauchguide einzeln ins Wasser und hilft uns die Flossen anzulegen. War also nur halb so schlimm. Im Wasser treibend lässt die Nervosität nach, ich bin in meinem Element, der Spaß kann beginnen. Mit zwei sehr erfahrenen holländischen Tauchern, die mit Hightechkamaras ausgestattet sind. gehen wir mit unserem Guide runter. 

Wir tauchen zunächst in ca. 8meter tiefem Wasser. Der Meeresgrund ist hier schwarz vom Lavasand. Sofort werden wir von unzähligen kleinen blauen Fischen umzingelt.


Unser Ziel ist "Die Wand". Bis in 30 Meter Tiefe erstreckt sich eine Wand mit schönen Korallen und bunten Fischen.


Ich weiß, an meinem Fotoqualitäten muss ich noch feilen, dass sind schon die besten Fotos, die ich finden konnte🙈

Nach 47 Minuten Tauchzeit geht's dann wieder an die Oberfläche. Mithilfe des Tauchcomputes ( Danke nochmal Matty 😘) kann ich sogar selbst schauen, wie lange ich den Tauchstop machen muss.
Der Tauchguide bringt seine Ausrüstung als erstes ans Ufer und hilft dann wieder jedem einzelnen beim Ausstieg. Letzte Hürde also auch geschafft.

In der Tauchbasis zurück zeigt sich die Sonne in ihrer vollen Pracht. Daher beschließe ich den nächsten Tauchgang erst morgen anzugehen und den Nachmittag zu chillen und mich ein wenig zu bräunen ( nicht, dass ich so blass wiederkomme ich ich losgeflogen bin 😂).

03August
2024

Tauchen Tag 3

Heute Morgen heißt es früh aufstehen. Wir wollen zum U.S.A.T.Liberty Wrack, dass hier quasi vor dem Hotel liegt. Da ab 9h hier die Tagestouristen angekarrt werden und es dann absolut überfüllt ist, nutzen wir den Vorteil der Nähe und beginnen unseren Tauchgang um 8h.

Da ich um diese Uhrzeit eh nichts essen kann, stehe ich in Ruhe kurz nach sieben auf und mache mich fertig.

Zusammen mit meinem gestrigen Tauchbuddy Kees und einem deutschen Ehepaar gehen wir die paar Meter um das Hotel herum zu Einstiegsplatz. Die Wellen sind heute um einiges ruhiger als gestern, so das der Einstieg recht einfach ist.

Schon nach einigen Metern erhebt sich majestätisch das Wrack vor uns und bietet uns ein faszinierendes von Korallen bewachsenes Gelände.


Das Higtlight ist dann aber die Schildkröte, die unseren Weg kreuzt 

Nach dem Tauchgang wird dann schnell das Equipment sauber gemacht, geduscht und umgezogen. Tauchen macht hungrig. Ich bestelle mir das wahrscheinlich größte Menu der Karte ( Spiegeleier, Speck, Würstchen, gebratene Champignons und Tomate, Marmelade dazu ein Brötchen, Toast und dunkles Brot, serviert mit einer Auswahl frischen Obstes). 

Bis zum nächsten Tauchgang ist dann chillen angesagt.

Um 14h machen sich Kees und ich mit dem Boot auf zum nächsten Tauchplatz keine 5 Minuten entfernt vom Hotel.

Ganz interessant fand ich diese Kreatur, keine Ahnung, ob Pflanze oder Tier, die sich am Stein feststetzt und Lebensraum zahlreicher Fische und anderer Tiere ist. Hier suchen die beiden Männer nach der Krabbe, die aber fotoscheu ist und immer weiter unter den "Teppich" verschwindet.

Man sieht manchmal verrückte Dinge in Felsformationen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber für mich guckt da ein versteinertes Skelett aus der Wand. 💀😧

Heute ist unserer Glückstag. Eine zweite Schildkröte füttert gerade genüsslich, als wir vorbeitauchen.


Am Ende des Tauchgangs erfasst uns eine riesige Strömung. Dagegen anschwimmen ist unmöglich. Wie auf einem Fließband zieht die Korallenwand während unseren Safetystops an uns vorbei. Etwas unheimlich ist das schon.

An der Oberfläche angekommen wird es dann nochmal spannend. Es ist gar nicht so leicht das gesamte Equipment und uns Viet auf dieses kleine Boot zu kriegen. 😂

 

04August
2024

Tauchen Tag 4

Heute lass ich es mir vormittags gut gehen. Habe bis 12h mit einigen Deutschen zusammengesessen und gequatscht.

Das schöne an einem Urlaub in einem Tauchzentrum ist, dass du dir nicht schon Tage vorher Gedanken machen musst, wann du welchen Tauchgang machen möchtest. Man ist spontan.

Um 14h hab ich meinen 30ten Tauchgang absolviert. Direkt an der Basis liegt ein wundervoller Korallengarten mit wirklich unzähligen Fischen. Für erfahrene Taucher wahrscheinlich nicht so spannend, aber ich bin immer wieder fasziniert von der Fischpracht.

In einem Wald aus Seeanemonen konnte ich auch Nemo finden, inklusive seiner Großfamilie. Leider sind die Clownsfische unglaublich scheu.

Besonderes Highlight war aber die heutige Begegnung mit einer Schildkröte. Während die in den letzten Tagen eher aus der Ferne zu sehen waren, war die Schildkröte heute tiefenentspannt. Sie graste ungestört weiter als wir uns näherten und ließ mich so nahe an sich herankommen, dass ich sie hätte anfassen können, wenn ich meine Hand ausgestreckt hätte. Wirklich majestätisch diese Tiere.

Nach 62 Minuten war der Spaß dann leider vorbei.

Da die Karte fürs Abendessen mehr internationale Gerichte vorzuweisen hat, als balinesische, gab es heute typisch Deutsch: Schnitzel

05August
2024

Tauchen Tag 5

Heute war es für mich wieder richtig aufregend. Der erste Tauchgang ging zum Kubu Wrack. Im Gegensatz zur Liberty, die mittlerweile nicht mehr wirklich als Schiff identifizierbar war, weil es schon stark verfallen und verwachsen war, ist das heutige Wrack erst 2012 gesunken und dementsprechend noch sehr gut erhalten.

Das besonders aufregende für mich war, dass wir das Wrack nicht nur von außen betrachten konnten, sondern durch die zwei unteren Decks hindurch schwimmen konnten.

Um 8h morgens ging es zunächst mit dem Auto zum 10 Minuten entfernten Einstieg.

Die ersten Meter zum zum Wrack schwammen wir auf ca. 5-10 Meter Tiefe. Etwas unangenehm waren die Quallen, die wie Perlenschnüre durchs Wasser trieben und die wir tunlichst umschwimmen mussten. Zum ersten Mal war ich froh, dass wir hier keine Shortys tragen.

Das Wrack liegt an der Spitze in 15 Meter Tiefe, im tiefsten Teil sind es sogar 40 Meter.

Mit etwas mulmigem Gefühl tauche ich ins unterste Deck hinunter. Zunächst wird der Raum noch durch Öffnungen leicht erleuchtet.

Doch schon bald umhüllt uns komplette Dunkelheit, die nur vom Schein meiner Taschenlampe durchbrochen wird. Wir tauchen in eine ganz andere Welt ein.

Nur kurz verweilen wir hier untern. Der Luftverbrauch in dieser Tiefe ist deutlich höher als im flacheren Wasser.

Als wir wieder aus dem Wrack herausschwimmen, wird zuerst gecheckt, wieviel Zeit und noch hier Unten bleibt.

Überwältigt von den Eindrücken hab ich wohl vergessen zu atmen, der Tank ist noch ganz schön voll. Daher können wir uns noch in aller Ruhe da oberste Deck anschauen und auf dem Weg zurück am Riff entlang tauchen.

Als wir auf Saftystophöhe kommen, schwimmen über uns wieder unzählige Quallen, da wollen wir lieber nicht auftauchen. Mit genügend Luft schwimmen wir etwas weiter am Strand entlang, wo wir gefahrlos auftauchen können.

Glücklich und stolz, aber deutlich erschöpft, komme ich im Hotel an. Hab heute mit 37,1 Meter meinen Tiefenrekord gebrochen und auch noch zum ersten Mal ein Wrack durchschwommen.

Tauchen macht hungrig. Daher geht es direkt zum Frühstück. Heute darf das Frühstück gerne wieder üppig ausfallen.

Nach einem kurzen Mittagsschlaf und einer abkühlenden Runde durch den Pool, geht es um 14h zum nächsten Tauchgang.

Wir fahren mit dem kleinen Fischerboot keine 10Minuten die Küste hinauf. Obwohl wir nicht weit von unseren Hotel entfernt sind, ist die Unterwasserwelt hier komplett anders. Der Boden ist hier mit weißem Sand bedeckt und die Korallen erinnern mich an einen Boden bedeckt mit Pilzen.

Der Tauchgang ist durch die geringere Höhe etwas relaxter. Wir hätten hier auch picknicken können. 😂

Nach den zwei Tauchgängen bin ich total platt.

Zum Glück hat mir einer der Jungs aus einem Warung um die Ecke einen kleinen Mittagssnack mitgebracht. Sieht zwar nicht so appetitlich aus, schmeckt aber gut.


Den Nachmittag nochmal gemütlich auf der Terasse gelegen und die Aussicht genossen. Morgen ist ja wieder Umzug angesagt.

Zum Abendessen gibt's dann wieder eher touristisches Essen: Thai Chicken Curry

06August
2024

Tauchen Tag 6

Der gestrige Tag hat mich komplett ausgelaugt.  Gut, dass ich heute nur einen Tauchgang geplant habe, auch wenn dieser es in sich haben wird, da bin ich mir sicher.

Doch zunächst steht erst einmal ein Umzug an. Bisher habe ich unten ein Zimmer gehabt, dass eigentlich nicht meiner Buchungsklasse entsprach. Heute ziehe ich daher nach oben um. Die Organisation jedoch ist mir schleierhaft. Aus Zimmer 66 ziehen heute die Leute aus, die Gäste aus 62 ziehen in 66 ( baugleiches Zimmer) und ich ziehe dann in 62. Drei Zimmer müssen geputzt werden, warum auch immer.


Das Zimmer ist schön groß, auch wenn leider ohne Himmelbett ☺️ und verfügt über einen schönen großen Balkon mit einer großen Liegefläche, von der man einen schönen Ausblick aufs Meer hat.


Da hier oben ein schöner Wind weht, lässt es sich hier oben sehr schön liegen. Einziger Nachteil: Zum Pool muss ich die Treppe runter laufen 😥

Ich mache Mittags einen Spaziergang zum Supermarkt, da mein Getränkevorrat zur Neige geht und auf dem Weg halte ich an einem Warumg an. Für meinen Tauchgang heute "Nacht" brauche ich noch ne Stärkung. Es gibt Nasi Campur.



Um 18.30h starten wir zum Nachttauchgang.

Ich bin mal wieder total aufgeregt. Wie soll ich im Dunkeln ins Wasser? Wie schaffe ich es, dass ich die Gruppe nicht verliere? Tausende Fragen schwirren in meinem Kopf.

Etwas beruhig bin ich, als wir an Einstiegspunkt ankommen und es noch etwas hell ist. Zumindest rein komme ich also.

Im Wasser dann herrscht aber vollkommene Dunkelheit, quasi, den der Schein unserer Taschenlampe macht zumindest unsere direkte Umgebung gut sichtbar, den Tauchlehrer werde ich schon mal nicht verlieren können ☺️

Wir schwimmen zunächst am Grund entlang immer tiefer hinunter, als mein Schein der Taschenlampe vor mir die Wrackwand erleuchtet. Ich lasse die Lampe die Wand entlang hochleuchten und mir stockt der Atem. Nicht nur neben mir sondern auch über mir ist Wrack. Ein extrem unschönes Gefühl, zumindest für mich. Kurz kommt in mir der Wunsch auf einfach umzudrehen und wieder raus zu gehen. Doch schon kurze Zeit später entspanne ich mich und beginne sogar Gefallen daran zu finden, durch die Wrackteile hindurch zu tauchen.

Man sieht im Grunde nur das, was man ausleuchtet, damit fokussiert man sich viel mehr, theoretisch. Während die anderen genügsam das Wasser nach seltenen Tieren durchsuchen, finde ich es viel spannender die Umgebung zu inspirieren. Bald schon bereue ich, dass ich meine Kamera nicht mitgenommen habe. Das Wrack ist in der Nacht ein beliebtes Tauchziel, sodass man überall Lichtkegel sieht, die das Wrack stückweise aufblinzeln lassen, für mich ein faszinierendes Lichtspiel, für die anderen eine Störquelle.

Ich entdecke einige schlafende Fische - wäre meine Chance gewesen mal ein scharfes Foto zu schießen - unter anderem einen Feuerfisch und viele Seesterne in unterschiedlichen Farben und Größen. Auch einen riesigen Fisch, der nur im Dunkeln seine Kreise zieht, kann ich mit dem Stahl der Taschenlampe einfangen.

Grundsätzlich muss ich sagen: Ein Nachttauchgang ist wirklich eine schöne Erfahrung. Ob ich es aber einem normalen Tauchgang vorziehen würde, dass weiß ich nicht. Dafür bin ich vielleicht aber auch noch zu unerfahren, hab nämlich kein Tier gesehen, was ich nicht auch am Tag hätte sehen können.

07August
2024

Tauchen Tag 7

Heute habe ich den ersten Tauchgang wieder hier direkt vor dem Hotel im Coral Garden gemacht. Die gesamte Anlage ist künstlich angelegt und beherbergt eine unglaubliche Vielzahl von Fischen.


Stellenweise dachte ich mir beim Durchschwimmen: Die Tierschützer würden sich hier bestimmt beschweren, dass zu viele Tiere auf zu wenig Raum leben.

Man weiß manchmal gar nicht wo man hinschauen soll. Könnte hier stundenlang umherschwimmen und den Fischen zusehen, davon kriege ich nicht genug.

Fast eine halbe Stunde lang verfolgte uns heute eine kleine Schule von Barakudas. Wirkte auf mich wie so eine kriminelle Bande, die uns auskundschaftet.


Kurz vor Ende des Tauchgangs entdeckten wir dann im flachen Wasser wieder eine Schildkröte. 🥰 Das war der schönste SafetyStop meines Lebens. Fast 5 Minuten lang konnte ich ungestört an seiner Seite treiben und ihr beim fressen zusehen.

Der zweite Tauchgang ging dann etwas weiter weg ( ca.10-15 Minuten mit dem Auto). Dieser Tauchplatz ist für Makrotaucher ideal geeignet. Für mich also nicht die Bohne.

Sorry, aber es gibt wirklich nichts langweiligeres als Schnecken, auch wenn die unglaublich bunt sind und in verschiedensten Formen daherkommen, die Dinger sind winzig klein, selbst wenn ich mir das Ding direkt auf die Brille setzen würde, könnte ich sie nicht im Detail betrachten. Anders natürlich meine Mittaucher, die mit ihren riesigen Lupen die Tiere gut fotografiert bekommen. Ich bleibe da lieber bei den Fischen, die sind viel schöner, meist größer und bewegen sich wenigstens 😉


Am Abend gab es heute für alle Freiwilligen ein Barbecue. Super lecker und sehr gesellig.

08August
2024

Tauchen Tag 8

Pünktlich mit der Sonne wache ich heute Morgen auf. Doch mehr als ein Foto ist so früh morgens nicht drin. Heute ist mein letzter Tauchgang und der wird garantiert nicht am Morgen sein. Muss es noch ausnutzen, dass ich ausschlafen kann.


Am Vormittag genieße ich den Pool und den Ausblick. Bloß nicht Stressen lassen.



Um 14h starte ich dann zu meinen 10 und somit für diesen Urlaub letzten Tauchgang. Ziel ist die Wand, wo ich auch schon meinen ersten Tauchgang hatte. Ich genieße es noch einmal durchs Wasser zu gleiten und dem wilden Treiben der Fische zuzusehen. Hab heute das ein oder andere Exemplar gesehen, dass bisher gar nicht oder nur selten zu sehen war.

Die nächsten zwei Tage ist jetzt nur noch entspannen und den Tag genießen angesagt, bevor ich dann ins nächste Abenteuer starte.

10August
2024

Tauchen Tag 9 und 10

Die letzten zwei Tage lassen sich kurz und knapp zusammenfassen:

  • Ausschlafen: Da kann ich schlafen wie lange ich will und bin doch um 8h schon so wach, dass ich nicht mehr einschlafen kann.
  • Frühstücken: Genieße ein ausgiebiges Frühstück mit immer netten Gesprächen. Das Hotel ist ja schön klein, so dass man sich schon nach ein paar Tagen kennt und somit sitzt man schon Morgens nicht allein am Tisch. Großer Vorteil hier: Die meisten sprechen Deutsch, da quatscht es sich recht einfach.
  • Chillen: Lasse es mir den Tag über am Pool oder auf meinem Balkon gut gehen. Sonnenbaden ist jedoch fast unmöglich. Halte es keine 15 Minuten in der Sonne aus. 
  • Abendessen: Pünktlich um 19h ist Abendessenszeit. Tauchen macht hungrig. Im Restaurant sind nur drei große Tische, da sitzt man immer in Gruppen zusammen und kommt ins Gespräch. Da dauert ein Essen auch schon mal zwei Stunden ☺️.
  • Schlafen: Um 22h gehen hier die Lichter aus. Taucher sind eindeutig keine Nachteulen.


11August
2024

von Denpasar nach Hanoi

Heute morgen muss ich mit der Sonne aufstehen.


Um 7h heißt es schon: Auf Wiedersehen Tauchterminal. Vorher noch mal ein kurzer Blick über die Anlage.


Durch die Berge geht es dann zum Flughafen.

Da ich so früh morgens nicht essen mag, gibt es Nasi Goreng zum Mitnehmen 😋



Um 13.15h verabschiede ich mich von Bali und starte in Richtung Vietnam.


Nach 6std Flug komme ich fix und fertig in Hanoi an. Asiatische Fluggesellschaften bauen eindeutig ihre Flugzeuge für Asiaten und wie jeder weiß sind diese klein und dünn.

Hanoi ist im Gegensatz zu Denpasar eine Megastadt. Schon von Weitem sieht man die Hochhäuser.

Erster Eindruck von Hanoi: Die Häuser sind teilweise sehr heruntergekommen. Auf Bali dominieren traditionell gebaute Häuschen, die zwar nicht prunkvoll waren, jedoch ihren Charm hatten. Die Häuser hier sind modern gebaut, wirken jedoch zusammengeschustert. Und vor allem sind sie unglaublich schmal.


Das Hotel ist erwartungsgemäß sehr modern und gut ausgestattet.


Ich mache mich nur schnell frisch und dann geht es raus. Ich habe Hunger ( seit dem Frühstück gab es noch nicht zu essen) und vor allem hab ich Durst.

Ich spaziere in der näheren Umgebung umher. Erste Erkenntnisse nach nur zwei Kreuzungen: 1. Café bedeutet hier nicht Café, sondern ist eine Form von Esslokalen.


2. In den meisten kleinen Lokalen und Streetfoodbuden wird hier auf dem Bürgersteig gegessen und zwar auf kleinen Stühlchen an super niedrigen Tischen. Komme mir teilweise vor wie Gulliver bei den Liliputanern  und das, obwohl ich ja eigentlich nicht besonders groß bin.


Die Auswahl ist riesig, in jedem kleinen Winkel wird Essen verkauft. Hanoi ist ein Mekka für Streetfoodfans, dass ist ganz schnell klar. Da fällt die Auswahl nicht leicht, vor allem, wenn man wie ich noch keine Ahnung von der einheimischen Küche hat. Nach Bauchgefühl setze ich mich in einen kleinen Laden, der zumindest kleine Holzstühle besitzt. Wer weiß, ob mich die Kinderplastikstühle tragen können.


Etwas hilflos betrachte ich die Karte. Freie Wahl bei totaler Ahnungslosigkeit. Als ein wenig hilfreicher erweist sich die Rückseite, da steht zumindest etwas auf Englisch, auch wenn ich mit den Bezeichnung auch nicht immer was anfangen kann. Da spricht mich eine junge Vietnamesin an und fragt, ob sie mir helfen kann. Ich lasse mir was von ihr empfehlen.


Gedünsteter Reis mit getrocknetem Knoblauch und etwas, das wie getrockneter Fisch schmeckt. Ganz neue Geschmacksrichtung, ebenso wie die etwas säuerlich eingelegte Gurke.

Während ich das Essen genieße, spricht mich eine junge Europäerin an, man erkennt sich hier schnell untereinander 😂. Die Italienerin ist berufsbedingt für ein paar Monate hier in Hanoi. So quatschen wir ein wenig miteinander, auf Englisch natürlich. Und ich muss echt sagen, nach den 10 Tagen, in denen ich mich ständig mit Kees auf Englisch unterhalten habe, läuft es langsam richtig gut ( soviel zu meiner 5 in Englisch 😉).

Nach dem Essen geht's dann ins Hotel zurück. Das wenige Trinken und das unbequeme Sitzen heute haben mir den Rest gegeben. Kopfschmerztablette nehmen und dann ab ins Bett.

 

12August
2024

Hanoi

Heute morgen bin ich schon früh wach. Da ich diese Nacht ohne Frühstück gebucht habe, mache ich mich um 8h auf die Suche nach was Leckerem. Nicht weit von Hotel entfernt werde ich fündig. Am Straßenrand entdecke ich einen kleinen Stand, der umringt ist von einer Menge Einheimischer. Die nette Dame füllt die Baguettes in Windeseile wie am Fließband. Gutes Zeichen, wenn so viele Leute hier bestellen. Gestern wurde mir diese Art von Baguette empfohlen, und was soll ich sagen: Es war eine Geschmacksexplosion. Ich habe zwar keine Ahnung, was da jetzt genau drin war, aber es war köstlich. 😋 

Da die offizielle Rundreise erst heute Abend beginnt, nutze ich die Zeit um ein wenig mehr von der Stadt zu sehen.

Mein gestriger Eindruck der Stadt hat sich bestätigt: es ist laut, schmutzig und chaotisch. Jeder der mich kennt weiß, ich bin kein Fan von Großstädten.

Ich entdecke einige schöne Gebäude.

Und schlendere an der Oper vorbei.



Die meisten Häuser jedoch sind sehr klein und man erkennt oft nicht, was der Laden überhaupt verkauft. Hier in der Gasse steht eine Garküche, kein Nagelstudio 😂


Überall auf der Straße, das gleiche Bild. Die Menschen sitzen am Bürgersteig, trinken Tee, schlürfen eine Suppe oder quatschen miteinander.

Jeder, der was zu verkaufen hat, aber keinen Laden besitzt macht es sich an einem freien Platz bequem oder trägt sein Geschäft einfach mit sich herum.

Selbst frisches Fleisch kann man hier direkt an der Straßenkreuzung kaufen. Einfach Schirm drüber, damit nicht so viel Sonne drauf scheint.

Auf dem Rückweg entdecke ich in einer Seitenstraße einen kleinen einheimischen Markt.

Nach zwei Stunden Fußmarsch komme ich wieder im Hotel an. Die Luftfeuchtigkeit hier ist deutlich höher als auf Bali, so dass ich mir erst mal eine Abkühlung am Pool gönne.

Nachmittags zieht es mich wieder los. Dank der heutigen Technik kann man sich ja nicht mehr verlaufen. Also ziehe ich los. Wandere durch kleine Gassen, überquere lebensmüde große Kreuzungen und schaue mir das laute Treiben in der Stadt an.

An einem kleinen See entdecke ich einen Tempel.

Am Abend treffe ich den Rest der Gruppe, eine Familie mit zwei 18 und 20 Jahre alten Jungs. Das kann spannend werden. Kleine Gruppen haben ja manchmal auch was für sich.
Gemeinsam schauen wir uns ein Wasserpuppenspiele an. Ganz interessant ist die Musik, die uns dargeboten wird, das Puppenspiel ist eher nicht so mein Fall.


An Hotel angekommen mache ich mich alleine nochmals auf Erkundungstour durch die Umgebung und gehe danach wieder ins das Lokal von gestern. Gibt ja noch andere Gerichte auf der Karte, die probiert werden wollen.

13August
2024

Hanoi Stadtrundfahrt

Heute morgen starten wir um 9h zu unserer Stadtrundfahrt.

Erste Station: Ho-Chi-Minh-Mausoleum

Das Mausoleum ist ein Besuchermagnet vor allem für Vietnamesen. Gesittet in Reih und Glied wird sich am Eingang angestellt. Keiner bewegt sich aus seiner zugewiesenen Reihe.

Durch eine Sicherheitskontrolle strenger als am Flughafen werden die Besucher in die Anlage gelassen. Fotografieren ist hier streng verboten. An unzähligen Soldaten vorbei werden die Massen durch die Anlage und das Mausoleum hindurch geschleust,vorbei am Glassarkophag mit den sterblichen Überresten des großen Revolutionärs. Dieser wird jeden Morgen aus einem 17m tiefen Bunker hinausgefahren. Bis vor einigen Jahren musste der Leichnam regelmäßig nach Moskau gebracht werden um die Balsamierung zu erneuern.

Anschließend besichtigen wir das spartanisch eingerichtete hölzerne Wohnhaus, das Ho Chi Minh von 1958 bis zu seinem Tod bewohnte, sowie die "Einsäulenpagode".

 

Zweite Station: Literaturtempel 

Der Literaturtempel Van Mieu wurde im Jahre 1070 zu Ehren des Konfuzius errichtet. Sechs Jahre später wurde hier in einem Nebengebäude die erste Universität Vietnams gegründet.

Durch das Van-Mieu-Portal gelangt man in den Vorhof.


Der gepflasterte Weg führt weiter zum "Tor der großen Mitte".

Unter der "Plejadenpforte", einem 1805 erbauten Pavillon, machen wir kurz Pause um vor dem einsetzenden Regen Schutz zu suchen.

Im dahinterliegenden Hof befinden sich 82 Stelen mit den Namen erfolgreicher Absolventen der konfuzianischen Akademie, die auf dem Rücken steinerner Schildkröten, Symbole der Weisheit, stehen.

Im vierten und wichtigsten Hof befinden sich Tempel und Zeremonienhalle zu Ehren Konfuzius.



Im Hof findet man einen Altar, der von zwei Figuren umrahmt ist. Ein Vogel, das Symbol für Schönheit, der auf einer Schildkröte steht. Berührt man die Figur, dann soll es Schönheit, Weisheit und ein langes Leben bringen. Kann ja nicht schaden es zu versuchen, oder?


Dahinter, im fünften Hof steht ein Museum.



Dritte Station: Hoan Kiem See und Ngoc Son-Tempel.

Nahe der Altstadt befindet sich der Hoan Kiem See. Seinen Name ("See des zurückgegebenen Schwerts") erhielt der See aufgrund einer Legende, gemäß derer der Held Le Loi im 15Jahrhundert an diesem See von einer goldenen Schildkröte ein Schwert erhalten habe, um damit die chinesischen Besatzer ververtreiben. Als es ihm gelang, kehrte das Schert von selbst zu der Schildkröte zurück. Zum Dank entstand der Schildkrötenturm, der auf einer Insel mitten im See steht.


Tatsächlich lebte jahrzehntelang eine 200kg schwere Riesenweichschildkröte im See, die seit 2016 im Tempel Den Ngoc Son zu sehen ist, unserem nächsten Ziel.

Über die hübsche rote The-Huc-Brücke ("Brücke der aufgehenden Sonne") erreichen wir den "Jadebergtempel". Die Querung der Brücke soll Glück bringen.

Vierte Station: Altstadt

Im Anschluss machen wir einen Spaziergang durch die Altstadt Hanois mit ihren 36 schmalen Gassen. Man sagt, dass es hier für jede Ware eine Straße gibt.

Abends wird es Zeit für eine Abkühlung. Doch das Wetter macht mir einen Strich durch die Rechnung. Es gießt in Strömen, donnert und blitzt, da fällt schwimmen im Rooftoppool aus. Doch es gibt eine Alternative: Jacuzzi


Fast drei Stunden lassen wir uns von den Düsen massieren. Bis endlich der Regen aufhört. Weil ich dem Wetter nicht traue, geht's Abends in das Restaurant gegenüber vom Hotel. Wir teilen uns einen Hotpot.


14August
2024

Hanoi - Halong Bucht

Am Morgen um 7.30h starten wir die Fahrt in Richtung Halong Bucht. Vorher wird noch gefrühstückt, oder zumindest versuche ich etwas so früh am Morgen zu essen. Die Auswahl ist riesig, der Appetit hält sich jedoch noch in Grenzen.

Auf dem Weg fahren wir auch durch kleine Städte und an vielen Reisfeldern vorbei, das Landschaftsbild wird jedoch meist von großen Fabriken und Industriegebäuden dominiert. Nicht annähernd so romantisch und grün wie in Indonesien. Ebenso wie in Hanoi selbst, sieht man auch hier oft sehr schmale Häuser, die über mehrere Etagen gehen, diese wirken jedoch oft recht verloren, weil sie nicht eng an eng gebaut sind.

In der Bucht angekommen gehen wir an Bord unseren Bootes. Schon die Umgebung macht deutlich, hier ist alles auf Tourismus eingestellt.

Unser Schiff hat ca. 16 Zimmer und ist luxuriös eingerichtet. Trotzdem versprüht er durch seine Holztäfelung noch den traditionellen Charm.


Wer sich auf eine entspannte Seefahrt gefreut hat, der hat sich geirrt, wir haben volles Programm. ☺️


Nach einer schnellen Sicherheitseinweisung gibt es zunächst Mittagsbuffett, hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte 🥰.


Während des Mittagessens beginnt es zu regnen. Gut, dass ich im Koffer eine Regenjacke und genug Wechselkleidung habe, dieser aber nicht mit an Bord ist. 🙈

Bis zum ersten Ausflug bleib nach dem Essen haben wir noch etwa eine Stunde, Zeit genug um sich auf dem kleinen Balkönchen bequem zu machen und die Landschaft zu genießen. Unzählige unbewohnte Inseln türmen sich im Wasser auf, alle grün bewachsen. Faszinierend wie sich die Bäume an den steilen Felsen halten können.

Zum Glück hört es bald auf zu regnen, so dass wir zu unserem Ausflug starten können.

Mit einem kleinen Beiboot, dass wir hinter uns herziehen, werden wir in eine kleine Bucht gebracht, die wir mit dem Kanu erkunden können.

Anschließend geht es durch eine kleine Höhle auf die andere Seite der Insel zum Baden.

An dem privaten Strand kann man im Wasser die Seele baumeln lassen. Wäre da nicht der Blick hinaus aus der Bucht, wo man den Industriehafen von Weiten sehen kann und das Wasser, was nicht wirklich sauber ist. Doch das ist meckern auf hohem Niveau. Blick auf die Berge gerichtet, Kopf schön über Wasser und das Leven genießen! An Bord gibt es schließlich eine Dusche, da wird der Dreck einfach weggewaschen.

Die Zeit bis zum Abendessen verbringen wir auf dem Sonnendeck. Die Sonne zeigt sich nicht, zum Glück, den auch so ist es unglaublich warm und schwül. Schade nur, dass das Schiff vor Anker liegt, hätten gerne noch ein wenig mehr von den Inseln gesehen.

Das Abendessen bestehend aus 5 Gängen wird gebührend zelebriert. Mein persönliches Highlight: Riesengarnellen 😋🥰😋

Um 21h kann man sich dann beim Angeln versuchen. Stochere 40min lang im Wasser herum, ohne Erfolg, es schwimmen zwar viele Fische herum, doch keines davon interessiert sich auch nur annähernd für unsere Köder. Angeln ist nicht nur langweilig, sondern auch noch frustrierend. Schaue mir die Fische dann doch lieber unter Wasser an.

Die Nacht verbringen wir am Bord der Dschunke. Das Boot liegt die ganze Nacht seelenruhig vor Anker. Wach werde ich nur immer wieder durch die Blitze und den Donner;  der Himmel ergießt sich förmlich über uns.

15August
2024

Von der Halong Bucht nach Hoi An

Um kurz vor sechs werde ich wach. Eigentlich steht gleich TaiChi auf dem Programm, doch dazu bin ich einseitig nicht wach genug. Bis 7h kann ich noch schlafen, um 7.30h geht es wieder mit dem Beiboot los. Zur Wahl stehen eine Tropfsteinhöhle (brauche ich nicht wirklich), die Besteigung eines der Berge für einen tollen Rundumblick ( nicht so früh am Morgen) oder Baden. Wir entscheiden uns für die letzte Alternative.

Die Insel, an der wir anlegen, ist umzingelt von Booten, jeder macht hier Halt um den Gipfel zu erklimmen, nicht wirklich schön. Nichts desto trotz versuchen wir das Beste aus der Situation zu machen und gehen ins Wasser.

Nach dem Ausflug wird schnell geduscht und gepackt, damit noch ausreichend Zeit zum Frühstücken bleibt.

Ein letzter Blick über die Bucht, bevor wir um 10h am Tuan Chau Pier wieder von Bord gehen.

Mit dem Bus geht es zurück nach Hanoi zum Flughafen. Wir verlassen heute Nordvietnam und fliegen nach Danang in Zentralvietnam. 

Nach nur einer Stunde Flug erreichen wir den Flughafen. Dieser liegt direkt in der Stadt, so dass man beim Landeanflug das Gefühl hat, dass man gleich die Häuserdächer streift. Gut, dass wir hier nicht wohnen.

Am Flughafen werden wir von unserem neuen Reiseleiter empfangen, der uns nach Hoi An bringt, wo wir die nächsten zwei Nächte verbringen.

Es wird bereits dunkel, als wir durch Halong fahren, doch eines fällt auf: Die Stadt ist total modern gebaut und wirkt durch die bunte Beleuchtung freundlicher als Hanoi.

Wir fahren parallel zum Strand an riesigen Hotelanlagen vorbei nach Hoi An.

Hoi An hingegen ist deutlich kleiner und nicht so hoch bebaut. Um 19.30h kommen wir endlich im Hotel an.

Nachdem ich mich schnell frisch gemacht habe, treibt mich der Hunger und die Neugier raus in die Stadt. Die Altstadt von Hoi An ist fussläufig vom Hotel aus erreichbar und der Verkehr hier ist deutlich entspannter als in Hanoi.

Keine 10 Minuten später erstrahlt schon die mit bunten Lampions geschmückte Fußgängerzone.

Am Thu-Bon-Fluss angekommen werden die Straßen voller, Menschenmassen tummeln sich in den Restaurants, Souvenirläden und am Flußufer.

Der Fluß wird beleuchtet von brennenden Laternen, die Menschen zu Wasser lassen um Wünsche hinauszutragen.


Über eine kleine Brücke gelange ich auf die  Phan Chu Trinh Insel, wo ein Nachtmarkt lockt.

Kulinarisch versuche ich mich an einer der Spezialitäten: Reispapierkuchen. Ganz ehrlich, dass muss man gegessen haben. Schmeckt saulecker. 🥰

Auf dem Rückweg komme ich an einem Lokal vorbei, vor dem schon auf dem Hinweg eine riesige Schlange von Asiaten stand. Ein Zeichen dafür, dass es hier was gutes zu Essen geben muss. Abendessen Runde zwei: Baguette mit Rindfleisch und Käse 😋

Im Akkord arbeiten die Damen die Bestellungen ab. Während der Wartezeit mache ich ein Foto von dem Treiben. Ein junger Asiate sieht das, grinst mich an, holt sein Handy raus und sagt: "So musst du ein Foto machen" und schwupps hat er ein Selfie mit einer Unbekannten; so macht man das Jungs 😉

16August
2024

Hoi An

Entspannt starten wir heute morgen um 9h unser Programm und besichtigen die Altstadt. Laut Reiseführer besticht das zum Weltkulturerbe gehörende Hoi An durch seinen lieblichen Charm und das ist nicht gelogen. Tagsüber sind die Straßen leerer und die Stadt strahlt mehr Ruhe aus. Wir erkunden die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und historischen Handelshäusern. Früher war Hoi An eine Handelsstadt vor allem bekannt für ihre Seidenwebereien, doch davon ist nicht mehr viel übrig. Die Häuser am Fluß sind zwar noch meist original erhalten, beherbergen heute aber überwiegend Restaurants und Souvenirläden.

Wir besichtigen zunächst eine Werkstatt, in der uns erklärt wird, wie Seide hergestellt wird, wie sie zu kunstvollen Bildern bestickt oder zu Anzügen und Kleidern vernäht wird. Typische Verkaufsshow, wie man sie auch schon von anderen Ländern her kennt.

Anschließend geht's zur überdachten Japanischen Brücke.
Die Altstadt besteht aus zwei Bezirken. Im westlichen Teil wohnten früher vor allem Japaner und im östlichen die Chinesen. Beide Bezirke werden durch die 18m lange Brücke verbunden. Im Jahr 1593, im Jahr des Affen, wurde mit dem Bau begonnen, zwei Jahre später, im Jahr des Hundes, war das Baueerk fertig. Deshalb stehen im japanischen Teil der Brücke zwei Affenfiguren und auf der chinesischen Seite zwei Hundefiguren. Im Mittelteil der Brücke befindet sich ein Tempelschrein zur Verehrung eines Naturgottes.

Baulich ist die Stadt geprägt von chinesischer, japanischer und vietnamesischer Architekt, hat aber auch durch die Hansebeziehung viele europäische Bauwerke.

In der Altstadt findet man zahlreiche chinesische Versammlungsstätten, die angrenzend einen Tempel haben.


Als Opfergaben hängen hier Räucherspiralen, die wohl mehrere Wochen lang brennen können. Darin werden Wünsche für Familie und Freunde eingehangen.
Am Ende der Altstadt befindet sich eine Markthalle, in der Händler neben fertigen Gerichten auch frisches Fleisch, Obst, Gewürze und vieles mehr anbieten.

Eine Bootsfahrt auf dem Thu Bon Fluss rundet das Tagesprogramm ab. Die frische Brise und der Schatten tun richtig gut.

Wir folgen dem Fluß in Richtung Meer. Auf dem Weg begegnen uns kleine Transportschiffe, Fischerboote und Muschelfischer. Am Ufer kann man Fischernetze sehen, die per Seilwindel ins Wasser hinabgelassen werden können.


Um 13h kehren wir ins Hotel zurück und gönnen uns eine kleine Ruhepause, danach soll es an den Strand gehen.

Entgegen der Hotelbeschreibung gibt es zum Strand keinen Shuttlebus. Also schnappen wir uns Leihräder und stürzen uns in den Verkehr. Zum Glück sind die Straßen hier nicht ganz so voll wie in Hanoi, doch die Verkehrsregeln sind nicht ohne. Theoretisch gilt: Das stärkere Fahrzeug muss auf das schwächere achten, das heißt für uns, wir müssen alle Verkehrsregeln, die wir gelernt haben vergessen, denn, das schlimmste was du hier machen kannst ist langsamer zu werden oder auszuweichen. Ein echtes Abenteuer.

Dank googlemaps schaffen wir auch problemlos den Weg zum Strand zu finden. Manche können sich gar nicht mehr vorstellen wie die Welt ohne Smartphones funktioniert haben kann, ich kann noch Karten lesen 🤪


Total erledigt kommen wir nach knapp 40min endlich am Strand an. ( Handy lügt, so lange können wir nicht ernsthaft gefahren sein 🙈)

Das Bad im Meer haben wir uns wirklich verdient, ebenso wie das Entspannen auf der Liege. Fast die gesamte Zeit verbringe ich im Wasser, das hier nicht besonders tief ist, man kann sich aber schön von den Wellen schaukeln lassen. Das Meer ist wirklich mein Element, da könnte ich den ganzen Tag verbringen, egal ob mit schwimmen, tauchen oder einfach nur aufs Meer hinausschauen und den Wellen lauschen.


Um 17h kommen plötzlich dunkle Wolken auf, wird Zeit, dass wir zurück zum Hotel kommen.

Der Rückweg gestaltet sich jedoch etwas schwieriger, mein Kettenschutzblech ist defekt und haut ständig die Kette runter. Gut, wenn man geschickte Männer in der Gruppe hat, die geduldig immer wieder die Kette draufmachen. Über uns wird es immer dunkler und der Wind dreht mächtig auf. Vor uns können wir schon die Blitze sehen und wir fahren direkt drauf zu 🙈.

Gott sei Dank schaffen wir es trocken zurück zum Hotel. Jetzt schnell duschen und beten, dass es gleich nicht regnet, wir wollen doch noch in die Altstadt 😥.

Obwohl es sehr windig ist und die Luft nach Regen riecht, sind wir bisher vom Schauer verschont geblieben. Also machen wir uns um 19h gemeinsam auf den Weg in die nächtliche Altstadt.

Wir bummelten ein wenig herum, schließlich waren die anderen noch nicht bei Nacht in der Stadt, doch die anderen sind hungrig und wollen sich in ein Restaurant setzen. Ok, von mir aus. Also schnappe ich mir noch schnell ein RicePaperCake, dass ich auch gestern schon hatte und wir gehen, geführt durch Google, in ein kleines Restautant in der Stadt. Ich bestelle mir noch eine WanTanSuppe, schließlich hatte ich bisher nur eine kleine Vorspeise 😉


Grundsätzlich muss ich sagen: Heute war ein schöner ausgeglichener Tag; morgens Stadtbesichtigung, Mittags Strand, Abends gemütlich in der Stadt was essen. Mehr davon 🥰

 

17August
2024

Von Hoi An nach Hue

Heute steht wieder ein erlebnisreicher Tag an.

Morgens checken wir aus dem Hotel aus und fahren mit dem Bus Richtung Hue.

Unser Weg führt uns über den "Wolkenpass" Hai Van Pass, der die natürliche Grenze und Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam bildet. Er ist ca. 20km lang und erreicht 496m Höhe. Auf Grund seiner strategischen Bedeutung war dieser Ort während des Indochinakriehs und später auch im Vietnamkrieg heiß umkämpft. An einer Festung machen wir einen kurzen Fotostop um den Blick auf die Halbinsel mit ihrer blauen Lagune festzuhalten.


Anschließend fahren wir die Straße durch bergige Landschaft wieder hinab zu einer kleinen Lagune, wo wir eine kleine Pause einlegen. Die Gegend ist für ihre Austern bekannt. Ein Mutiger traut sich an die glitschigen Dinger ran und das bin nicht ich. Roh sind sie mir eindeutig zu gliebrig und gebraten sehen sie aus wie Muscheln, und die mag ich nicht.

In Hue angekommen besichtigen wir das idyllisch gelegene Königsgrab von Kaiser Minh Mang.

Mit dem Bau wurde 1840 nach seinem Tod gewonnen. Durch das Haupttor gelangt man zunächst in den Ehrenhof, in dem sich verschiedene Steinstatuen befinden. Vom Hof führen drei Treppenaufgänge zum Seelenpavilion, in der eine Stele in chinesischer Schrift die Verdienste des Kaisers huldigt.


Über drei Terrassen gelangt man durch das Tor der glorreichen Tugend zum Tempel der segensreichen Wohltat zur Verehrung von Kaiser und Kaiserin.


Hinter dem Tempel geht es durch ein weiteres Tor zu drei Brücken, die den Trung-Minh-See überqueren.

Den Tempel der Klarheit umgeben drei Terassen, die für Hinmel, Erde und Wasser stehen. Hinter dem Pavillon überquert man über eine Brücke den See des Neumondes und gelangt zum kreisrunden Grabhügel von Minh Mang. Das Dai Hong Mon Tor ist das Haupttor zum Grabmal und ist nur ein einiges Mal geöffnet worden, nämlich als der Sarg des Kaisers hineingetragen wurde. 

Wir verlassen das Gelände und fahren mit dem Bus weiter zur Thien Mu Pagode, die zu den Wahrzeichen von Hue zählt.

Um die Pagode der Himmelmutter rankt sich eine Legende: 1601 soll dort dem Begründer der Nguyen-Dynastie die Gestalt einer alten Frau auf dem kleinen Hügel erschienen sein, die behauptete, dieser Ort gehöre einer Gottheit und verlangte, dass hier eine Pagode gebaut werden müsse. 1844 kann der achteckige, 21m hohe Phuoc-Duyen-Turm dazu. Auf seinen sieben Etagen sind jeweils eine Buddhastatue , die die Abbilder der menschlichen Erscheinungen des Erleuchteten darstellen.


Durch ein Tor gelangt man in den Tempel, in dem noch immer Mönche ausgebildet werden. Wir schlendern durch die schöne Anlage, die parkähnlich aufgebaut ist.
 



Anschließend geht es mit dem Boot über den Parfumfluß zurück nach Hue. Sein Name geht wahrscheinlich zurück auf die wohlriechenden Edelhölzer, die auf den Wasser transportiert wurden oder aber auf die im Frühjahr auf dem Fluss treibenden Blüten.

Kulturhistorischer Höhepunkt ist der Besuch des imposanten Kaiserpalastes, welcher der verbotenen Stadt in Beijing nachempfunden wurde. Schachtelartig und streng nach Regeln der Geomantik umschließen sich drei Stadtanlagen: außen die Zitadelle, dann die Kaiserstadt und darin der Kaiserpalast.

Zunächst können wir die über 10km langen Außenmauern der Zitadelle erkennen, die durch einen Wassergraben geschützt ist. Dieser Bereich war für die Beamten vorgesehen.

Über eine der drei Brücken erreichen wir das wichtige steinerne Haupttor zur Kaiserstadt, das früher mittig nur vom Kaiser benutzt wurde. Darauf befindet sich der filigran verzierte hölzerne Fünf-Phönix-Pavillon, auf welchem der Kaiser zur Bekanntgabe wichtiger Angelegenheiten erschien. Hier verkündete 1945 der letzte Kaiser seinen Rücktritt.


Über einen Hof und die Brücke gelangt man in den Thronsaal, die "Halle der Höchsten Harmonie", in dessen Mitte der Kaiser auf einem prächtig geschnitzten, vergoldeten Thron saß.


Dahinter betrat man durch ein weiteres Tor die verbotene Stadt. Leider ist der gesamte Komplex teilweise durch Taifune zerstört worden, größtenteils aber dem Krieg zum Opfer gefallen. Nur langsam werden die Gebäude wieder originalgetreu aufgebaut. So stehen aus der verbotenen Stadt leider erst nur sehr wenige Gebäude.


Seit diesem Jahr erstrahlt ein Gebäude der Verbotenen Stadt im neuen Glanz. Dieses beherbergt heute run Museum, beeindruckt aber viel mehr durch seine Architektur. Der Kaiser hat es in Anlehnung an den französischen Stil bauen lassen. Diesen kann man auch in Inneren sehr gut sehen.



Im Westen der Anlage betritt man durch ein prächtiges Tor die Tempelanlage. Auch wenn dieses Tor sehr alt aussieht, es ist erst vor kurzem wieder aufgebaut worden. Betrachtet man den relativ schnellen Verfall, dann wird dieser Wiederaufbau ein Projekt ohne Ende werden. 

Durch einen Pavillion betritt man den Vorhof des Tempels. 
 

Dort findet man "Urnen", die zu Ehren der einzelnen Kaiser stehen und mit seinem jeweiligen Namen gekennzeichnet sind. Diese Gefäße sollen Behältnisse für die Seele darstellen und beinhaltet keine Asche ( eine der Grabstätten hatten wir ja schon besucht).


Vor dem eigentlichen Tempelgebäude kann weiße Linien auf dem Boden sehen. Auf diesem Platz versammelten sich die Mandarinen, je nach Rang (1-9) durften sie in einer der 18 Reihen Platz nehmen.

Ebenfalls aufgebaut ist der Bereich in denen die Kaiserin lebte. Schaut man durch das Eingangstor, dann wie der Blick durch eine zusätzliche Mauer versperrt. Dies soll keineswegs vor fremden Blicken schützen, sondern böse Geister davon abhalten das Gelände zu betreten. Man kann hier einen Empfangspavillion, einen Teesaal und sogar ein "Krankenhaus" finden. Auch ein schöner Garten zum verweilen darf nicht fehlen.



Im Osten der Anlage findet man noch weitere Bereiche, wie Parks, ein Theater, Bibliothek usw. Die Bibliothek ist übrigens noch vollständig original erhalten.

Generell ist die Anlage einen Besuch wert. Es ist nur sehr schade, dass besonders die verbotene Stadt noch nicht wieder restauriert ist, da dort wahrscheinlich die prunkvollsten und interessanten Gebäude gestanden haben.

 

Nach einem langen und anstrengenden Tag fahren wir ins heutige Hotel. Nach einer kurzen Erholungspause von knapp 45min geht's dann schnell zum Essen. Den Laden hatten wir im Internet gefunden. Als wir ankamen waren jedoch nicht alle angepriesen Gerichte auf der Speisekarte zu finden. Als wir nachfragten, meinte die Besitzerin: Kein Problem, ich gebe ihnen sofort noch die anderen Karten, ich habe jetzt schon das dritte Restaurant hier eröffnet. Sie können aus allen drei Restaurants bestellen und die liefern mir das hierhin." Sowas habe ich noch nie erlebt 😂 Heute kam somit jeder auf seine Kosten: vietnamesische Küche für die Frauen, Burger und Steaks für die Männer.

 

 

 

18August
2024

Von Hue nach Ho Chi Minh Stadt

Nach einer sehr kurzen Nacht geht es um 6h morgens ab zum Flughafen. Frühstück gibt es heute nur als Lunchpaket, gut so, dann kann ich wenigstens später vernünftig frühstücken.

Schon um 8h geht unser Flug nach Saigon oder Ho Chi Minh Stadt, wie es heute heißt.

Am Flughafen werden wir von der neuen Reiseleiterin abgeholt und fahren etwas außerhalb von Saigon zu den einzigartigen Tunnelsystems von Cu Chi, das während des Vietnamkriegs mit bloßen Händen erbaut wurde. Das Tunnelsystem ist mehrere Kilometer lang und erstreckt sich Stellenweise über drei Etagen bis zu 8m tief ins Erdreich. 

Nach einem kurzen Einführungsfilm spazieren wir durch die Anlage. Erster Stop ist an einem unspektakulären Blätterhaufen. Erst bei näherer Betrachtung fällt die hölzerne Einstiegslucke auf: Ein Eingang zum Höhlensystem. Der Deckel des Tunnels ist übrigens aus Holz, weil dieses sich bei Feuchtigkeit ausdehnt und somit in der Regenzeit verhindert, dass die Tunnel geflutet werden. Die Eingänge sind so winzig, dass sogar unsere schlanken Jungs Probleme haben hineinzupassen.

In einem 100m langen Stück sind die Tunnelwände verbreitert und erhöht worden, so dass auch wir einmal durch die Tunnel kriechen können. Der Tunnelguide bewegt sich fast mühelos durch den Gang, bei uns sieht es da schon anders aus. Zum Glück gibt es nach 20m den ersten "Notausstieg". Die Enge und die Dunkelheit sind nichts für mich. Noch Minutenlang zittern meine Beine und mein Puls rast. Unvollstellbar, dass die Menschen in diesen Systemen nicht nur gekämpft haben, sondern gelebt haben. Wir sehen Küchen, Krankenhaus, Nähereien und viele weitere Gebäudenachbauten.


Um Eindringlinge fern zuhalten und feindliche Solaten zu töten, nutzen die Vietkom Waffenreste und Bambusstangen, aus denen sie raffinierte und vor allem tödliche Fallen bauten, die versteckt im Boden, an Bäumen, hinter Haustüren oder auf Feldern lauern konnten.



Um die Feinde zu verwirren, stellten die Vietnamesen aus alten Reifen sandallen her, die so beschaffen sind, dass man rückwärtige Fußabdrücke hinterließ. So wusste der Feind nie genau, aus welcher Richtung die Soldaten kamen.

Generell ist die Anlage sehr schön gemacht und man kann viel erfahren und sehen. Was meiner Meinung nach jedoch absolut Fehl am Platz ist, befindet sich mittig der Anlage: Hier kann man mit unterschiedlichen Waffen schließen. 

Nach einem kleinen Snack ( Maniok mit Tee) fahren wir zurück nach Ho Chi Minh Stadt.

Dort machen wir in der Stadt noch ein paar Fotostops.

Zunächst am Wiedervereinigungspalast, dann an der Hauptpost, an der NotreDame von Saigon (leider immer noch im Bau) und schließlich am Opernhaus.


In der Nähe der Fußgängerzone schauen wir uns das Rathaus an. Davor steht, wie fast überall präsent eine Statue von Onkel Ho.


Im Hotel genießen wir Pool und Whirlpool im Abendlicht bevor es zum Abendessen geht.

Das frühe Aufstehen liegt uns allen noch in den Knochen.

19August
2024

Von Ho Chi Minh Stadt nach Can Tho

Der Tag beginnt heute wieder entspannter: Abfahrt 9h

Zunächst besichtigen wir das quirlige Chinatown. In einer kleinen Nebenstraße bekommen wir einen kleinen Eindruck, wie die Menschen hier leben. Durch die steht's geöffneten Haustüren, können wir beim vorbeigehen in die Wohnzimmer und Küchen hineinschauen.



In den Geschäften der Stadt dominieren zur Zeit die Verkäufe von Laternen zum Kinderfest, das gemäß des Mondkalenders am 15.08 stattfindet (heute ist erst der 16.07).



Im Chinatown besichtigen wir die Thien Hau Pagode.


Anschließend fahren wir nach Can Tho im herrlichen Mekong Delta.

Bei der Ankunft im Hotel werden wir heute nicht nur mit einem kleinen Willkommensdrink begrüßt, sondern erhalten auch noch eine kleine Willkommens-Rücken-Massage. Auf dem Zimmer erwartet uns ein kleines Körbchen mit frischem Obst. Man merkt, dass das Hotel etwas hochpreisiger ist. Den Nachmittag genieße ich den großen Pool und die Sonne, die sich leider um 18.30h verabschiedet und von dunklen Wolken abgelöst wird. Über dem Mekong, der direkt ans Hotel grenzt Blitz es.


Doch zum Glück bleiben wir bis auf ein paar Tropfen vom Regen verschont, so dass wir an der Promenade entlang flanieren können. Wie schon die letzten Städte auch, wird die Stadt in der Nacht zu einem Lichterzirkus.

Brücken, die am Tag langweilig daherkommen, erstrahlen in der Nacht kunstvoll.

Fehlen darf auch hier natürlich nicht "Onkel Ho", der weit sichtbar an der Promenade trohnt.


Unser heutiges Ziel ist der Night-Food-Markt. Leider ist dieser nicht ganz so spektakulär wie in Thailand. Doch einen kleinen Snack finde ich dann doch. Die sind so ähnlich wie die in China ( Monika weiß, was ich meine 😉)


Im Hotel genießen wir noch eine besondere Delikatesse: Mondkuchen, dieser wird zur Zeit hier anlässlich des chinesischen Mondfestes an jeder Ecke verkauft, weil er gerne als Geschenk, besonders für Kinder, gekauft wird.


Anschließend lasse ich mich noch beim Billiard fertig machen ( hab irgendwie nen Knick in der Optik oder einen schiefen Queue 🙈).

Um 23.30h geht es dann ins Bett. Morgen wird ein langer Tag werden.

20August
2024

Von Can Tho nach Chau Doc

5.30h klingelt der Wecker. Der heutige Tag steht unter dem Motto: "Mein Geburtstag am Mekong".

Schon auf dem Weg zum Frühstück werden ich vom Portier freundlich gegrüßt: "Guten Morgen. Haben Sie gut geschlafen? Sie sind doch Agnes? Alles Gute zum Geburtstag 🎉🎂🎊🎁

Beim Frühstück bekomme ich von meinen Reisebegleitern ein Geburtstangsständchen 🥰 und ein kleines Geschenk 👝.

Vom Hotel gibt es dann noch ein Souvenir und ein kleines Törtchen 🧁, dass wir uns bis zum Mittagessen aufbewahren.

Um 7h geht es dann mit dem Motorboot auf den Mekong. Schon am frühen Morgen brennt die Sonne gnadenlos und die Luftfeuchtigkeit treibt die Schweißperlen nicht nur ins Gesicht, da tut so eine Fahrbrise richtig gut. Der Mekong ist stark befahren. Es tummeln sich kleine Böotchen, größere Händlerschiffe und große Transporter auf dem Wasser. Viele der Häuser stehen unmittelbar am Wasser.

Unser Ziel ist der schwimmende Markt von Cai Rang. Dieser unterscheidet sich gravierend von dem, den ich in Thailand gesehen habe.

Mitten im Wasser stehen große Boote, die gefüllt sind mit verschiedensten Lebensmitteln. Diese werden von den Verkäufern von anderen Städten hierhergebracht. Die Menschen bleiben mit ihrem Boot hier stehen (manchmal Tage, manchmal eine Woche) bis alles verkauft ist und fahren dann wieder zurück. In der Zwischenzeit leben und schlafen die Menschen auf den Booten. Zumeist im hinteren Bereich befindet sich eine Küche, in der die Leute das Essen zubereiten, Wäsche waschen und entspannen. Mit kleinen Motorböotchen oder Ruderbooten kommen zumeist Ladenbesitzer zu den Händlern und kaufen ein. Ein wirklich interessantes Treiben, dass sich durch eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit auszeichnet. Hier herrscht kein Stress.

Nach der Bootsfahrt geht es wieder in den Bus und weiter in Richtumg Chau Doc.

Da man für die knapp 120km mit mindestens 3std rechnen muss, machen wir auf dem Weg Rast an einem Restaurant, dass eine eigene Krokodilszucht hat. Da steht schnell fest, was es heute zu Mittag gibt. 😋

Im Hotel angekommen checken wir kurz ein und wechseln dann erneut auf ein Boot. Dunkle Wolken machen sich um uns herum breit 😥

Wir besuchen zunächst ein Dorf der Cham. Diese aus 6000 Menschen bestehende muslimische Gemeinschaft lebt in einem Dorf von 500 Familien, die alle von der Weberei leben.


Die Häuser stehen hier alle auf Pfählen, da es hier immer wieder zu starken Überflutungen kommt. Wenn man sich die Häuser anschaut, dann glaubt man kaum, dass die Wind und Wetter standhalten können. Die Armut der Leute wird hier mal wieder richtig deutlich.

Das Wetter meint es nicht ganz so gut mit uns, es fängt an zu regnen, kurz bevor wir das Haus erreichen, wo wir wieder an Bord des Schiffs gehen. Doch das schöne hier ist erstens "auch wenn es regnet, es bleibt warm" und zweitens "es hört ganz schnell wieder auf". Keine 20min später sind die Wolken verschwunden und wir können unsere Tour fortsetzen.

Unser nächstes Ziel ist eine Fischfarm. Mit dem Boot geht's also weiter. Am Ufer stehen eine Vielzahl von schwimmenden Farmen. Unterhalb der Häuser sind Käfige angebracht, in die kleine Fische eingesetzt werden und die solange darin schwimmen, bis sie groß genug sind um verkauft zu werden.

 

Auf dem Booten leben die Menschen.


Nach der Bootstour ist unser heutiges Programm beendet und wird fahren ins Hotel.

Mit dem Blick auf den Fluß kann man den Nachmittag ausklingen lassen. Aber zunächst geht es in den Pool. 🏊 

Am Abend lassen wir den Tag beim Sushiessen ausklingen. Anschließend gibt's noch ne Runde Billiard. Heute habe ich mehr Glück 🍀 und gewinne sogar beide Runden gegen Ralf 🥇.

21August
2024

Von Chau Doc nach Phnom Penh

Heute heißt es Abschied nehmen von Vietnam.🇻🇳 

Um 7h startet unser Speedboot direkt vor dem Hotel in Richtung Kambodscha.

Schon in diesen frühen Stunden ist die Hitze unglaublich, da hilft auch der Fahrtwind, der durch die Kabine zieht, nicht viel. Die Fahrt wird zum mehrstündigen Saunagang, jedoch  ohne Aufguss.

Nach rund einer Stunde gehen wir kurz von Bord, die Ausreiseformalitäten werden von Bordpersonal erledigt.

Mit dem Boot geht es dann ein paar Meter weiter, wo wir wieder aussteigen müssen. Die Einreise nach Kambodscha ist nicht ganz so einfach. Zuerst brauchen wir ein Visum, dann geht’s zur Passkontrolle, ein Stempel hier, ein Stempel da, Fingerabdrücke scannen und vor dem Einstieg aufs Boot noch einmal Kontrolle, ob sich wirklich jeder von uns auch alle Stempel besorgt hat.

Die nächsten dreieinhalb Stunden ziehen sich wie Kaugummi, da bringt auch ein kurzes Nickerchen nicht viel.

Endlich kommen wir in Phnom Penh an und starten auch direkt unser Besichtigungsprogramm.
Erste Station: Königspalast mit Silberpagode

Von dem weitläufigen Gelände des 1866 erbauten Königspalastes ist nur ein Teil für die Öffentlichkeit zugänglich. Der andere Teil wird vom amtierenden König und seiner Familie bewohnt. Zunächst schauen wir uns die imposante Thronhalle an, die wir leider nicht betreten dürfen und von der wir leider von Innenraum keine Fotos machen dürfen. Schade, die Deckengemälde mit Szenen aus dem indischen Ramayana/Reamker-Heldenmythos hätte ich mir gerne näher angeschaut. Sehr schön gestaltet sind vor allem die Dächer der Gebäude. Die gelben Ziefel symbolisieren den Buddhismus, die Blauen den König und die Grünen das Land.

Allgemein finden sich in der Architektur jede Menge Symbole. Das Dreieck in den Dachgiebeln trägt das Symbol des Königshauses, die Dächer werden von guten Geistern gestützt, die Türen sind mit Buddhamotiven verziert. Sogar die traditionellen Kleidungen sind festen Regeln unterworfen, Sonntags trägt man rot, Dienstags lila usw. Natürlich gilt dieses Regel nicht für den Alltag, aber auch heute werden bei besonderen Feierlichkeiten gemäß der jeweiligen Wochentage noch bestimmte Farben getragen.

Ebenfalls auf dem Gelände kann man eine 250m lange Galerie bestaunen, auf dem ein Wandgemälde mit hinduistische Geschichte verbunden mit kambodschanischen Elementen und buddhistischen Einflüssen abgebildet ist.

Auffällig sind auch die Geländer, die eine siebenköpfige Schlange zeigen.

An den Stupas kann man sehr gut sehen, wie hier der Hindusimus und Buddhismus teilweise verschmelzen. Die beiden Stupas, die sich neben den Reiterdenkmal zu Ehren des Königs befinden, sind im unteren Bereich mit einer Vielzahl von Götterfiguren, Wächtern und Buddhafigureb geschmückte ( Hinduismus) während die runde Spitze dem Buddhismus zugeschrieben wird. Die Stupa im Nebenhof hingegen ist rein buddhistisch, dort findet man keinerlei Figurendarstellungen.


Besonders schön ist die Silberpagode, die von außen den anderen Gebäuden gleicht. Ihren Namen trägt sie, da ihr Boden mit 5329 Silberplatten ausgelegt ist. Im Zentrum steht in Lebensgröße mit erhobenen, d.h. angstfrei und mit schützender Händen, der Buddha der Zukunft aus 90kg purem Gold und mit 2086 Diamanten mit bis zu 25Karat. Dahinter sitzt der ca. 50cm große Smaragd-Buddha. Leider gilt auch hier: Schuhe ausziehen und leider nicht fotografieren.

Mit vielen neuen Eindrücken fahren wir zu unserem nächsten Ziel.

Zweite Station: Nationalmuseum

Hier bekommen wir einen ersten Eindruck von der Geschichte und Kunst in Kambodscha.

802 wurde die Khmer-Dynastie Angkor  gegründet, dessen Hauptstadt seit 889 Angkor war und das seinen Machthöhepunkt im 12. Jahrhundert erreichte: Es beherrschte Teile Südostasien sowie Laos und Teile Vietnams. In diese Zeit fällt auch die kulturelle Blüte; der damals errichtete Tempelkomplex Angkor Wat steht noch heute. Um 1200 hatte Angkor etwa eine Million Einwohner und war damit wohl die damals größte Stadt der Welt.

Jayavarman VII. war der erste König, der den hinduistisch orientierten Linga-Kult durch den bereits im 9. Jahrhundert nach Kambodscha gekommenen Buddhismus ersetzte. Dadurch verloren die Könige ihren gottgleichen Status, was zu einer innenpolitischen Schwächung führte. 1353 wurde Angkor von Thailändern erobert, die sich aber bald wieder zurückzogen. Doch Kriege mit Cham und Shan verhinderten eine Stabilisierung des Angkor-Reichs. 1431 wurde Angkor erneut erobert, woraufhin die Hauptstadt nach Phnom Penh verlegt wurde. In den Jahrhunderten darauf herrschte ständig Krieg mit Thai und Vietnamesen. 1863 wird das Königreich Kambodscha Protektorat Frankreichs bis zur Unsbhängigkeit 1953. 1975 jedoch marschieren rote Khmer in Phnom Penh ein. Die Roten Khmer errichteten ein extrem repressives Regime mit dem Ziel, eine egalitäre Gesellschaft nach maoistischem Muster zu schaffen. Es kam zu Zwangsumsiedelungen von der Stadt auf das Land, zu Zwangsarbeit, Kollektivierung und Massentötungen. Gewalt richtete sich gegen Beamte und Repräsentanten der vorhergegangenen Regierungen, gegen Intellektuelle und Lehrer und Menschen, die man für solche hielt, und gegen ethnische Minderheiten. In ihrer vierjährigen Schreckensherrschaft werden ca. 2-3 Mio. Menschen ermordet oder sterben an Hunger. 1979-1989 besiegen vietnamesische Truppen die Roten Khmer und besetzen das Land. 
Durch Kriege geschwächt wurde aus dem einst blühenden Reich, eines der ärmsten Länder der Welt. Erst im letzten Jahrhundert erholt sich das Land langsam. 

Falls ihr bis hierhin noch nicht abgeschaltet habt, fragt ihr euch sicherlich, warum ausgerechnet ich mit Geschichte und Politik daherkomme. Ganz einfach: Um Angkor Wat, seine Architektur und seinen Verfall zu verstehen, muss man auch die Geschichte des Landes verstehen.

Dritte Station: Markthalle

Wir schlendern durch die Markthalle von Phnom Penh. Schon auf den ersten Blick sieht man den Unterschied zu den Hallen in Vietnam. Das moderne Gebäude beherbergt neben den typischen Essensständen moderne Juvelierauslagen. Wir nutzen den Abstecher um Geld zu wechseln, zumindest ein wenig einheimisches Geld will ich haben, man weiß ja nie, auch wenn gesagt wird, dass der Dollar hier als zweite offizielle Währung akzeptiert wird.

An einigen Ständen entdecken wir ein typisches Essen hier in Kambodscha: Insekten. Es gibt Seidenraupen, Käfer, frittierte Frösche ohne Haut oder mit, Skorpione und Spinnen. Ich halte mich da lieber an die Frühlingsrollen, schließlich brauche ich was in dem Magen. Seit dem Frühstück gab es nur ein paar Kekse.

 

Vierte Station; Wat Phnom Tempel, welcher der Stadt den Namen gab.
Der rund 30m hohe Tempelhügel Wat Phnom entstand einer Legende zufolge: Eine gewisse Lady Penh soll diesen Berg aufgeschüttet haben, nachdem sie im Jahre 1372 vier Buddhastatuen im Mekong gefunden und nach einem ehrwürdigen Aufbewahrungsort gesucht hatte.


Auch hier findet man das Gelände geschmückt mit der siebenköpfigen Schlange.

Den Schlangen, also Naga (männlich) und Nagini (weiblich), werden in Asien besondere Schutzwirkungen zugetraut. Allerorten finden sich sowohl an klassischen Khmer-Tempeln als auch an modernen buddhistischen Tempeln die tradierten Naga-Balustraden. Doch Vorsicht: Es gilt zwischen den hinduistisch geprägten Nagas und dem buddhistisch orientierten Mucalinda zu unterscheiden. Ursprung dieser Mucalinda ist die Geschichte Buddhas, nach derer Buddha unter einem Baum meditiert. Mucalinda erbarmt sich, wickelt seinen Leib zum Meditationssitz, weitet seinen Kopf zum Schirm, breitet diesen Schutzschild über den Buddha, der bei Sturm und Regen im Meditationssitz verharrt. Nachdem sich die Wetter verzogen haben, gibt sich Mucalinda in Menschengestalt zu erkennen, bedankt sich für die Gnade, dem Buddha geholfen haben zu dürfen und verschwindet in der Erde.


 
Nach soviel Geschichte und Kultur sind wir alle froh, endlich im Hotel anzukommen. Für mich gibt es natürlich nur ein Ziel: Der Pool. Auch wenn er nicht besonders groß und vor allem nur hüfttief ist, nutze ich jede Gelegenheit für eine Abkühlung.

Die Pause hält nicht lange an. Da wir hier nur eine Übernachtung haben, will ich noch was von der Stadt sehen. Da Miriam vom Tag zu erledigt ist und die Jungs unbedingt zu KFC wollen, machen sich Ralf und ich alleine auf den Weg. Direkt in Hotelnähe befindet sich ein Night Market.

Hier findet man neben Souvenirläden und Bekleidungsständen auch einen großen Platz mit Strettfood. Schon beim Annähern an einem Stand werden wir von jungen Männern quasi überfallen; jeder drückt uns eine Speisekarte in die Hand. Wir suchen uns was leckeres aus, bestellen und werden zu einem Platz geleitet. Hier wird nicht am Tisch gegessen, sondern direkt auf dem Boden, naja, nicht ganz. Der Platz ist mit Teppichen ausgelegt auf denen wir Platz nehmen.


Das Essen ist mal wieder super lecker und zwei Dinge stehen nach dem Abend schon mal fest:

  1. Hier wird wirklich überall mit Dollar oder Riel bezahlt und Wechselgeld gibt es immer in Riel zurück, so dass es sich nicht wirklich lohnt Geld zu wechseln.
  2. In Kambodscha ist es entgegen meiner Vorstellung deutlich teurerer als in Vietnam. Für eine Portion Nudeln hab ich 2.5$ bezahlt, fast doppelt so viel wie sonst.


Da der Abend noch jung ist und wir nicht von "nörgelnden Mitreisenen" begleitet werden, wandern wir noch etwas an der Promenade entlang.


Obwohl Kambodscha ein armes Land ist, ist Phnom Penh eine florierende Metropole. Nachts glitzt die Stadt wie ein Weihnachtsbaum, moderne Hochhäuser und Hotels reihen sich an Restaurants und Bars. Dazwischen finden man jedoch noch schöne Khmer-Gebäude. Alles wirkt gepflegt, sauber und einladend, und das, obwohl hier mehr als 2Mio. Menschen leben.


Um 22h kommen wir nach einen schönen Spaziergang wieder im Hotel an. Das frühe Aufstehen und die Hitze haben mir den Rest gegeben. Ich falle erschöpft ins Bett, heute wird nichts mehr geschrieben, auch wenn ich mit dem Blog ganz schön im Verzug bin. 🙈

22August
2024

Von Phnom Penh nach Siem Reap

Heute morgen geht's wieder extrem früh los. Wir haben eine ca. 6std Fahrt nach Siem Reap vor uns. Zum Glück haben wir einen extrem großen Bus, so dass jeder von uns eine ganze Reihe (4Sitze) für sich einnehmen kann, da kann ich voll ausgestreckt die Fahrt verschlafen. 🤪

Erster Zwischenstopp für eine "Toilettenpause" ist der Spinnenmarkt - ein Albtraum 😥

Sobald der Bus seine Türen öffnet stützen eine Horde kleiner Kinder bewaffnet mit Bananen- und Vogelspinnen auf uns zu und wollen sie uns auf den Körper legen. Bevor die nicht verschwinden, setze ich keinen Schritt aus dem Bus, da verzichte ich gerne auf meine Zigarette. Mit Hilfe des Busfahrers, der die Kinder mit bestimmten Worten verscheucht, kann ich aus dem Bus. Doch jetzt heißt es, bloß in Bewegung bleiben und nicht in die Nähe einer Gruppe kommen, die Kinder sind überall und die Spinnen auch. Deutlich lieber sind mir die Stände, an denen neben getrockneten Früchte, die Spinnen frittiert angeboten werden: Frittierte 🕷️ = gute 🕷️

Sobald wir die Großstadt verlassen, ändert sich das Bild gravierend: Moderne Hochhäuser weichen ärmlichen Stelzenhäusern und saubere Straßen buckeligen Wegen.
Nach einer weiteren Pause, in der ich mich spinnenfrei um einen Mittagssnack kümmern kann, erreichen wir gegen 13.30h unsere nächstes Zwischenziel. Auf dem Tonle Sap See unternehmen wir mit einem Holzboot eine beschauliche Bootsfahrt.

Der Tonle-Sap-See ist der größte See Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde. Jedes Jahr im Juni ist dort ein in dieser Größenordnung weltweit einzigartiges Naturphänomen zu beobachten. Der Mekong führt zu dieser Zeit auf Grund der Monsunregenfälle und durch das Schmelzwasser aus dem Himalaya bis zu viermal mehr Wasser als in den trockenen Monaten. Da Kambodscha ein großteils sehr ebenes Land ist, drängt das Wasser des Mekong in den Tonle-Sap-Fluss, dieser wechselt daraufhin seine Fließrichtung. An dessen Ende füllen die Wassermassen nun das Becken des Sees. Während der trockenen Jahreszeit weist er eine Oberfläche von 2.600–3.000 km² auf, bis er auf circa 10.400 km² (inkl. umliegende Flusslandschaften: bis zu 25.000 km²) anwächst und bis zu fünfmal so tief ist (von 2–3 m auf 14 m). Erst im November, wenn der Mekong wieder weniger Wasser führt, wechselt der Fluss erneut die Richtung und das Wasser des Sees fließt langsam ab. Dieses Ereignis ist Anlass für das sogenannte Wasserfest, das in Phnom Penh mit riesigem Aufwand drei Tage lang gefeiert wird.

Auf dem See leben viele Fischer, entweder in Pfahlhäusern oder auf Hausbooten. Am Ufer kann man ganze Siedlungen sehen, in denen die Menschen sich mit dem Hochwasser der Region arrangiert haben. Die Häuser stehen auf riesigen Stelzen, bei Hochwasser sind die oberen Etagen per Boot direkt begehbar, in der Trockenzeit nutzen die Menschen den aus unter dem Haus als Garagen.


Nicht alle Häuser versprühen so viel Charm, man kann den Menschen ihre Armut ansehen. 

Die meisten von ihnen verdienen ihr Grld mit der Fischerei, einige auch auf ihren Reisfeldern, die in der Trockenzeit am Ufer des Sees bewirtschaftet werden können.


Auf dem See wohnen die Menschen in der Trockenzeit auf Hausbooten, diese werden in der Regenzeit jedoch ans Ufer gefahren, da auf dem See hohe Wellen und Unwetter drohen.


Das Leben hier ist komplett auf das Wasser eingestellt. So gibt es hier auf dem See oder am Ufer Supermärkte, Polizeistationen, Gotteshäuser und vieles mehr. Auf dem Wasser herrscht reges Treiben, so wie in der Stadt die Straßen gefüllt mit Motorrädern sind, schiessen hier die Boote an uns vorbei.


Nach der Bootfahrt ist es nicht mehr weit nach Siem Reap und somit unserem letzten Hotel der Reise. Es ist schön jetzt mal nicht jeden Tag aufs Neue den Koffer zu packen.


So langsam setzt sich bei allen die Müdigkeit durch, also genieße ich den Pool erstmal für mich alleine. Abendessen gibt's bei Chinesen um die Ecke ( Essen ist echt teuer in Kambodscha), keiner hat mehr die Kraft in die Stadt zu fahren. Da hilft auch nicht der Gedanke, dass wir morgen erst um 8h starten.

23August
2024

Siem Reap 1

Heute beginnt der Teil der Reise, der mich überhaupt verleitet hat einen Abstecher nach Asien zu machen: Die Tempelanlage von Angkor.

Um 8h lernen wir unseren fünften und letzten Guide für diese Reise kennen. Ein junger Reisbauer mit jeder Menge Energie ( Ein Dorn im Auge mancher Mitreisender, die den Teil des Programms als Pflichtteil sehen, bei den es nur selten Möglichkeit zum Schoppen gibt 🙄). In reduzierter Anzahl ( die Jungs waren gestern Abend noch "feiern" und Leon kränkelt) machen wir uns mit dem Bus zur Verkaufsstelle. Da für die Eintrittskarten ein Foto gebraucht wird ( man hätte mir ruhig sagen können, dass ich fotografiert werde), müssen wir die Karten persönlich abholen.

Dieser kleine Ausweis wird für die nächsten zwei Tage unser wichtigstes Dokument sein.

Auf dem rund 1000 Quadratkilometer großem Gebiet standen einst 600 Tempel. Heute sind noch rund 100 Tempelruinen erhalten.

Zwei Fragen die geklärt werden sollten:

  1. Warum gab es so viele Tempel?
  2. Warum sind nur noch Ruinen übrig?

Die erste Frsgr ist recht einfach zu beantworten. Die Region Angkor war über Jahrhunderte Hauptstadt des Khmerreiches. Als Gründervater des Khmer-Reiches von Angkor gilt Jayavarman II. Indravarman I. (regierte 877–889) ist der eigentliche Gründer des Angkor-Reiches. Ihm gelang es, das Königreich ohne Kriege zu vergrößern, und er begann mit umfangreichen Bautätigkeiten, vor allem der Tempel Preah Ko und Bakong. Jeder der darauffolgenden Könige ließ eine neue Hauptstadt in der Nähe bauen und somit auch einen neuen Tempel bauen.

Warum heute viele Tempel nur noch Ruinen sind, ist nicht so ganz klar. Fest steht, dass es während des 13. Jahrhunderts zu einer heftigen Reaktion gegen die buddhistische Phase Angkors kam. Die meisten Buddha-Statuen Angkors wurden zerstört und buddhistische in hinduistische Tempel umgewandelt, dazu später mehr.

Aus der Zeit nach 1309 gibt es nur wenige historische Aufzeichnungen. Auch wurden keine großen Tempelanlagen mehr errichtet. Historiker vermuten einen Zusammenhang mit dem Umstand, dass die Könige nun Theravada-Buddhisten waren und somit keine Notwendigkeit mehr bestand, den Göttern, unter deren Schutz sie standen, eigens riesige Tempel zu errichten. Nicht zuletzt aus handelspolitischen Gründen wurde im 14 Jh. das Zentrum des Khmer-Reiches nach Süden, in die Region des heutigen Phnom Penh verlegt. Angkor wurde jedoch nicht vollständig verlassen. Der Niedergang der Stadt Angkor wäre also vor allem eine Folge der Verschiebung der wirtschaftlichen und damit politischen Bedeutung gewesen, da Phnom Penh zu einem wichtigen Handelszentrum am Mekong wurde.

 

Auf unserer heutigen Tour stehen fünf Tempel auf dem Programm.

1.Baksai Chamkrong Tempel

Der erste Tempel, den wir uns ansehen, wurde Mitte des 10 Jh erbaut. Die vierstufige Pyramide hat an jeder Seite vier Treppenaufgänge aus den Haupthimmelsrichtungen. Auf der Pyramide befindet sich ein Tempelturm mit vier gleichen Fassaden, einem Zugang in der Ostseite und Scheintüren in den drei anderen Seiten. Alle Tempelanlagen außer Angkor Wat sind nach Osten ausgerichtet, da dort das Leben beginnt. Die Scheintüren ermöglichen guten Geistern den Zutritt, hält böse Geister aber fern.

Die Pyramide ist zum Aufstieg freigegeben, also nutzen Noah und ich die Gumst der Stunde. Die Stufen sind extrem schmal und krumm und schief. Der Aufstieg gleicht eher einer Kletterpartie. Oben angekommen wird uns eines bewusst: Da müssen wir gleich auch wieder runterkommen 😳 Hand in Hand geht es gemeinsam Stufe für Stufe hinunter. Wenn wir sterben, dann gemeinsam.

2. Angkor Thom (Bayon, Baphuon, Elefantenterasse, Terasse des Leprakönigs)

Fünf Tore öffnen den Weg nach Angkor Thom, der 9 Quadratkilometer großen Stadt Jayavarmans VII. (1181-1220), in der vermutlich bis zu 1 Mio. Einwohner lebten.

Zum Südtor führt eine Brücke, die beidseitig von 54Göttern (links) und 54 Dämonen (rechts) flankiert wird, jeweils mit einer Nagaschlange in den Armen.


Auf dem Turm über dem Tor wachen vier monumentale Gesichter in jede Himmelsrichtung. Sie symbolisieren die Allmacht des Königs sein Königreich in alle 4 Himmelsrichtungen zu überblicken. An den Türmen lassen sich noch einige  feine Verzierungen erkennen.



Unübersehbar im Mittelpunkt der Stadt erhebt sich auf drei Terassen das buddhistische Heiligtum Bayon mit seinen eigentlich 54 Türmen, von denen jedoch nur noch 37 erhalten sind. Die rund 200 riesigen steinernen Gesichter stellen Lokeshvara dar, einen Bodhisattva, der laut Mahayans-Buddhismus Gläubigen auf ihrem Weg ins Nirvana hilft, selbst aber auf die Erleuchtung als letzte Stufe verzichtet.


Auf zwei Ebenen führen quadratische Galeriegänge um den Tempel mit beinahe lebendig wirkenden Reliefszenen aus dem Alltag Angkors.

Auf der dritten Ebene wird der zentrale Turn von einem labyrinthischen Wirrwarr aus Gängen umgeben.

Nördlich vom Bayon erhebt sich der Baphuon. Der Tempel- und Götterberg in fünfstufiger Pyramidenform wurde 1060 errichtet, brach jedoch schon bald wegen seiner schlechten Statik zusammen. Er ist noch immer ein Puzzle aus abertausenden Felsquadern und Sandsteinblöcken und ist daher nicht besteigbar. Schade, einen Aufstieg hätte ich bestimmt noch geschafft 😉.

Auf dem Weg entdeckt man zwischen den Bäumen immer wieder kleine Tempel- und Gebäuderuinen.



Nächster Zwischenstopp ist die 350m lange Elefantenterasse. Das meiste Wissen über die Tempelanlagen von Angkor erhielten die Archäologen von Berichten einheimischer Bauer, Niederschriften von Besuchern zB aus China und einige von Selen. Da der Sockel der Terasse von Elefantenreliefs umgeben ist und es keine Niederschrift über den ursprünglichen Namen gab, bekam er den Namen Elefantenterasse.

In der Mitte der Teradse befindet sich ein Tor, durch das der König schreitet, um zum Beispiel vor einer Schlacht zu seinen Soldaten zu sprechen, die sich auf dem riesigen Feld vor der Terasse versammelten. Auch hier finden wir die uns bekannten Wächterfiguren.


Einige Schritte weiter erreichen wir die 25m lange Terasse des Leprakönigs, vermutlich benannt nach der hier aufgestellten Statue entweder von König Yasovarman I. oder vom Todesgott Yama. Diese befindet sich wie die meisten Statuen nicht mehr vor Ort sondern im Nationalmuseum von Phnom Penh. Die meisten Statuen sind durch Plünderer oder Besetzer entwendet worden, nur wenige Stücke konnte man wieder zurückkaufen. 
Besonders schön sind hier die gut erhaltenen Halbreliefs von himmlischen Apsara-Tänzerinnen, Dämonen und Nagas aus dem 13.Jh. 

 

3. Preah Khan

Der von Jayavarman VII vollendete, weitläufige Tempel war insgesamt 515 Gottheiten aus Hinduismus und Buddhismus gewidmet, hier fanden religiöse Feste und Ahnenkulte statt.


Der Tempel beeindruckt mit seinen Türmen, Korridoren und Torbögen, den 72 riesigen Garuda-Wächterinnen und feingliedrigen, anmutigen Apsaras.



An vielen Wänden waren früher Buddhaabbildungen zu sehen. Wie wir jedoch erfahren haben, gab es eine religiöse Umorientierung, in diesem Zuge wurden viele Buddhafiguren abgemeißelt oder so umgestaltet, dass jetzt betende Priester zu sehen sind.

Nahe dem östlichen Eingang überrascht ein fast griechisch anmutender, zweistöckiger Pavillion mit für Angkor untypischen runden Säulen.

In der Mitte des Tempels findet man eine Stupa. Diese ist von allen vier Himmelsrichtungen her zugänglich und so positioniert, dass sie bereits beim Betreten der Anlage durch die Gänge sichtbar ist.

Generell fällt auf, dass die Tempel in Angkor fast immer absolut symmetrisch und genau auf die Himmelsrichtungen ausgerichtet sind.

 

4. Banteay Srei

Die Tempelanlage wurde Mitte des 10.Jh erbaut und gilt aufgrund seiner Ornamentik aus hochwertigem rosa Sandstein als einer der kunstvollsten geltenden Tempel.

Vom Eingang führt ein 67m langer Prozessionsweg. An einigen Stellen sind noch Überreste der Löwenwächter sowie der Nagabalustrade erkennbar.

Durch den Eingang im Osten gelangt man in die Anlage.


Schon hier faszinieren die feinen Verziehrungen und die mit kunstvollen Säulen versehenen Fenster. Diese haben immer eine ungerade Anzahl an Säulen ( bevorzugt 5 oder 7), da ungerade Zahlen Glück bringen sollen.

Im Zentrum der Anlage stehen drei Tempeltürme. Der Mittlere ist Shiva als Herrscher der drei Welten, der nördliche Vishu und der östliche Shiva gewidmet.

Jedes der drei Türme besitzen neben den nach Osten ausgerichteten Eingängen je drei Scheintüren.


Vor den Türmen stehen affenähnliche Wächterfiguren.

Besonders schön sind die Verzierungen auf den Türstützen und Portalgiebeln der Tempeltürmen.




Nach einem langen Tag geht es dann wieder zum Hotel. Heute fällt der Pool flach, bin so kaputt, dass ich nur schnell dusche und mich dann für eine Stunde ins Bett lege. Es ist doch ganz schön anstrengend, den ganzen Tag durch die Sonne zu wandern und vor allem fehlte mir heute wohl die Möglichkeit für einen Powernap im Bus 🤪.

Um 19h starten wir dann wieder. Mit dem TukTuk geht es in die Stadt.


Auch hier finden wir wieder jede Menge NightMarkets, auf denen man shoppen könnte.


Am Ufer des Flußes nehmen wir an einen Streetfoodwagen Platz und lassen uns ein leckeres Abendessen servieren.



Danach geht es wieder zurück zum Hotel, diesmal mit dem Batmobil 😂


Um 21.20h kommen wir im Hotel an. Eigentlich genug Zeit, um sich nochmal an meinem Blog zu setzen, schließlich hänge ich zeitlich ganz schön zurück. Doch sehr lange kann ich daran nicht arbeiten. Erstens bin ich trotz Nachmittagsnickerchen schon wieder müde und zweitens geht es morgen früh wieder extrem früh raus.

24August
2024

Siem Reap 2

Heute morgen heißt es extrem früh aufstehen. Um 4.45h geht es mit dem TukTuk los zum Sonnenaufgang am Angkor Wat 🥰

Ein schöner Anblick, wären da nicht die Horden von Menschen, die das auch sehen wollen. Nur Glück, dass gerade Nebensession ist.


Ein letzter Blick auf den Tempel aus der Ferne bevor es wieder zurück zum Hotel geht, das Frühstück wartet.


Nach einer Frühstückspause geht es dann wieder zurück zur Tempelanlage.

Erste Station: Angkor Wat

König Suryavarman II., der Vishnu als höchste Gottheit verehrte, ließ das majestätische Bauwerk wahrscheinlich als Staatstempel in der ersten Hälfte des 12.Jhs errichten, später diente es als Grabmal, dies erkennt man daran, dass, im Gegensatz zu allen anderen Tempelanlagen Angkors, der Eingang nach Westen ausgerichtet ist.

Das Kloster symbolisiert mit perfekter Geometrie den Götterberg Meru und das hinduistische Universum, das jeder Besucher nach dem Eingangsportal durchschreitet.

Die gesamte Anlage ist von einem 190m breiten Graben umgeben, der das Meer symbolisiert. Über eine fast 500m lange Sandsteinbrücke mit siebenköpfigen Nagaschlangen können die "irdischen" Besucher das Heiligtum durch das Eingangsportal erreichen.

 

Im Innenraum kann man viele junge Paare beim Fotoshooting beobachten, die ihre Hochzeitsfotos hier anfertigen lassen.


Entlang eines gepflasterten Weges wandern wir in Richtung Haupttempel. Die parkähnliche Anlage hat nur noch wenig mit dem ursprünglichen Aussehen gemein. Zu Angkor Wat hatten nur der König, Priester und Beamte sowie Bedienstete Zutritt - insgesamt vermutlich 20000 Menschen. Diese lebten in Holzhäusern auf den Areal, leider ist davon aber nichts mehr übrig.

Vorbei an den rechts und links noch erhaltenen Bibliotheksgebäuden erreichen wir die kreuzförmige Ehrenterasse sowie das Portal, das in den eigentlichen Tempel führt.

Die erste Etage des Tempels ist von einer Galerie umgeben, die links und rechts um das Tempelzentrum herumführt und mit einem 800m langen Flachrelief gestaltet ist, das Szenen aus dem Alltag Angkors und aus der Sagenwelt des indischen Ramayana und Mahabharata beinhaltet. 

Auf der zweiten Ebene wandert man durch eine Galerie, die mit schönen Verziehrungen gestaltet ist und früher jede Menge Statuen beherbergte. Die meisten davon sind leider entwendet oder zerstört worden, oder befinden sich heute im Nationalmuseum.


Über Innenhöfe und halsbrecherisch steile Treppen gelangen wir auf der dritten Ebene zum geometrischen Mittelpunkt in 42m luftiger Höhe mit atemberaubendem Panorama: den 60m hohen Zentralturm in Lotusknospemform.

Oben angekommen können wir durch den quadratischen Galeriegang entlang gehen. Auch dieser ist von wunderschönen Wanddekorationen und einigen Statuen geschmückt.



Der mittlere Turm, der sogenannte Wohnsitz der Götter, ist von allen vier Himmelsrichtungen durch Torgänge erreichbar. Einst beherbergte er eine vergoldete Vishnustatue. Heute jedoch findet man dort vier Buddhastatuen in unterschiedlichen Posen.

Im unteren Bereich des großen Heiligtums nutzen wir noch schnell die Gelegenheit an einer Segnungszeremonie teilzunehmen.


Danach verlassen wir das Gelände durch den hinteren Ausgang.


Betrachtet man die riesigen Bäume, die das Areal umgeben, dann kann man sich gut vorstellen, dass diese riesigen Tempel vom Urwald verschluckt so lange unentdeckt blieben.

Zweite Station: Ta Prohm ( "Tomb Raider Tempel" )

Von den Wurzeln der Kapok-Baumriesen und Würgefeigen überwuchert, gesprengt und gleichzeitig zusammengehalten, herrscht zwischen den Trümmerbergen, den Türmen und schiefen Türstürzen eine geradezu verwunschene Atmosphäre.

Weil das 1186 von Jayavarman VII. erbaute Kloster mit Absicht von der Restaurierung ausgeschlossen wurde, ist dies heute einer der faszinierendsten und stimmungsvollsten Orte in Angkor und zeigt, wie vergänglich die Bauwerke sind.

Schon vor dem Tempelgebäude wird deutlich, dass hier der Dschungel Einzug gehalten hat.


Im quadratischen Innenraum wechseln sich von Bäumen umschlungene Ruinen ab mit prunktvoll verzierten Torbögen, Wandfresken und Überreste von Statuen. Einst lebten hier rund 12000 Menschen, darunter viele Mönche.



Der Tempel diente 2000 als Kulisse für den Film "Tomb Raider". Hollywood ließ seine Lara Croft per Fallschirm auf den Phnom Bakheng landen, und von echten Mönchen segnen und im Ta Prohm über (Sryropor-) Balustraden hechten.


Mein Highlight in diesem Tempel war jedoch ein Schmetterling, der mich zunächst einige Zeit umflatterte und ich dann auf meiner Hand niederließ. Schon kurz zuvor war ein kleiner Falter auf meinem Finger gelandet, doch kurz danach wieder fortgeflogen.

Dieser jedoch fand nach einigem Suchen scheinbar den richtigen Ort und blieb auf meiner Hand sitzen.

Er störte sich auch kein wenig daran, dass ich die Besichtigungstour fortgesetzte und ihn einfach durch den Tempel spazierenführte 🥰 ( ob das wohl was mit der Segnung von eben zu tun hatte? 🤔 Miriam hat sich nicht segnen lassen und bei ihr war kein Schmetterling q.e.d. 🧐)



Mit diesen Bildern endet unsere Besichtigung von Angkor.

Fazit: Angkor Wat und das gesamte Gelände sind wirklich einen Besuch wert, nehmt es aber viel Zeit. Wir waren jetzt fast zwei Tage hier und es gäbe noch soooooo viel mehr zu sehen. Hätte gerne noch ein oder zwei Tage hier vor Ort gehabt um den Rest zu sehen.

Den Nachmittag genieße ich nochmal die Poolanlage und dann geht's zum Essen. 

Heute wird's nochmal experimentell: Neben der nationalen Spezialität "Rindfleisch Lok Lak" (unten im Bild) probiere ich heute Schlange.

Was soll ich sagen: Schlange ist zwar geschmacklich nicht schlecht, aber da ist zum einen neben Knorpel fast nichts dran und zum anderen ist es ganz schön zäh. Ist also meiner Meinung nach nicht so empfehlenswert.

Wissenwert: In Kambodscha wird Zitronengras gerne in Scheiben geschnitten mit ins Essen gemischt. Das sehr trockene harte Kraut ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig.

 

25August
2024

Von Siem Reap

Heute geht es wieder zurück nach Deutschland.

Erste Etappe ist zunächst der Flug von SiemReap nach Saigon mit einem kleinen Propellerflugzeug mit 17 Reihen mit je 4 Plätzen.


Nach drei Stunden Aufenthalt ging der zweite Flug von Saigon nach Doha los. Super Platz bekommen; am Notausgang ( Beinfreiheit und Stützmöglichkeit) mit freiem Sitzplatz neben mir (mehr Schlafmöglichkeiten). Da könnte ich dir 6 Std fast komplett durchschlafen.
Nur noch die sieben Stunden von Doha nach Düsseldorf verschlafen und dann bin ich wieder im Lande.

Am Kofferband warte ich gefühlte Ewigkeiten. Nach zwei Umstiegen, drei Ländern und zwei Fluggesellschaften habe ich schon etwas Sorge, dass mein Koffer den Weg nicht geschafft hat und dabei habe ich doch nur knapp eine Woche Zeit um wieder fertig gepackt am Flughafen zu stehen. Ich behalte das Kofferband fest im Blick, versuche mir jeden Koffer zu merken, der an mir vorbeizieht um herauszufinden, ob noch neue Koffer aufs Band gelegt werden. Als sich die Reihen so langsam lichten und nur noch wenige Menschen warten, erblicke ich als einen der letzten Koffer mein Prackstück. So ein Glück 🍀.

 

Die nächsten Tage werden ich jetzt nutzen um mein Gepäck neu zu organisieren, zu waschen und vor allem um den Blog auf den neuesten Stand zu bringen. Ich hänge nämlich wieder mal extrem weit zurück. 🙈

 

Am 03.09 geht dann der zweite Teil der Reise los. Begleitet mich dann nach Mittelamerika.

Neuer Kontinent - gleiche Adresse

Ich freue mich 🤩 

 

03Sept
2024

Guatemala City

Die Reise startet heute früh. Um 3.30h klingelt der Wecker, eindeutiger zu früh 😥.

Pünktlich um 4h starten wir zum Flughafen, brauche ja nicht so früh da zu sein. Am Flughafen zeigt sich, hätte noch mindestens eine Stunde länger schlafen können, der Schalter hat noch nicht mal geöffnet.

Das Personal am Schalter ist unglaublich unfreundlich. Hoffe mein Gepäck kommt dort an, wo es soll. Nur nach Nachfrage bekomme ich die Bordkarten (ohne Kommentar, ohne Erklärung ), Service ist was anderes.

Das Flugzeug ist klein und unglaublich unbequem. Mit schmerzendem Nacken komme ich nach den längsten 2std meines Lebens in Madrid an. Doch auch hier ist mir das Glück nicht hold, im ganzen Terminal gibt es keine Raucherlounge.

Zum Glück ist das zweite Flugzeug besser.

Nach 11std Flug, von denen ich zum Glück fast  die ganze Zeit schlafen konnte, komme ich in Gualemala City an.

Guatemala unterscheidet sich schon im ersten Eindruck stark von den Städten, die ich in den letzten Wochen in Asien erlebt habe. Ich kann nicht genau sagen, was anders ist. Bin auf die nächsten Tage sehr gespannt.

Am Flughafen habe ich wohl schon einen Teil meiner Reisebegleitung kennengelernt. Eine Gruppe von 4Frauen und einem Mann, alles Spanier. Könnte also sehr lustig werden und ich kann oder muss mein Spanisch üben ☺️.

 

Nach einem kurzen Abstecher im Supermarkt und einem Spaziergang durch die Umgebung mit den Spaniern, endet für mich der Tag. Trotz der vielen Stunden Schlaf im Flugzeug bin ich müde.

Morgen geht's dann endlich richtig los. Hoffentlich nicht mit Regen, so wie heute. ☔️ Und wärmer dürfte es auch gerne sein, wenn ich einen Wunsch äußern darf ☺️

04Sept
2024

Von Guatemala City nach Chichicastenango

Um 8h starten wir unser Programm. Die Gruppe bestehend aus fünf Spaniern, zwei Deutschen und mir bilden eine interessante Reisetruppe. Der Guide versucht sein Bestes in zwei Sprachen sein Wissen mitzuteilen, jedoch nicht immer mit Erfolg. Wenn man beide Sprachen versteht, dann kriegt man mit, dass nicht immer alle Informationen in beiden Sprachen auftauchen.

Zunächst steht eine kurze Standrundfahrt auf dem Programm. Erster Halt der Berliner Platz. Hier können wir einerseits die schöne Aussicht genießen und zum anderen etwas über die Geschichte des geteilten Deitschlands lernen 😂.

Entlang der Avenida las Américas, einer Allee, die in der Mitte einen schönen Parkstreifen mit zahlreichen Statuen hat, geht es am Rathaus vorbei, einem eher hässlichen Plattenbau.


Anschließend geht es zu Fuß zum Postamt.

Guatemala City vereint eine Mischung aus schönen alten Kolonialbauten und eher schmucklosen Platten der Moderne, die den Charm der DDR versprühen. Was man hier gar nicht sieht, sind die mit Leuchtreklamen überladenen Geschäfte, die durch möglichst viel Blinken auf sich aufmerksam machen. Dadurch wirkt die Stadt viel ruhiger, aber auch teilweise verlassener.

Auch an der Plaza de la Constitucion, wo wir die Kathedrale von Guatemala und den Regierungspalast bestaunen, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Kathedrale soll übrigens fast genauso aussehen, wie die in Antigua, bevor diese umgebaut worden ist.



Hinter der Kathedrale befindet sich eine Markthalle,  auf der neben Kleidung, Handcraft natürlich auch Nahrungsmittel aller Art verkauft werden. Auffällig hier: An den rohen Fleischständen schwirren keine Horden von Fliegen herum.

Mit diesem Eindrücken verlassen wir erst einmal Guatemala Stadt und fahren wir auf der Panamericana in Richtung Chichicastenango.

Außerhalb der Stadt zeigt sich Guatemala von seiner grünen Seite. Wir sehen jede Menge Felder, vor allem Mais, und es wird bergiger, sehr viel bergiger. Mit Vollgas manövriert uns der Busfahrer durch die engen Serpentinen, bergauf und bergab, so dass man sich vorkommt, als ob man auf der Achterbahn unterwegs wäre.

Heute steht die erste archäologische Ausgrabungsstätte auf dem Plan: Iximché.

Iximché "Maisbaum" ist ein seit mehreren Jahrhunderten verlassenes Kult- und Herrschaftszentrum der Cakchiquel-Maya.

Das Kult- und Palastzentrum besteht aus etwa 20 größeren Strukturen, darunter vier Hof- oder Platzanlagen, vier Tempelpyramiden, zwei Ballspielplätzen und mehreren – meist nur in ihren Grundmauern erhaltenen – Palastbauten. Die möglicherweise aus Holz erbauten Tempel selbst sind allesamt verschwunden. Ehemals waren wohl alle Bauten mit Stuck überzogen und bemalt; einige Farbspuren (rot, gelb und blau) wurden entdeckt. Steinskulpturen oder Stuckreliefs, wie sie für das Maya-Tiefland (z. B. Copán, Quiriguá, Palenque, Tikal u. a.) kennzeichnend sind, existierten bei den Hochland-Maya sehr wahrscheinlich nicht. Die runde Struktur auf dem Platz B wird als Opferplattform interpretiert; in ihr wurde das Grab eines Adligen bzw. Priesterfürsten mit drei Begleitern entdeckt.


Im hinteren Bereich der Anlage befindet sich ein Zeremonieplatz, wo die Mayas noch heute Rituale durchführen.

Wir machen uns weiter auf den Weg in das 2071m hoch gelegene Chichicastenango, das religiöse Zentrum der Qhiché.

Unser Hotel für diese Nacht ist schon speziell. Getrennt durch eine Straße befinden sich auf der einen Seite die Zimmer, auf der anderen Straßenseite das Restaurant.


Der Innenhof ist sehr schön gestaltet, das Zimmer jedoch eher rustikal eingerichtet und sehr in die Jahre gekommen, doch für eine Nacht wird es schon reichen.

Bevor wir uns zum schlafen begeben, wollen wir noch etwas durch die Gassen schlendern. Morgen ist ein spezieller Markt in der Stadt und bereits jetzt werden die Stände aufgebaut.


Danach geht's ab ins Bett. Ich habe Kopfschmerzen ( ich trinke hier eindeutig zu wenig) und bin aus unerfindlichen Gründen müde. Daher muss der Blog heute ausfallen. Ich brauche meinen Schönheitsschlaf 😂

05Sept
2024

Von Chichicastenango nach Quetzaltenango

Um 8Uhr starten wir in Richtung Friedhof.

Das Wetter spielt heute nicht so ganz mit. In der Nacht hat es geregnet und auch jetzt ist es nicht wirklich warm (20grad). Auf dem Weg nach unten machen wir zunächst einen Abstecher zu einer Familie, die traditionelle Tanzkleidung herstellt. Dabei können wir einen Blick darauf werfen, wie die Menschen hier wohnen. 



Als dann die Sonne rauskommt, wird es endlich angenehm warm.

Der Friedhof leuchtet schon von Weitem in den schönsten Farben. Diese dienen aber keineswegs der Verschönerung sondern haben eine tiefe Bedeutung. Gemäß der Mayas wird jeder Mensch mit einer farbigen Aura geboren, die den Charakter des Menschen prägt. Die Mausoleen werden entsprechend dieser Farbe gestrichen.

Neben Mausoleen, in denen ganze Familien untergebracht sind, gibt es aber auch Einzelgräber. Wie man sich bestatten lassen möchte ist Geschmacksache und hat keine weitere Bedeutung.

Auf dem Friedhofsgelände gibt es zeremonielle Plätze der Mayas auf deren Altaren nicht nur den Ahnen gedacht wird, sondern auch rituelle Zeremonien durchgeführt werden zB um zu erfragen, ob man einen Laden kaufen soll oder nicht. ( Die ums Feuer drapierten Eier explodieren entweder lautstark = kaufen oder sie verpuffen leise = ungünstiger Zeitpunkt)



Ganz am Ende vom Friedhof entdecken wir einen weiteren Zeremonienplatz. Dieser ist speziell für den 21.12.2012 gebaut worden um das Ende des 13.Baktuns zu feiern.



Nach dem Friedhofsbesuch schauen wir uns die Kirche Santo Tomás an. Chichicastenango war ein wichtiges religiöses und politisches Zentrum der Quiché-Indianer. Nach der Eroberung durch den spanischen Conquistador Pedro de Alvarado im Jahr 1524 zerstörten die Spanier den alten Maya-Tempel und bauten auf seinem Sockel die Kirche Santo Tomás. Bis heute wird die Kirche jedoch auch von Maya-Schamanen und -Heilern genutzt, die Weihrauch und Kerzen auf dem Fußboden anzünden, Schnaps darüber pusten und Blumenopfer darbringen. Die 18 Stufen der möglicherweise noch vom alten Maya-Tempel stammenden Treppe entsprechen den Monaten des Maya-Kalenders.


Unterhalb der Treppe befindet sich ein Altar. Von diesem Altar bis zum Hauptaltar im Inneren der Kirche befinden sich 13 Altaren, die die 13 Götter der Maya entsprechen.


An der Kirche angrenzend befindet sich der Markt. Dieser jedem Donnerstag und Sonntag stattfindende Markt ist der größte des Landes und zieht neben einheimischen Händlern und Käufern vom Stamm der Quiché auch Mam, Ixil, Cakchiquel und viele Touristen an. In seinem Zentrum finden sich zahlreiche Garküchen mit einheimischen Gerichten. Da es noch zu früh fürs Mittagessen ist, gönne ich mir nur nen kleinen Snack auf die Hand.

Auch sehenswert ist der Gemüsemarkt, der sich in der Basketballhalle der Stadt befindet.

Um 12.30h heißt es dann Abschied nehmen von. Chichicastenango. Wir setzen unsere Reise zur nächsten Stadt fort. Doch weit kommen wir nicht! Nur einige Serpentinen später kreuzen wir einen Fluß, fahren den Berg hoch und auf einmal bleibt der Bus mitten auf der Straße in der Steigung stehen und es geht nichts mehr. Als alle Versuche den Motor zu starten versagen und der Fahrer den Bus von allen Seiten gecheckt hat, steht das Ergebnis fest: kein Benzin.

Wer sich jetzt fragt, wie kann so etwas passieren?!? Ganz einfach, wir sind beklaut worden!! Der Bus hat die Nacht auf einem bewachten Parkplatz gestanden und scheinbar hat jemand das Benzin abgesaugt.

Der Reiseleiter beruhigt uns, Leute vom Hotel wären schon auf dem Weg zu uns und bringen 10 Liter Diesel mit, damit wir zur nächsten Tankstelle kommen. Doch die Guatemalteken haben scheinbar Zeit. Erst nach über einer Stunde kommen die Herren mit dem Diesel bei uns an ; naja, dafür zumindest mit zwei 40l Kanistern. Doch wer glaubt, damit wäre der Spuk vorbei, der irrt. Diesel einfüllen reicht nämlich nicht aus, da die Benzinschläuche leer sind und wir auf einer Ansteigung stehen, kann der Motor den Diesel nicht problemlos ziehen. Erst nach geschlagenen zwei Stunden Zwangspause ertönt das erlösende Geräusch des anspringenden Motors. Endlich geht es weiter. 🎉

Suf dem Weg zu unserem Hotel in Quetzaltenango machen wir noch an zwei Korchen Halt.

Erstens: Iglesia San Andrés Xecul


Der alte Ortsname Xecul wurde zu Beginn der Kolonialzeit durch San Andrés ersetzt. Irgendwann verschmolzen beide zum neuen Ortsnamen. Die im Jahr 2008 erneut farbig bemalte Fassade der im 17. Jahrhundert erbauten Ortskirche beinhaltet eine bunte Mischung aus europäischen und indigenen Stil- und Schmuckelementen. Bemerkenswert ist ihr Figurenreichtum mit ca. 200 Heiligen und Engeln aller Art; einige Engel sitzen sogar auf den die Fassade gliedernden Gesimsen und lassen die Beine baumeln.

 

Zweitens: Iglesia La Conquistadora

Die 1524 gegründete Kirche von San Jacinto in Salcajá ist die erste von den Conquistaderen gebaute Kirche in Mesoamerika. Nach 490 Jahren und mehreren Erdbeben ist das Gebäude immer noch in einem relativ guten Zustand. Wir haben Glück, dass wir einen Blick hineinwerfen können, da die Kirche nur für besondere Veranstaltungen und Feiertage für die Öffentlichkeit zugänglich ist und wir gerade beim Dekorieren "stören" dürfen.

An dieser Stelle mal eine kleine Anmerkung: Die Guatemalteken sind super freundlich. Neben der Tatsache, dass man ständig von Wildfremden auf der Straße mit "Buenas Tardes" gegrüßt wird, sind sie bei egal welcher Anfrage immer super bemüht einem zu helfen oder einem Zutritt zu gewähren.

Die Kirche an sich ist nicht besonders auffällig. Interessant ist eher das Innere der Kirche mit seiner Dekoration.

Mit der Ankunft in Quetzaltenango und unserem Hotel endet der Tag für mich. Auch wenn wir erst 20h haben, ich bin durch für heute. Nur noch schnell dem Blog schreiben und dann geht's ab ins Bett.

06Sept
2024

Von Quetzaltenango nach Panajachel

Um 8h starten wir unsere Fahrt mit einer kleinen Rundfahrt durch Quetzaltenango.

Der weiter Tag steht unter dem Motto: Märkte und Kirchen.
Zunächst machen wir Halt in Almolonga, wo wir über den Markt zur Kirche schlendern.


Der Markt von Almolonga unterscheidet sich von den anderen Märkten insofern, dass hier, neben die üblichen Verkaufsständen, im unteren Bereich ein Großmarkt zu finden ist, indem Waren vertrieben werden, die in viele Länder verkauft werden.



Eine Sache, die hier in Guatemala besonders ins Auge fällt, ist, dass man hier sehr viele Frauen in traditioneller Mayakleidung sieht.

Unser zweiter Halt ist die Stadt Zunil. Die Fassade der Kirche Santa-Catalina ist reich gestaltet und zeigt vier doppelgeschossige gedrehte Säulenpaare, die auch als 'salomonische Säulen' bezeichnet werden – diese sind im spanischen Kolonialbarock Mittel- und Südamerikas häufiger anzutreffen.

Danach setzen wir unsere Fahrt durch das schöne Almolonga Tal fort.

Am Nachmittag erreichen wir dann unser Ziel am Atitlan-See, einem der malerischsten Bergseen der Welt, umrahmt von mehr als 3000m hohen Vulkanen. Leider verstecken sie sich hinter dicken Wolken.


Unsere heutige Unterkunft befindet sich in Panajachel, mit direkten Balkonblick auf den See.

Leider sind wir heute in unterschiedlichen Hotels untergebracht (die Spanier wohnen in einem Hotel in einem Dorf nebenan). Da ich mit den beiden Deutschen, die mit mir im Hotel sind, nicht zu tun haben will, erkunde ich das Nachtleben in Panajachel mit unserem Busfahrer Aurelio. Gemeinsam machen wir die Diskotheken unsicher. So schön und interessant Asien auch war, das hat mir richtig gefehlt, endlich wieder abtanzen, zwar keine Bachata, dafür aber Cumbia, Merengue und natürlich spanischer Pop und Reggaeton. ♥️

07Sept
2024

Von Panajachel nach Antigua

Morgens geht es dann mit dem Boot auf die andere Seite des Lago de Atitlán, der mit einer Fläche von 130 km² der zweitgrößte See in Guatemala ist.

Der 1560 Meter über dem Meeresspiegel gelegene See ist umgeben von den drei Vulkanen Tolimán, Atitlán und San Pedro. Leider hängen auch heute morgen noch dicke Wolken am Himmel, so dass wir die Vulkane um uns herum nicht ganz sehen können.



San Juan ist ein schönes kleines Städtchen. Wir besichtigen zunächst eine Honigproduktion. Das interessante hier ist nicht die Imkerei, sondern die Bienen, die hier leben, weil sie zum einen nicht stechen und zum anderen ganz anders aussehen als bei uns, eine Art ist winzig klein, eine Andere ähneln unseren Heimischen ein wenig. Leider kann man auf den Fotos die Bienen nicht wirklich erkennen.

Auch der Besuch in einer Textilmanifaktur darf nicht fehlen, wo wir gezeigt und erklärt bekommen, wie die Stoffe zb für die Mayakleidung hergestellt werden.

Wissenswert: Die Menschen in Guatemala sind unglaublich freundlich, erklären uns gerne ihre Produkte und führen uns natürlich auch in den Laden. Doch anders als in anderen Teilen der Welt, hat man hier nicht dieses unangenehme Gefühl unbedingt etwas kaufen zu müssen.

Die Hauptstraße von San Juan besticht durch seine farbenfrohe Dekoration.



Nach einer erneuten Bootsfahrt zurück nach Panajachel fahren wir Richtung Antigua, der wichtigsten Stadt des kolonialen Guatemala. Eigentlich 😥.

Zunächst jedoch stecken wir in Panajachel fest. Die beiden Deutschen weigern sich in den Bus einzusteigen, weil sie gestern beobachtet haben, dass der Busfahrer ein Handy am Steuer benutzt hat. 😩 ComeOn Leute, wir sind hier nicht in Deutschland!!!! Mindestens eine geschlagene Stunde lang wird diskutiert: Wir wollen weiterfahren - die nicht. Wir wollen den Fahrer behalten - die einen anderen Fahrer. Vorläufiges Ergebnis: Wir fahren heute mit dem Busfahrer weiter, morgen kommt ein neuer Busfahrer und ab übermorgen trennen sich unsere Wege. Na dann, auf geht die Fahrt.

Kurz vor Antigua machen wir einen Stop in Cuidad Vieja. Im Zug der Eroberung Guatemalas durch Pedro de Alvarado richteten die Spanier 1524 eine erste Hauptstadt in Tecpán bei Iximché (Chimaltenango) ein. 1527 verlegte man sie ins sechs Kilometer südwestlich von Antigua Guatemala gelegene Santiago de los Caballeros de Goathemala, das heutige Ciudad Vieja. Wichtigste Sehenswürdigkeit ist die im Jahr 1534 erbaute erste Kathedrale Gustemalas mit ihren schmucklosen gedrungenen seitlichen Glockentürmen.


Anschließend geht's ins Hotel nach Antigua, wo wir bei einem kurzen Spaziergang erste Eindrücke sammeln.

 

08Sept
2024

Von Antigua nach Guatemala City

Heute besichtigen wir die ehemalige Hauptstadt Antigua mit ihrer üppigen Kolonialarchitektur. Ausladende Paläste, gemütliche Plazas mit gepflegten Grünanlagen sowie pastellfarbene Fronten restaurierter Adels- und Bürgerhäuser verleihen der Stadt einen besonderen Reiz. Antigua wurde 1979 von der UNESCO zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt.

Um uns einen ersten Überblick über die Stadt zu verschaffen, fahren wir hinauf zu einem Aussichtspunkt. Von hier lässt sich gut der Aufbau der Stadt sehen: Fast alle Straßen verlaufen im Schachbrettmuster ( von Norden nach Süden die "Avenida" und von Osten nach Westen die "Calle", schön durchnummeriert, so dass man sich eigentlich nicht verlaufen kann).

Von hier oben können wir auch einen Blick auf die umgebenden Vulkane werfen: Agua ( auf dem Foto gut zu erkennen), Acatenango und Fuego. Letzterer ist noch immer aktiv, weshalb sich den ganzen Tag kleine Ausbrüche beobachten lassen, leider ist dieser etwas versteckt hinter Wolken. Doch kein Grund zur Sorge, solange er qualmt, muss man sich keine Sorgen machen, das er Lava spuckt oder Erdbeben verursacht.

Vom Aussichtspunkt geht es dann runter in die Stadt. Vorbei an kolonialen Häusern, bei denen per Gesetz die Frontenansichten nicht verändert werden dürfen.

Funfact: Die Häuser hatten früher keine Gitter vor den Fenstern. Als man aber merkte, dass diese gute Möglichkeiten für verliebte Paare boten sich heimlich zu treffen, beschloss man die Fenster zu vergittern.

In einer Jadefabrik bekommen wir einen Eindruck darüber, wie sich die Kunst in den einzelnen mesoamerikanischen Kulturen verändert hat. Jade war nämlich in all diesen Kulturen besonders wertvoll, zum Unmut der Conquistadoren, die nach Gold suchten.


Auf dem Weg zum zentralen Platz kommen wir an zahlreichen Palastbauten und Kirchen vorbei, die durch ihren Baustil beeindrucken.


Den Stadtkern bildet der Parque Central, der typisch für eine koloniale spanische Stadt ist. Einst genutzt als Schauplatz für festliche Gelegenheiten und Stierkämpfe, laufen heute Straßenverkäufer ausgestattet mit typischen guatemaltekischen Souvenirs zwischen den Touristen und Einheimischen umher. Umringt wird der Parque Central von vielen Kaffees und amerikanischen Fast-Food-Ketten.

Direkt am Platz befindet sich die Kathedrale von Antigua Guatemala. Der ursprüngliche Bau war zu ehren des Apostels Jakobus (Santiago)geweiht, dem Schutzpatron der Conquista.

Nach der Zerstörung und Verlegung der alten Hauptstadt von Ciudad Vieja in das heutige Antigua Guatemala im Jahr 1543 entstand ein Neubau, der jedoch bereits 40 Jahre später einem Erdbeben zum Opfer fiel. Ein Neubau wurde unternommen, der jedoch um die Mitte des 17. Jahrhunderts nach einem erneuten Erdbeben beschädigt war und abgerissen wurde. Der heutige Bau entstand in barockem Stil in den Jahren 1669 bis 1678 und wurde 1680 geweiht, doch bereits aus dem Jahr 1718 sind umfangreiche Ausbesserungen der Gewölbe dokumentiert. Das schwere Erdbeben des Jahres 1773 überstand nur der untere Teil der Fassade halbwegs unbeschadet – ansonsten stürzten sämtliche Gewölbe der Kirche ein. Da der spanische König die Verlegung der Stadt beschloss, wurde der Bau aufgegeben und nur zu einem kleinen Teil als Pfarrkirche wiederhergestellt. 

Der Rest der Kirche betritt man von der Südseite aus – sie war dreischiffig und hatte ein Querhaus; die Vierung war von einer Kuppel überhöht.



Durch das Arco de Santa Catalina hindurch gelangen wir im Anschluss zur Iglesia de la Mercedes, von dessen Kuppel wir einen erneuten Überblick über die Stadt bekommen.

Besonders sehenswert ist hier der  „Fischbrunnen“, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Mit einem Durchmesser von siebenundzwanzig Metern ist er einer der größten kolonialen Brunnen in Lateinamerika. Er hat die Form einer Wasserlilie, einer sehr verbreiteten Blume im guatemaltekischen Tiefland. In der Symbolik der alten Maya-Dörfer ist es mit der Schöpfung verbunden: Ein Gott schuf eine Seerose, aus der der Rest der Götter hervorging.

Nach einer anstrengenden Besichtigungstour machen wir eine Mittagspause in einem kleinen Restaurant in dem fast nur Einheimische zu finden sind.

Anschließend geht es zurück nach Guatemala Stadt. Obwohl diese nur knapp 50km von Antigua entfernt ist, brauchen wir aufgrund des Verkehrs knapp 2std. Der Verkehr in der Stadt ist furchtbar.

Wir ( Los españoles y yo) sind froh, dass wir ab heute die zwei Deutschen endlich nicht mehr ertragen müssen. Ihre ständigen Beschweren gehen einem nämlich ganz schön auf den Wecker. 

09Sept
2024

Von Guatemala City nach Coban

Heute steht uns eine lange Reise in den Norden des Landes bevor.

Mit neuem Reiseleiter, der nur spanisch spricht, und unserem alten Busfahrer, ohne die zwei deutschen Meckertanten, ist die Stimmung im Bus deutlich entspannter. Für mich heißt es ab jetzt gut zuhören, schließlich gibt es alle Erklärungen ab jetzt nur noch auf spanisch. Mehr Übung kann man sich doch nicht wünschen 😍.

Mittags machen wir Halt im Ranchitos del Quetzal. Der Park wurde als Schutzraum für den nationalen Vogel von Guatemala, der vom Aussterben bedroht ist, gegründet.

Leider ist gerade nicht die beste Zeit um den Vogel zu sehen. Doch wir haben Glück, zwar von weit weg, doch einen der seltenen Vägel können wir von weitem erkennen.

Wir wandern weiter durch den Dschungel zu einem Wasserfall.

Auch wenn wir an diesem Tag nicht wirklich viele Tiere zu sehen bekommen, beeindruckt die Natur hier sogar mich, die ja eigentlich lieber den Strand und das Meer bewundert. 
Anschließend setzen wir unsere Fahrt zu unserem Hotel in Cobán fort.

10Sept
2024

Semuc Champey

Wir starten heute mit einer kurzen Besichtigung von Cobán.

Anschließend geht es durch das Gebirge weiter in Richtung Semuc Champey.


Da unser Bus viel zu groß ist und es am Eingang zum Park keine Parkplätze gibt, heißt es kurz vor dem Ziel: Umsteigen

Am Parkplatz erwartet uns ein Pickup und die Qual der Wahl: Drinnen sitzen oder oben stehen. Da muss ich nicht lange überlegen und steige oben auf; Auf ins Abenteuer.

Schon nach kurzer Zeit wird die asphaltierte Strasse zu einer Schotterpiste und vor uns öffnet sich das Tal von Semuc Champey, eines der beeindruckendsten Naturschauspiele Guatemalas. Dabei handelt es sich um ein enges Tal, durch das sich ein Fluss windet. Auf mehreren Stufen haben sich Becken gestaut, die mit kristallklarem Wasser gefüllt sind und grün und blau in der Sonne schimmern.

Oben angekommen spazieren wir durch den Wald. Der Weg hier ist nicht betoniert sondern natürlich belassen, so dass wir vorsichtig hinauf und hinabsteigen. Nach einiger Zeit kann man dann auch schon den Fluß hören und kurz darauf eröffnen sich vor uns die natürlichen Pools mit kristallklarem Wasser in wunderschönen hellblauen Tönen.

Etwas weiter flussaufwärts balancieren wir ein kleines Stück über die teilweise sehr glitschigen Steine in den Fluß zum kleinen Wasserfall.

Auf dem Rückweg gönnen sich einige von uns dann eine Abkühlung in den Pools und genießen dabei die wunderschöne Aussicht. Hier wird einem wieder einmal bewusst, wie schön ein Ort sein kann, wenn er noch noch von Touristenhorden überlaufen ist. Einfache Umkleiden, ein paar Schließfächer und ein simpler Steg, mehr braucht es hier nicht.

Am Nachmittag fahren wir dann zurück zum Hotel.

Abends geht's dann mit unseren Fahrern ins benachbarte Städtchen zum Essen. Wir wollen schließlich auch mal was landestypisches Essen.

11Sept
2024

Von Coban nach Copan

Heute geht es von Cobán nach Copán in Honduras.

Schon früh am Morgen starten wir unsere Reise mit dem Bus; es steht uns wieder eine laaange Fahrt bevor. Mittags erreichen wir dann schließlich die Grenze, wo wir den Bus verlassen und die Einreiseformalitäten erledigen. Erst einmal müssen wir in die Schlange für die Ausreise aus Guatemala, was sehr schnell geht: Stempel rein und wir sind raus. Honduras hingegen stellt sich da ganz schön an: Fotoaufnahme, Fingerscans und minutenlanges Wichtiggucken auf den Monitor. Die ganze Prozedur kostet uns 30min und morgen steht uns dann das gleiche Spiel rückwärts bevor. 😩

Bevor wir das heutige Besichtigungsprogramm starten, checken wir zunächst im Hotel ein und gehen Mittagessen.

Der ein oder andere wundert sich vielleicht, warum ich hier so wenige Fotos vom Essen poste, ganz einfach: Das Essen unterscheidet sich oft nicht besonders von den Dingen, die wir sonst so essen.


Dann geht es in den nicht weit gelegenen archäologischen Park von Copán.

Copán war eine bedeutende Stadt der Maya während der klassischen Periode (etwa 250 bis 900). Im 8. Jahrhundert erlebte sie ihre Blütezeit, wurde bald darauf jedoch verlassen und verfiel, wie die meisten anderen Maya-Städte im Tiefland der Halbinsel Yucatán.

 

Copán wird durch die im Zentrum gelegene „Hauptgruppe“ dominiert, eine zentral gelegene Ansammlung von Gebäuden und auch Gebäudekomplexen mit einer Fläche von rund 12 Hektar. Sie wird wiederum durch eine große freie Fläche in eine nördliche und eine südliche Hälfte geteilt. Der nördliche Teil umfasst mit drei Stufenreihen, an die sich mehrere Plattformen anschließen, den „Großen Platz“, auf dem mehrere Stelen mit in Maya-Hieroglyphen verfassten Inschriften stehen. Die sogenannte Akropolis bildet dagegen neben einigen kleineren Bauten den Südteil der Hauptgruppe und besteht aus einer Vielzahl von Terrassen und Plattformen, auf denen sich wiederum weitere Gebäude erheben. Von der großen Fläche, die die Hauptgruppe teilt, führen zwei mit Kalk bedeckte Dammstraßen in nord-südlicher und ost-westlicher Richtung zu vier großen Wohngebieten, die vor allem von Adeligen bewohnt wurden. Dort lebte auch deren Hofstaat und eine Vielzahl von Handwerkern; der Herrscher der Stadt wohnte allerdings in seiner Residenz in der Hauptgruppe. Das einfache Volk besaß als Unterkünfte nur einfache Pfahlbauten, von denen leider nichts mehr erhalten ist.

Wir beginnen unseren Rundgang in südlicher Richtung, wo wir zunächst scheinbar nur Hügel sehen können. Diese sind, so wei man, verfallene Gebäude, die aus Zeit- oder Geldnot noch nicht wiederhergestellt wurden, oder aber so zerstört sind, dass eine Restaurierung nicht möglich ist.
Erster Stop: Akropolis
Den Großteil der südlichen Hälfte der Hauptgruppe nimmt die fast exakt in Nord-Süd-Richtung ausgerichtete Akropolis ein. Sie hat einen annähernd rechteckigen Grundriss und war zur Zeit der Maya das religiöse und politische Zentrum der Stadt. Die Akropolis ist ein Konglomerat aus vielen einzelnen Gebäuden, Plattformen und Terrassen, die alle zu verschiedenen Zeiten errichtet wurden. Die meisten Bauten sind um zwei Plätze gruppiert, den östlichen und den westlichen Hof, zwischen denen sich der massive Tempel 16 erhebt. Im Süden schließt sich eine Ansammlung von wesentlich kleineren Wohnhäusern an, die einen Platz umschließen.


Leider überschatten dunkle Wolken und lautes Grollen unsere Besichtigung. Weshalb wir ein schnelleres Tempo anstreben und daher nur wenig Zeit bleibt die einzelnen Tempel und Stelen genauer zu betrachten.

Zweiter Stop: königliche Residenz

Dieser Bereich wird fälschlicherweise oft als "der Friedhof" bezeichnet, weil hier viele Gräber gefunden wurden. Grund dafür ist aber, dass die Mayas ihre Toten in der Nähe begraben haben, wo sie wohnten ( quasi im Garten des Hause ). Bewohnt wurde der Bereich von hohen Beamten, den diese hatten Häuser aus Stein im Gegensatz zu der einfachen Bevölkerung, die in Holzhäusern lebte. 

Auf dem Weg zum nächsten Platz beginnt der Regen, zunächst noch leicht und recht erfrischend.

Dritter Stop: Tempel 26- Die Hieroglyphentreppe
Doch schon bald nimmt der Regen immer mehr Fahrt auf, so dass uns nichts anderes übrig bleibt als einen geschützten Ort zu suchen. Zum Glück ist der Tempel 26 vor Witterung durch einen großen Überbau geschützt.

Am Nordrand der Akropolis steht der zwischen 738 und 756 erbaute Tempel 26. Diese Stufenpyramide ist vor allem wegen der Hieroglyphentreppe bekannt, die an der Frontseite zu dem kleinen Heiligtum an der Spitze des Tempels führt. Die 2200 Hieroglyphenblöcke, verteilt auf 55 Stufen, berichten von der Geschichte Copáns, beginnend mit dem Begründer der Herrscherlinie der Stadt. Die Treppe stellt in ihrer Gesamtheit den längsten in Stein gemeißelten Text in Maya-Schrift dar.

Im Treppenaufgang stehen sechs Figuren, die Könige von Copán darstellen, leider ist die Treppe durch mehrer Erdbeben stark beschädigt worden, so dass die Figuren nicht mehr sichtbar sind. Gut erhalten sind jedoch die Hieroglyphen an den Seiten.


Etwa 40 Minuten verharren wir unter dem Dach bis der rege. Soweit nachgelassen hat, dass wir unsere Besichtigung fortsetzen können. Einziges Problem: Die Wiesen, die wir durchqueren sind komplett geflutet.

Vierter Stop: Ballspielplatz
Der Spielplatz von Copán für das mesoamerikanische Ballspiel ist nach der Anlage in Chichén Itzá der zweitgrößte, der je im Gebiet der Maya entdeckt wurde. Er liegt in der freien Fläche, die die beiden Hälften der Hauptgruppe trennt.


Fünfter Stop: Großer Platz

Der große Platz beherbergt eine Vielzahl großer Stelen auf denen die Könige abgebildet sind. An den Seiten befinden sich Hieroglyphen, die die besonderen Taten der Könige beschreiben. Für mich vor allem sehr gut zu lesen: die Angaben zu Daten ☺️



Noch leicht durchnässt fahren wir zurück zum Hotel. Da der Regen aufgehört hat und es ja immer noch schön warm ist (im Gegensatz zu "deutschem" Regen, der scheinbar nie aufhört und immer ne Abkühlung mit sich bringt ), genießen wir noch den Pool, bevor wir einen kleinen Rundgang machen und zu Abend essen.

Den Burrito kann kein Mensch komplett aufessen 🙈.