28Juli
2024

Sanur

Der Morgen beginnt mit einem etwas melancholischen Beigeschmack. Nach zwei Wochen in ständiger Gesellschaft breche ich jetzt im Alleingang auf nach Sanur.

Ein letzter Blick auf das Hotel.

Ein kleines Frühstück. Ich bin und werde nie ein Frühstücksmensch sein! Warum gibt es keine Rundreisen mit Übernachtung und Abendessen 😩. So viel Auswahl und mein Magen will morgens nicht viel genießen.

Im neuen Hotel angekommen muss ich leider noch warten bis mein Zimmer fertig wird. Halb so schlimm, schwimmen gehen kann ich eh nicht, wir haben mal wieder Ebbe.

Also mache ich es mir vor dem Restaurant gemütlich, genieße den Ausblick und schreibe meinen Blog.

Ich habe mir eigentlich vorgenommen, jeden Tag die Bilder zu sichten und den Blog aktuell zu halten, doch dazu blieb nicht viel Zeit. Wenn ich die Wahl habe mit netten Menschen irgendwo gemütlich zu sitzen, zu quatschen und Zeit zu verbringen oder mich um den Blog zu kümmern, dann fällt die Wahl nicht schwer.

Jetzt hier alleine im Hotel hab ich Zeit auch die Bilder zu sichten, die in der Gruppe geteilt wurden und den Blog zu komplettieren, zumindest teilweise. Es sind in den letzten Wochen unglaublich viele Eindrücke zusammengekommen, die niedergeschrieben werden wollen.

Während der nächsten zwei Stunden kommt auch so langsam das Wasser zurück. Blöd nur, dass ich gleich wieder los muss. Baden fällt also erstmal aus.😔


Kurz vor eins kann ich endlich aufs Zimmer. Schnell frisch machen und dann geht's los. Heute wird gekocht.

Mit dem Privatfahrzeug werde ich im Hotel abgeholt und fahre ca. 1std nach Jehem.

Dort angekommen müssen wir zunächst leise sein. Gerade wird im Tempel eine Segnungszeremonie durchgeführt. Die Familie ist so nett und lässt mich, nachdem ich mir einen Sarong der ältesten Tochter umgebunden habe, bei der Zeremonie dabei sein.


Dann geht's aber zurück ins "Wohnzimmer" /Kochbereich. Ich bin schließlich zum Kochen hier, nicht zum Beten 😉

Wir kochen heute Nasi Campur. Das ist eine Reisspeise ( Nasi) mit gemischten Beilagen ( Campur). Mein Indonesisch wird immer besser. Ich kann zwar immer noch nicht "Guten Tag", "Aus Wiedersehen" oder "Danke" sagen, aber die Speisekarte lesen klappt schon mal. Man muss sich im Leben auf das Wichtige beschränken, das Essen 🤪

Wir gehen zunächst gemeinsam die Zutaten durch, leider auf Englisch, deshalb bin ich mir nicht immer ganz sicher, welche Gewürze für welches Gericht genutzt werden.

Bevor wir mit dem Kochen loslegen muss aber die wichtigste Frage geklärt werden: Wie scharf darf es sein. Für mich gerne feurig 🌶️🌶️🌶️
Im Gegensatz zu der Küche auf Java, wo ich immer wieder nachwürzen müsste, damit das Essen scharf ist, kochen die Balinesen vom Grund auf viel schärfer. Für alle Nicht-Scharf-Esser daher der Tipp: Bestellt lieber Soßen separat oder bittet um ein Gericht, dass nicht scharf ist. Den, wer mich kennt weiß, wenn ich schon etwas Schärfe schmecke, dann raucht so manchem der Kopf 🥵

Erste Beilage: Tum


Zunächst müssen die Gewürze im Mörser zukleiner werden, anschließend kommen auch die Bohnen dazu. Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und Ei gebunden, wird die Paste dann in einem Körbchen gedünstet.

Diese Zubereitung hat mir leider nicht so gemundet. Vielleicht, weil sie sich hier noch nicht getraut hat viel Chili reinzumachen und die Füllung deshalb etwas fad war. Man traut Europären nicht zu scharf zu essen. 🤪

 

Zweite Beilage: Maisplättchen

Auch hier ist ersteinmal harte Arbeit angesagt. Die Gewürze und ein Teil des Maises werden zerstampft. Mit Koriander, Salz, Pfeffer und Ei gebunden und dann in Fett ausgebacken. Diese Dinger sind der Hammer. 😋😋

 

Dritte Beilage: Bittermelone oder Bittergurke

Die Bittergurke wird mit ordentlich gehackten Knoblauch und Chile im Wok gebraten. Etwas Ei zum Abbilden, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und fertig ist ein leckeres Gemüsegericht. Leicht bitter und super lecker. Ich weiß, ich wiederhole mich 🙈

 

Vierte Beilage: Ayam-Spieße

Grundlage hier: Jede Menge Chili und dazu Kokosnusszucker. Mit Salz, Pfeffer, Öl und Ketchup abgeschmeckt, werden die Fleischstücke auf dem Grill gebraten. Statt Holzkohle werden hier Kokosnussschalen verwendet.

Der aufmerksame Leser wird beim Bild ins Grübeln gekommen sein und sich denken: Wo ist hier der Ketchup zusehen? 🤔

Unter Ketchup versteht man hier nicht die uns bekannte Tomatensoße, sondern meint die ursprüngliche Bedeutung des Wortes: eingedickte Sojasoße. Also Vorsicht bei Rezepten, die man im Internet findet! ☺️

 

fünfte und sechste Beilage: Süßscharfe Bohnen und Sojasprossensalat.



Das Essen ist angerichtet. Typischerweise wird auf Matten sitzend gegessen. Guten Appetit 😋 




Nach einer halben Ewigkeit durch die immer vollen Straßen Balis komme ich im Hotel an. Noch etwas am Blog schreiben ( dauert oftmals länger als ich dachte ☺️) und dann die Gegend erkunden.

Das Hotel wird vom Strand durch eine Promenade getrennt. Diese schlendere ich am Strand entlang. Überall findet man hier kleine und große Restaurants und Bars, in denen teilweise Livemusik gespielt wird.


Zwischen den Restaurant befindet sich eine kleine Auffangstation für Schildkröten. Ich hoffe, die kriege ich bei Tauchen auch in freier Wildbahn noch zu sehen.