24August
2024

Siem Reap 2

Heute morgen heißt es extrem früh aufstehen. Um 4.45h geht es mit dem TukTuk los zum Sonnenaufgang am Angkor Wat 🥰

Ein schöner Anblick, wären da nicht die Horden von Menschen, die das auch sehen wollen. Nur Glück, dass gerade Nebensession ist.


Ein letzter Blick auf den Tempel aus der Ferne bevor es wieder zurück zum Hotel geht, das Frühstück wartet.


Nach einer Frühstückspause geht es dann wieder zurück zur Tempelanlage.

Erste Station: Angkor Wat

König Suryavarman II., der Vishnu als höchste Gottheit verehrte, ließ das majestätische Bauwerk wahrscheinlich als Staatstempel in der ersten Hälfte des 12.Jhs errichten, später diente es als Grabmal, dies erkennt man daran, dass, im Gegensatz zu allen anderen Tempelanlagen Angkors, der Eingang nach Westen ausgerichtet ist.

Das Kloster symbolisiert mit perfekter Geometrie den Götterberg Meru und das hinduistische Universum, das jeder Besucher nach dem Eingangsportal durchschreitet.

Die gesamte Anlage ist von einem 190m breiten Graben umgeben, der das Meer symbolisiert. Über eine fast 500m lange Sandsteinbrücke mit siebenköpfigen Nagaschlangen können die "irdischen" Besucher das Heiligtum durch das Eingangsportal erreichen.

 

Im Innenraum kann man viele junge Paare beim Fotoshooting beobachten, die ihre Hochzeitsfotos hier anfertigen lassen.


Entlang eines gepflasterten Weges wandern wir in Richtung Haupttempel. Die parkähnliche Anlage hat nur noch wenig mit dem ursprünglichen Aussehen gemein. Zu Angkor Wat hatten nur der König, Priester und Beamte sowie Bedienstete Zutritt - insgesamt vermutlich 20000 Menschen. Diese lebten in Holzhäusern auf den Areal, leider ist davon aber nichts mehr übrig.

Vorbei an den rechts und links noch erhaltenen Bibliotheksgebäuden erreichen wir die kreuzförmige Ehrenterasse sowie das Portal, das in den eigentlichen Tempel führt.

Die erste Etage des Tempels ist von einer Galerie umgeben, die links und rechts um das Tempelzentrum herumführt und mit einem 800m langen Flachrelief gestaltet ist, das Szenen aus dem Alltag Angkors und aus der Sagenwelt des indischen Ramayana und Mahabharata beinhaltet. 

Auf der zweiten Ebene wandert man durch eine Galerie, die mit schönen Verziehrungen gestaltet ist und früher jede Menge Statuen beherbergte. Die meisten davon sind leider entwendet oder zerstört worden, oder befinden sich heute im Nationalmuseum.


Über Innenhöfe und halsbrecherisch steile Treppen gelangen wir auf der dritten Ebene zum geometrischen Mittelpunkt in 42m luftiger Höhe mit atemberaubendem Panorama: den 60m hohen Zentralturm in Lotusknospemform.

Oben angekommen können wir durch den quadratischen Galeriegang entlang gehen. Auch dieser ist von wunderschönen Wanddekorationen und einigen Statuen geschmückt.



Der mittlere Turm, der sogenannte Wohnsitz der Götter, ist von allen vier Himmelsrichtungen durch Torgänge erreichbar. Einst beherbergte er eine vergoldete Vishnustatue. Heute jedoch findet man dort vier Buddhastatuen in unterschiedlichen Posen.

Im unteren Bereich des großen Heiligtums nutzen wir noch schnell die Gelegenheit an einer Segnungszeremonie teilzunehmen.


Danach verlassen wir das Gelände durch den hinteren Ausgang.


Betrachtet man die riesigen Bäume, die das Areal umgeben, dann kann man sich gut vorstellen, dass diese riesigen Tempel vom Urwald verschluckt so lange unentdeckt blieben.

Zweite Station: Ta Prohm ( "Tomb Raider Tempel" )

Von den Wurzeln der Kapok-Baumriesen und Würgefeigen überwuchert, gesprengt und gleichzeitig zusammengehalten, herrscht zwischen den Trümmerbergen, den Türmen und schiefen Türstürzen eine geradezu verwunschene Atmosphäre.

Weil das 1186 von Jayavarman VII. erbaute Kloster mit Absicht von der Restaurierung ausgeschlossen wurde, ist dies heute einer der faszinierendsten und stimmungsvollsten Orte in Angkor und zeigt, wie vergänglich die Bauwerke sind.

Schon vor dem Tempelgebäude wird deutlich, dass hier der Dschungel Einzug gehalten hat.


Im quadratischen Innenraum wechseln sich von Bäumen umschlungene Ruinen ab mit prunktvoll verzierten Torbögen, Wandfresken und Überreste von Statuen. Einst lebten hier rund 12000 Menschen, darunter viele Mönche.



Der Tempel diente 2000 als Kulisse für den Film "Tomb Raider". Hollywood ließ seine Lara Croft per Fallschirm auf den Phnom Bakheng landen, und von echten Mönchen segnen und im Ta Prohm über (Sryropor-) Balustraden hechten.


Mein Highlight in diesem Tempel war jedoch ein Schmetterling, der mich zunächst einige Zeit umflatterte und ich dann auf meiner Hand niederließ. Schon kurz zuvor war ein kleiner Falter auf meinem Finger gelandet, doch kurz danach wieder fortgeflogen.

Dieser jedoch fand nach einigem Suchen scheinbar den richtigen Ort und blieb auf meiner Hand sitzen.

Er störte sich auch kein wenig daran, dass ich die Besichtigungstour fortgesetzte und ihn einfach durch den Tempel spazierenführte 🥰 ( ob das wohl was mit der Segnung von eben zu tun hatte? 🤔 Miriam hat sich nicht segnen lassen und bei ihr war kein Schmetterling q.e.d. 🧐)



Mit diesen Bildern endet unsere Besichtigung von Angkor.

Fazit: Angkor Wat und das gesamte Gelände sind wirklich einen Besuch wert, nehmt es aber viel Zeit. Wir waren jetzt fast zwei Tage hier und es gäbe noch soooooo viel mehr zu sehen. Hätte gerne noch ein oder zwei Tage hier vor Ort gehabt um den Rest zu sehen.

Den Nachmittag genieße ich nochmal die Poolanlage und dann geht's zum Essen. 

Heute wird's nochmal experimentell: Neben der nationalen Spezialität "Rindfleisch Lok Lak" (unten im Bild) probiere ich heute Schlange.

Was soll ich sagen: Schlange ist zwar geschmacklich nicht schlecht, aber da ist zum einen neben Knorpel fast nichts dran und zum anderen ist es ganz schön zäh. Ist also meiner Meinung nach nicht so empfehlenswert.

Wissenwert: In Kambodscha wird Zitronengras gerne in Scheiben geschnitten mit ins Essen gemischt. Das sehr trockene harte Kraut ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig.