24Juli
2024

vom Mount Bromo nach Kalibaru

Schon in der Nacht merkte man, dass wir hier auf über 2000m Höhe sind. Trotz Wolldecke und warmer Überdecke hab ich die Nacht ganz schön gebibbert. Vielleicht ganz gut so, da fiel es einem nicht ganz so schwer aufzustehen, als der Wecker um 2.30h klingelte.

Um 3h morgens wirkt die Landschaft wie im Skiurlaub.


Und so sind auch einige angezogen. Dabei haben wir es ganz 11grad.


Mit dem Jepp geht es durch die neblige dunkle Landschaft zum Aussichtspunkt. Mein einiger Gedanke: Hoffentlich sieht der Fahrer mehr als ich 😧.

Über 700 Jepps wollen ihre Kunden auf den Berg bringen, so dass es schon bald heißt: Aussteigen, die Straße ist voll. Die nächsten Kilometer müssen wir uns zwischen den Jepps  hindurch schlängeln. Immer wieder müssen wir Pausen einlegen, nicht nur die dünne Höhenluft und der steile Berg machen uns zu schaffen, sondern vor allem die dicke Luft voller Abgase. Wo die Jepps nicht mehr weiter kommen, da machen die Motorradtaxis ihr Geld. Wer will kann sich mit diesen hochfahren lassen.

Je weiter hoch wir kommen, desto enger wird der Weg zwischen den Autos. Drei Jepps nebeneinander passt mindestens.

Wir erreichen den Aussichtspunkt, als das erste Morgenrot am Horizont erscheint.


Eindrucksvoll zeigt sich uns am frühen Morgen die Urlandschaft des gewaltigen Tengger-Kraters, in dessen Mitte sich der Sockel des Mount Bromo erhebt.


Wie ein Wasserfall fliegen die Wolken über die Täler.

Postkartenmotive, die nicht mal im Ansatz die Schönheit dieser Aussicht einfangen können. Ich bin ja kein großer Fan von Bergen, aber selbst ist war fasziniert.


Kurz vor dem Rückweg zeigte uns der Berg nochmal schnell, dass er alles andere als inaktiv ist.


Nach 1,5std ist das Spektakel beendet und wir machen uns weiter auf den Weg.

Durch die von Lavaasche bedeckte Landschaft setzen wir unsere Abenteuerfahrt mit den Jepps fort in Richtung Bromo.


Die Fahrt dauert nicht lange und dann kommt der anstrengende Teil. Circa eine Stunde wandern wir durch den Lavasand ( und das in Turnschuhen 😩). Der ersten Zeil der Strecke ist mehr oder weniger eben und liegt in den Wolken, so dass man nicht erahnen kann, welche Stecke noch vor uns liegt. Wer schlau ist nimmt sich ein Pferdetaxi.

Nicht gerade wenige Tiere laufen an uns vorbei, so dass wir schon sehr bald von einer feinen Staubschicht bedeckt sind.


Als sich die Muskeln so langsam melden taucht in der Nebelwand ein Gebäude auf. Ein hinduistischer Tempel. Wer im Bus aufgepasst hat weiß, da liegt noch eine ganze Strecke vor uns. Das Gelände wird immer steiler und hügeliger. Mittlerweile klinge ich wie eine Dampflok und jeder einzelne Muskel schmerzt. 


In der Ferne sieht man endlich die Treppe, die den Krater hinaufführt. Ziel im Blick behalten und durchziehen. Die Pausen werden immer häufiger und die Motivation immer kleiner.


Bei der Treppe angekommen wird erstmal eine kleine Pause gemacht. Die Jacke habe ich schon auf dem ersten Stück ausgezogen, jetzt weicht auch der Pulli. Die Sonne und die Anstrengung haben ihre Folgen. Also Hose hochkrempeln und auf geht's, es bleibt ja NUR eine Treppe. Die ersten vier Stufen gehen noch gut, doch dann merkt man wieder den Muskel. Da hilft nur Zähne zusammenbeißen und sich bis zu dem ersten "Balkon" hochkämpfen, da kann man dann auch ne kleine Pause einlegen. Von Balkon zu Balkon durchkämpfend ist der Kraterrand endlich erreicht. Vollkommen erschöpft erreiche ich die letzte Stufe in der Vorfreude an ein Geländer angelehnt die Aussicht zu genießen und wieder zu Atem zu kommen.

Doch dann der Schock. Nur an einigen Stellen ist ein mehr oder weniger intaktes Gelände als Abgrenzung ins Kraterinnere vorhanden. Auf der anderen Seite des schmaler Weges ist überhaupt keine Absperrung. Mit zitternde Knien und voller Panik suche ich mir eine mehr oder weniger sichere Stelle um einen kurzen Blick in den Krater zu werfen.


Der Weg zurück ist dann zum Glück körperlich nicht so anstrengend und dauert deutlich kürzer.


Im Hotel geht es dann schnell zum Frühstück. Um 10h ist nämlich wieder Abfahrt. 

Bei der Abfahrt mit dem Minibus sieht man erst wie steil die Berge und üppig die Vegetation hier ist.

An Tabakhäusern vorbei geht die 6stündige Fahrt zu unserem nächsten Hotel, genug Zeit um im Bus die verpassten Stunden Schlaf nachzuholen.