20Juli
2024

Von Bandung nach Yogyakarta

Heute morgen geht es früh los. 6.45h Abfahrt am Hotel. Es erwartet uns eine 7stündige Zugfahrt.


Der Eintritt in den Bahnhof ist nur mit gültigem Fahrschein möglich. Dieser kann nur unter Vorlage eines Personalausweises gekauft werden um Schwarzmarkt zu verhindern. Jedoch prüft meiner Meinung nach keiner die Ausweise beim Eintritt 🤔


Der Babnhof ist, wie alle öffentlichen Gebäude, die wir gesehen haben super sauber und liebevoll gestaltet.


Wir reisen erste Klasse. Der Zug ist super modern und hat Sitze, da kann man im Flugzeug nur von träumen. Jede Menge Beinfreiheit und die Sitze lassen sich nach hinten klappen, so dass man gemütlich chillen kann.

Auf dem Weg von Bandung nach Yogyakarta. 
begleiten uns wunderschöne Landschaftsszenarien.

Auch fürs leibliche Wohl hat unsere Reiseleiterin gesorgt und am Vortag Essen in einem Restaurant in Banjar bestellt. Der Zug hält dort für einige Minuten, so dass der Lieferjunge uns das Essen bis zum Zug bringen kann. Sowas kann nie funktionieren, wenn man nicht mit der Deutschen Bahn unterwegs ist. Pünktlicher Zug = warmes Essen.

In Kroya angekommen geht es mit unserem Bus weiter zum Borobudur Tempel.

Dieser ist mit 25,51ha die größte buddistische Tempelanlage der Welt und zählt zu den 7 neuen Weltwundern. Zutritt nur in Tempelschuhen. Nicht die bequemsten Schuhe 🙈


Gebaut wurde die kolossale Pyramide, die keine Innenräume hat, vermutlich zwischen 750 und 850 während der Herrschaft der Sailendra-Dynastie. Als sich das Machtzentrum Javas im 10. und 11. Jahrhundert nach Osten verlagerte, geriet die Anlage in Vergessenheit und wurde von vulkanischer Asche und wuchernder Vegetation begraben. 1814 wurde sie wiederentdeckt; im Jahr 1835 brachten Europäer sie wieder ans Tageslicht. Ein Restaurierungsprogramm von 1973 bis 1983 brachte große Teile der Anlage wieder zu früherem Glanz.

Von außen gesehen erinnert der Borobudur an einen gemauerten Hügel. Seine Struktur besteht aus sechs quadratischen Ebenen, drei kreisförmigen Terrassen und einem zentralen, die Spitze bildenden Stupa. 


Gemäß der buddhistischen Kosmogonie ist das Universum in drei Welten unterteilt: Ārūpyadhātu, Rūpadhātu und Kāmadhātu. Kamadhatu, die „unterste“ Welt, ist die Welt der Menschen, die „Sinnenwelt“.

Rupadhatu ist die Übergangswelt, in der die Menschen von ihrer körperlichen Form und weltlichen Angelegenheiten erlöst werden, die „Feinkörperliche Welt“.

Arupadhatu schließlich, die Welt der Götter, ist die Welt der Perfektion und der Erleuchtung, die „Unkörperliche Welt“.

Die Architektur des Borobudur wurde in Übereinstimmung mit dieser Kosmologie gestaltet. Jeder Teil des Monuments ist einer anderen Welt gewidmet.

Das Kamadhatu ist eine große rechteckige Wand außen am Fuß des Monuments. Die Reliefs auf dem Kamadhatu wurden mit einer Extrawand abgedeckt, bevor sie komplett fertiggestellt wurden. Es gibt zwei Theorien für diese zusätzliche Wand: 1. Die gesamte Struktur begann zu rutschen und brauchte eine Stütze. 2. Möglicherweise wurden die dargestellten Szenen später als zu freizügig empfunden.

Über dieser Basis erhebt sich das Rupadhatu, das aus vier rechteckigen Terrassen mit Prozessionswegen besteht, die mit zahlreichen Statuen und 1300 szenischen und 1200 figurativen Reliefs dekoriert sind, darunter 120 Hauptreliefs, die das Leben des Buddha dargestellt, wie es in der Lalitavistara, einer Schrift aus dem Sanskrit, überliefert ist. Auf derselben Galerie beginnt ein weiterer Zyklus, der auf der zweiten und dritten Galerie fortgesetzt wird und in 720 Reliefs die Erzählungen der 500 früheren Existenzen Buddhas illustriert. Die Reliefs der zweiten bis vierten Galerie zeigen dazu parallel die Suche Sudhanas nach Weisheit und Erleuchtung. 



Darüber erhebt sich das Arupadhatu, bestehend aus drei kreisförmigen Terrassen, in deren Zentrum sich eine große glockenförmige Kuppel erhebt. Vor der endgültigen, obersten Ebene, dem Arupadhatu, müssen wir durch Doppeltore zwischen der dritten und der vierten Terrassenebene gehen. Diese werden die doppelten Tore von Nirwikala genannt.

Nachdem wir diese Tore passiert haben, verlässt unser Körper die materielle Gestalt, die des Rupadhatu, und geht in den körperlosen Geist über, das Arupadhatu. Das Nirwikala ist das letzte Tor, das zu der höchsten endgültigen Stufe des Buddhismus führt. Sobald wir das Arupadhatu betreten, haben wir ein befreites und offenes Gefühl, anders als in den eingegrenzten, rechteckig verlaufenden Korridoren der Terrassen weiter unten. Vor uns liegen nun drei kreisförmige Terrassen.

Auf den Terrassen sind 72 mit Gittersteinen aufgebaute Stupas geometrisch angeordnet, die jeweils Statuen des Buddha Vajrasatwa beinhalten.


Leider fehlen bei vielen Buddhafiguren die Köpfe. Diese sind von Plünderern in alle Teile der Welt gebracht wurden und stehen heute in Privatsammlungen oder Museen.



Nach einem langen und erlebnisreichem Tag geht es schließlich ins Hotel.


Heutiges Abendessen - Alles vom Hähnchen. Mein eindeutig größte kulinarische Abenteuer auf Java.