18August
2024

Von Hue nach Ho Chi Minh Stadt

Nach einer sehr kurzen Nacht geht es um 6h morgens ab zum Flughafen. Frühstück gibt es heute nur als Lunchpaket, gut so, dann kann ich wenigstens später vernünftig frühstücken.

Schon um 8h geht unser Flug nach Saigon oder Ho Chi Minh Stadt, wie es heute heißt.

Am Flughafen werden wir von der neuen Reiseleiterin abgeholt und fahren etwas außerhalb von Saigon zu den einzigartigen Tunnelsystems von Cu Chi, das während des Vietnamkriegs mit bloßen Händen erbaut wurde. Das Tunnelsystem ist mehrere Kilometer lang und erstreckt sich Stellenweise über drei Etagen bis zu 8m tief ins Erdreich. 

Nach einem kurzen Einführungsfilm spazieren wir durch die Anlage. Erster Stop ist an einem unspektakulären Blätterhaufen. Erst bei näherer Betrachtung fällt die hölzerne Einstiegslucke auf: Ein Eingang zum Höhlensystem. Der Deckel des Tunnels ist übrigens aus Holz, weil dieses sich bei Feuchtigkeit ausdehnt und somit in der Regenzeit verhindert, dass die Tunnel geflutet werden. Die Eingänge sind so winzig, dass sogar unsere schlanken Jungs Probleme haben hineinzupassen.

In einem 100m langen Stück sind die Tunnelwände verbreitert und erhöht worden, so dass auch wir einmal durch die Tunnel kriechen können. Der Tunnelguide bewegt sich fast mühelos durch den Gang, bei uns sieht es da schon anders aus. Zum Glück gibt es nach 20m den ersten "Notausstieg". Die Enge und die Dunkelheit sind nichts für mich. Noch Minutenlang zittern meine Beine und mein Puls rast. Unvollstellbar, dass die Menschen in diesen Systemen nicht nur gekämpft haben, sondern gelebt haben. Wir sehen Küchen, Krankenhaus, Nähereien und viele weitere Gebäudenachbauten.


Um Eindringlinge fern zuhalten und feindliche Solaten zu töten, nutzen die Vietkom Waffenreste und Bambusstangen, aus denen sie raffinierte und vor allem tödliche Fallen bauten, die versteckt im Boden, an Bäumen, hinter Haustüren oder auf Feldern lauern konnten.



Um die Feinde zu verwirren, stellten die Vietnamesen aus alten Reifen sandallen her, die so beschaffen sind, dass man rückwärtige Fußabdrücke hinterließ. So wusste der Feind nie genau, aus welcher Richtung die Soldaten kamen.

Generell ist die Anlage sehr schön gemacht und man kann viel erfahren und sehen. Was meiner Meinung nach jedoch absolut Fehl am Platz ist, befindet sich mittig der Anlage: Hier kann man mit unterschiedlichen Waffen schließen. 

Nach einem kleinen Snack ( Maniok mit Tee) fahren wir zurück nach Ho Chi Minh Stadt.

Dort machen wir in der Stadt noch ein paar Fotostops.

Zunächst am Wiedervereinigungspalast, dann an der Hauptpost, an der NotreDame von Saigon (leider immer noch im Bau) und schließlich am Opernhaus.


In der Nähe der Fußgängerzone schauen wir uns das Rathaus an. Davor steht, wie fast überall präsent eine Statue von Onkel Ho.


Im Hotel genießen wir Pool und Whirlpool im Abendlicht bevor es zum Abendessen geht.

Das frühe Aufstehen liegt uns allen noch in den Knochen.