22August
2024

Von Phnom Penh nach Siem Reap

Heute morgen geht's wieder extrem früh los. Wir haben eine ca. 6std Fahrt nach Siem Reap vor uns. Zum Glück haben wir einen extrem großen Bus, so dass jeder von uns eine ganze Reihe (4Sitze) für sich einnehmen kann, da kann ich voll ausgestreckt die Fahrt verschlafen. 🤪

Erster Zwischenstopp für eine "Toilettenpause" ist der Spinnenmarkt - ein Albtraum 😥

Sobald der Bus seine Türen öffnet stützen eine Horde kleiner Kinder bewaffnet mit Bananen- und Vogelspinnen auf uns zu und wollen sie uns auf den Körper legen. Bevor die nicht verschwinden, setze ich keinen Schritt aus dem Bus, da verzichte ich gerne auf meine Zigarette. Mit Hilfe des Busfahrers, der die Kinder mit bestimmten Worten verscheucht, kann ich aus dem Bus. Doch jetzt heißt es, bloß in Bewegung bleiben und nicht in die Nähe einer Gruppe kommen, die Kinder sind überall und die Spinnen auch. Deutlich lieber sind mir die Stände, an denen neben getrockneten Früchte, die Spinnen frittiert angeboten werden: Frittierte 🕷️ = gute 🕷️

Sobald wir die Großstadt verlassen, ändert sich das Bild gravierend: Moderne Hochhäuser weichen ärmlichen Stelzenhäusern und saubere Straßen buckeligen Wegen.
Nach einer weiteren Pause, in der ich mich spinnenfrei um einen Mittagssnack kümmern kann, erreichen wir gegen 13.30h unsere nächstes Zwischenziel. Auf dem Tonle Sap See unternehmen wir mit einem Holzboot eine beschauliche Bootsfahrt.

Der Tonle-Sap-See ist der größte See Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde. Jedes Jahr im Juni ist dort ein in dieser Größenordnung weltweit einzigartiges Naturphänomen zu beobachten. Der Mekong führt zu dieser Zeit auf Grund der Monsunregenfälle und durch das Schmelzwasser aus dem Himalaya bis zu viermal mehr Wasser als in den trockenen Monaten. Da Kambodscha ein großteils sehr ebenes Land ist, drängt das Wasser des Mekong in den Tonle-Sap-Fluss, dieser wechselt daraufhin seine Fließrichtung. An dessen Ende füllen die Wassermassen nun das Becken des Sees. Während der trockenen Jahreszeit weist er eine Oberfläche von 2.600–3.000 km² auf, bis er auf circa 10.400 km² (inkl. umliegende Flusslandschaften: bis zu 25.000 km²) anwächst und bis zu fünfmal so tief ist (von 2–3 m auf 14 m). Erst im November, wenn der Mekong wieder weniger Wasser führt, wechselt der Fluss erneut die Richtung und das Wasser des Sees fließt langsam ab. Dieses Ereignis ist Anlass für das sogenannte Wasserfest, das in Phnom Penh mit riesigem Aufwand drei Tage lang gefeiert wird.

Auf dem See leben viele Fischer, entweder in Pfahlhäusern oder auf Hausbooten. Am Ufer kann man ganze Siedlungen sehen, in denen die Menschen sich mit dem Hochwasser der Region arrangiert haben. Die Häuser stehen auf riesigen Stelzen, bei Hochwasser sind die oberen Etagen per Boot direkt begehbar, in der Trockenzeit nutzen die Menschen den aus unter dem Haus als Garagen.


Nicht alle Häuser versprühen so viel Charm, man kann den Menschen ihre Armut ansehen. 

Die meisten von ihnen verdienen ihr Grld mit der Fischerei, einige auch auf ihren Reisfeldern, die in der Trockenzeit am Ufer des Sees bewirtschaftet werden können.


Auf dem See wohnen die Menschen in der Trockenzeit auf Hausbooten, diese werden in der Regenzeit jedoch ans Ufer gefahren, da auf dem See hohe Wellen und Unwetter drohen.


Das Leben hier ist komplett auf das Wasser eingestellt. So gibt es hier auf dem See oder am Ufer Supermärkte, Polizeistationen, Gotteshäuser und vieles mehr. Auf dem Wasser herrscht reges Treiben, so wie in der Stadt die Straßen gefüllt mit Motorrädern sind, schiessen hier die Boote an uns vorbei.


Nach der Bootfahrt ist es nicht mehr weit nach Siem Reap und somit unserem letzten Hotel der Reise. Es ist schön jetzt mal nicht jeden Tag aufs Neue den Koffer zu packen.


So langsam setzt sich bei allen die Müdigkeit durch, also genieße ich den Pool erstmal für mich alleine. Abendessen gibt's bei Chinesen um die Ecke ( Essen ist echt teuer in Kambodscha), keiner hat mehr die Kraft in die Stadt zu fahren. Da hilft auch nicht der Gedanke, dass wir morgen erst um 8h starten.