21Juli
2024

Yogyakarta: Sultanpalast und Prambanan

Heute startet um 8.30h ein anstrengendes Programm. Schon am frühen Morgen werden wir mit heißen Temperaturen verwöhnt. Endlich Wetter ganz nach meinem Geschmack.

Erster Tagespunkt heute: Der Sultanspalast


Der 1790 fertiggestellte Sultanspalast ist noch immer der Wohnsitz des Sultans, wird aber auch zu zeremoniellen Zwecken genutzt und ist seit dem 9.Sultan auch für Touristen geöffnet.

Emfangen werden wir von traditionellem Tanz der Wächter (ähnelt ein wenig TaiChi), die von dem uns schon bekannten Orchester musikalisch begleitet werden.

Bei der Vorführung handelt es sich jedoch nicht um einen Auftritt, sondern um ein täglich stattfindendes Training. Zwei "Trainer" gehen durch die Reihen und korrigieren Haltung und die richtige Schrittfolge.


Interessant sind auch die verwendeten "Notenblätter"

Ein Teil des Palastes wird noch als privater Wohnsitz der Sultanfamilie genutzt und ist natürlich nicht für Besucher geöffnet.

Die Architektur überzeugt durch fein gestaltete Verzierungen, ansonsten ist die Anlage jedoch nicht übertrieben protzig sondern eher unauffällig schlicht.
Musikpavilion

In den Gärten der Sultane können wir den Badebereich des ehermaligen Harems besichtigen. Dieser wird schon länger nicht mehr genutzt, obwohl der jetzige 10.Sultan der erste ist, der nur eine einzige Frau hat.

Während die Frauen unten gebadet haben, konnte der Sultan oben im Turm seine Frauen betrachten und gegebenenfalls einer eine Blume ins Wasser zuwerfen, um ihr zu signalisieren, dass er sie in seinen Privatgemächern sehen wollte.

Bei der Höhe musste man schon gut zielen, um auch wirklich die richtige Dame auszuwählen. Sicherheitshalber befindet sich der Badebereich für die Töchter des Sultans im abgegrenzten hinteren Bereich.


Im Palast arbeiten rund 3000 Palastwächter, die nicht nur als Sicherheitspersonal, sondern auch als Putzkräfte, Köche und vieles mehr arbeiten. Die Arbeit ist quasi ehrenamtlich, auch wenn sie eine kleinen finanzielle Entschädigung erhalten. Daher gehen die meisten von ihnen außerhalb des Palastes arbeiten. Seit der Regierungszeit des 9ten Sultans dürfen die Familien der Wächter, die schon lange im Dienste des Sultans arbeiten, in der Palastanlage wohnen. So wurden aus den idyllischen Gärten des Palastes verwinkelte Gässchen in denen sich zahlreiche Geschäfte und Wohnhäuser befinden.

Ein kulinarischer Tipp: Wingko, ein Kokos-Reismehl-Küchlein.

Kleiner Funfact: In Indonesien haben die Häuser keine Briefkästen. Jedes Dorf, Bezirk oder Wohnkomplex wählt einen Nachbarschaftswächter. Dieser wird aufgesucht bei Streitigkeiten, koordiniert die Nachbarschafzswache und ist zuständig für die Post. Der Briefträger gibt also alle Briefe bei ihm ab und er verteilt diese dann an die einzelnen Menschen.

Übersichtsliste über die Nachbarschaftsvorsteher.

Anschließend machen wir eine Fahrt mit der Motorad-Rikscha. Wo normalerweise eine ganze Familie Platz nimmt, transportiert man uns einzeln. Liegt nicht am Gewicht, sondern an unserer Größe 😉. Im Gegensatz zur Fahrradrikscha bekommen wir hier ordentlich Speed und wuseln uns durch den Verkehr. 

Aufgrund der Temperaturen entscheiden wir erst Essen zu gehen bevor wir unser Programm fortsetzen. In einem schön gestalteten Restaurant genießen wir die Mittagszeit.

Hähnchen richtig schön scharf

Dann wartet der größte Hindu-Tempel Indonesiens auf uns - der Prambanan.


Leider ist der größte Teil der Tempelgebäude im äußeren Rand bei einem Erdbeben zerstört und noch nicht wieder aufgebaut worden.

Die hohe und spitze Form ist Ausdruck hinduistischer Architektur und ermöglichte dem im 9. Jahrhundert erbauten Gebäude sogar eine Anerkennung als UNESCO-Welterbe.


Die Anlage besteht heute aus drei Haupttempeln. Diese drei größten Schreine, Trisakti („drei heilige Orte“) genannt, sind den drei Göttern Shiva dem Zerstörer, Vishnu dem Bewahrer, und Brahma dem Schöpfer geweiht. Davor befinden sich drei kleinere Schreine, die den jeweiligen Tieren gewidmet sind.


Im Inneren der Schreie befinden sich Räume, in denen Statuen der jeweiligen Götter stehen. Im Haupttemple findet man vier Räume, die Shiva als Gott und als Lehrer zeigen, sowie seinen Sohn und seine Frau.

Die Schreine sind in den Sockeln verzieht.


Letzer kulinarische Tipp des Tages: Schlangenhautfrucht. Mich persönlich erinnert die Frucht an Birne, Mitreisende schmeckten Ananas heraus. Auf jeden Fall ist die Frucht super lecker.


Im Hotel angekommen geht's erstmal in den Pool. Wir brauchen eine Abkühlung.



Am Abend besuchen wir mit neuen "Mutigen" ein nettes einheimisches Restaurant, das wir gestern Abend gesehen haben ( voll mit Einheimischen) und das, wie sich später herausstellt, sehr bekannt in Indonesien und in vielen Stätten zu finden ist.


Den Abend lassen wir in netter Runde bei einem Bier ausklingen.